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Hannes Gerken (M.), der hier Pearce Eshenko (r.) einsetzt, überzeugte beim Turnier mit zwei starken Spielen. Foto: Justus Stegemann

Zeit für den Bundesliga-Start

Vierter beim Bounce House Cup als letzter Belastungsprobe

Nach dem Intensiv-Wochenende vor 14 Tagen mit den zwei 6-Satz-Testspielen gegen Groningen war die SVG Lüneburg nun in den ersten Pflichtspielen der Saison erneut voll gefordert, spielte beim „Bounce House Cup“ in Hildesheim dreimal innerhalb von 70 Stunden und beendete dieses Turnier als Vierter unter acht Teams.

„Für mich bleibt ein super positives Fazit“, war Chefcoach Stefan Hübner zufrieden. „Alle unsere Spieler haben das Niveau kennengelernt, um das es in der Bundesliga gehen wird, haben erlebt, auf was es ankommen wird. Ich habe viele positive Sachen gesehen, aber auch Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen. So haben wir im ersten Spiel nach starkem Beginn zu viele Aufschlagfehler gemacht, was einen höheren Sieg verhindert hat. Wir sind aber dann stark zurückgekommen. Gegen Berlin hat leider Joe Worsley keinen Rhythmus mit Lukas Maase gefunden, das kam erst, als ich Hannes Gerken gebracht habe, der seine Sache wirklich gut gemacht hat. Wenn wir ins Endspiel gekommen wären, hätte ich am dritten Tag vielleicht nicht so viel gewechselt, aber es war auch ganz gut, dass alle viel Einsatzzeit hatten.“

Berlin schon weit beim Umbruch

Zu den Überraschungen gehörte, dass sich die Berlin Volleys recht souverän mit einem 3:0 gegen Friedrichshafen den ersten Titel der Saison sicherten – also bleibt trotz des Umbruchs beim Meister alles beim Alten? Dieses Urteil wäre allzu voreilig. Das Finale verlief in allen drei Sätzen eng, so eng wird es wohl auch in der Bundesliga. Aber die Berliner haben in Angel Trinidad einen guten Nachfolger von Zuspieler Sergey Grankin gefunden und Diagonal scheint Marek Sotola in die Rolle von Ben Patch zu wachsen. Aber die Häfler zeigten, dass sie sich verstärkt haben, insbesondere auf Diagonal mit Michal Superlak und im Mittelblock mit Aleksandar Nedeljkovic.

SVG – WWK Volleys Herrsching (25:21, 25:20, 23:25, 22:25, 15:12). Mit Jordan Ewert und Colton Cowell Außen, Joe Worsley als Zuspieler, Lukas Maase auf Diagonal, Pearce Eshenko und Xander Ketrzynski in der Mitte und Gage Worsley als Libero starteten die LüneHünen fulminant in das Turnier, legten gegen einen starken Gegner zwei blitzsaubere Sätze hin. Eine starke Annahme, eine sehr gute Blocksicherung und Feldabwehr und ein hoch effektives Angriffsspiel schienen den Bayern den Zahn zu ziehen.

Doch die meldeten sich mit Beginn von Satz 3 im Match an, führten wie auch in Abschnitt 4 schnell und durchgängig, obwohl nur noch Mittelblocker Djordje Ilic aus der Startformation der Vorsaison spielte. Die Neuen überzeugten durchweg. Neben Ilic trumpfte Maciej Borris auf, Außen wurden der Brasilianer Thiago Vanole und der Este Albert Hurt ebenso gut eingesetzt wie der Diagonale Stijn van Tilburg (alle zweistellige Punktezahlen, s. Statistik unten), und auch Zuspieler James Shaw und Libero Leonard Graven hinterließen Eindruck.

Doch die SVG wollte unbedingt ins Halbfinale tags darauf gegen Berlin, kämpfte sich zurück und hatte einen guten Start in den Tiebreak (5:1) und das Glück des Tüchtigen bei einem Netzroller-Ass von Cowell, einem folgenden Cowell-Ass, als der Ball bei der Annahme an die Decke prallte und einem Punkt von Ketrzynski nach einem langen, kuriosen Ballwechsel – 3 Punkte in Folge, 13:8, die Entscheidung.

SVG – Berlin Volleys 1:3 (17:25, 15:25, 25:21, 21:25). Im Vergleich zum Abend vorher nahm Hübner zwei Änderungen vor, in der Mitte spielte Jordan Schnitzer und Außen Auke van de Kamp statt Eshenko und Cowell, die – Stichwort: Belastungssteuerung – geschont wurden. Auch den anderen schien das 5-Satz-Match noch in den Knochen zu stecken. In den ersten beiden Sätzen hielten die LüneHünen noch bis zur Mitte dagegen 9:9 bzw. 7:8, dann kam der Einbruch. Zu viele Fehler schlichen sich ein, viele Angriffe endeten im Aus (Angriffsquote nur 24 bzw. 36%), die sonst so fleißigen Punktesammler Ewert und Maase kamen kaum zum Zuge.

Bei Berlin dagegen gab insbesondere der überragende Timothee Carle (am Ende 22 Punkte) viele Rätsel auf. Aber auch Saso Stalekar und Marek Sotola, die ihre Körpergröße (2,14 m bzw. 2,08 m) immer wieder ausspielten, wurden vom neuen Zuspieler Angel Trinidad de Haro bestens eingesetzt. Der Meister spielte einfach imponierend auf und die SVG wirkte ratlos. Das änderte sich, als zum 3. Satz Hannes Gerken das Zuspiel übernahm. Er fand den aufdrehenden Maase (13 seiner 15 Punkte) immer öfter. Und auch der nun ebenfalls dauerhaft spielende Youngster Theo Mohwinkel machte noch mit einigen Angriffsaktionen positiv auf sich aufmerksam. Das reichte immerhin zum Gewinn des 3. Durchgangs und zu einem 4. Satz nahezu auf Augenhöhe.

SVG – KW-Bestensee 1:3 (25:16, 33:35, 23:25, 18:25). Im Spiel um Platz 3 blieb Gerken nach seiner guten Vorstellung im Team, auf Diagonal spielte Yann Böhme, Außen blieb Cowell mit Knieproblemen weiter draußen, stattdessen spielte wieder van de Kamp – und wurde bester Scorer. In der Mitte hieß dieses Mal das Duo Schnitzer/Eshenko. So hatten letztlich alle viel Einsatzzeit. Gerken machte seine Sache erneut bestens, gab anfangs Böhme viel Vertrauen, und der verwandelte gleich seine ersten beiden Angriffe. Zudem waren van de Kamp und Ewert „on fire“ und auch die Mittelblocker wurden erfolgreich in Szene gesetzt, sodass der Eingangssatz schnell entschieden war.

Zum Knackpunkt wurde Durchgang 2. Die SVG hatte alles im Griff, führte schon 23:19 – und wurde plötzlich von Bestensees neuem Diagonalen Randy Deweese (8 von insgesamt 16 Punkte) düpiert. Nach einigen Satzbällen beiderseits glich KW mit dem 35:33 aus, startete selbstbewusst in Satz 3 und verdaute auch, dass die SVG in der Crunchtime endlich ausglich (22:22). In Abschnitt 4 bäumte sich die SVG noch einmal auf (9:7), doch dann drehte Theo Timmermann (7 von 17 Punkte) auf.

Ergebnis-Übersicht des Turniers

Freitag, Vorrunde:

Berlin Recycling Volleys – TSV Haching München 3:0

(25:11, 25:21, 25:21 – 71 Min.)

Beste Scorer: Kessel (14), Brehme (11), Mote (9) – Schumann, Zeller (je 8), Gehringer (6)

VfB Friedrichshafen – Giesen Grizzlys 3:0

(25:19, 25:17, 25:22 – 75 Min.)

Beste Scorer: Stern (12), Superlak (10, Nedeljkovic, Peter (je 8) – Karlitzek (15), Günthör (6), Wagner (5)

powervolleys Düren – KW-Bestensee 1:3

(22:25, 25:19, 19:25, 20:25 – 108 Min.)

Beste Scorer: Deweese (17), Westphal (16), Timmermann (15) – Brand (20), Gevert (12), John (9)

SVG Lüneburg – WWK Volleys Herrsching 3:2

(25:21, 25:20, 23:25, 22:25, 15:12 – 136 Min.)

Scorer: Ewert (21), Cowell (19), Maase (16), Ketrzynski (14), Eshenko (9), J.Worsley (2), Böhme (1) – Hurt, van Tilburg (je 18), Borris (12), Ilic (11), Thiago Vanole (10), Shaw (4)

Sonnabend, Zwischenrunde:

Giesen Grizzlys – powervolleys Düren 0:3

(25:27, 12:25, 23:25 – 85 Min.)

Beste Scorer: Colito (13), Günthör (10), Karlitzek (9) – John (22), Brand (11), van der Ent (10)

TSV Haching München – WWK Volleys Herrsching 1:3

(17:25, 26:24, 17:25, 17:25 – 105 Min.)

Beste Scorer: nicht gemeldet

VfB Friedrichshafen – KW-Bestensee 3:1

(26:28, 29:27, 25:19, 25:15 – 119 Min.)

Beste Scorer: nicht gemeldet

Berlin Recycling Volleys – SVG Lüneburg 3:1

(25:17, 25:15, 21:25, 25:21 – 103 Min.)

Scorer: Carle (22), Sotola (14), Schott (11), Stalekar (10), Brehme (7), Trinidad (3), Kessel (1) – Maase (15), Ewert, Ketrzynski (je 10), Schnitzer (6), Mohwinkel (3)van de Kamp (2), Gerken (1)

Sonntag, Finalrunde, um Platz 7:

TSV Haching München – Giesen Grizzlys 0:3

(18:25, 19:25, 19:25 – 76 Min.)

Beste Scorer: nicht gemeldet

um Platz 5 :

WWK Volleys Herrsching – powervolleys Düren 2:3

(27:25, 22:25, 25:18, 19:25, 10:15 – 135 Min.)

Beste Scorer: nicht gemeldet

um Platz 3:

SVG Lüneburg – KW-Bestensee 1:3

(25:16, 22:35, 23:25, 18:25 – 129 Min.)

Scorer: van de Kamp (18), Ewert (16), Böhme (13), Eshenko (7), Schnitzer (6), Mohwinkel, Ketrzynski (je 1) – Timmermann (17), Deweese (16), Westphal (12), Goralik, Presho (je 6), Schmidgall (5), Chamberlain (1)

Finale:

Berlin Volleys – VfB Friedrichshafen 3:0

(25:15, 25:23, 25:22 – 143 Min.)

Beste Scorer: Sotola (18), Carle (13), Schott (10) – Nedeljkovic (13), Superlak (11), Stern (5)

SVG-NEWS in Kürze

Im Rahmen des „Bounce House Cups“ wurde Jordan Ewert von der Volleyball-Bundesliga (VBL) als wertvollster Spieler (MVP) der vergangenen Saison geehrt. Der 25-Jährige hatte 7 Goldmedaillen als MVP in Siegerteams und 5 Silbermedaillen als MVP nach Niederlagen der SVG gesammelt.

Ernüchternde Heimpremiere der SVG Lüneburg II in der Regionalliga Nordwest: 0:3 (18:25, 14:25, 23:25) hieß es nach nur 68 Minuten gegen den MTV 48 Hildesheim. Falk Bahlmann wurde MVP der Gastgeber, für die ferner spielten: Rübke, Jürges, Kaufhold, Liedtke, Hose – Dettmar.

NEWS AUS DER SZENE

Erst 2 Siege, dann 3 Niederlagen: Bei der Frauen-WM ist Deutschland als Vierter seines Vorrunden-Pools C knapp vor dem punktgleichen Bulgarien in die Zwischenrunde eingezogen. Dorthin nehmen die „Schmetterlinge“ lediglich einen Punkt aus dem 2:3 (25:12, 26:24, 23:25, 18:25, 9:15) zum Vorrundenabschluss gegen das ebenfalls weiter gekommene Kanada mit. Zuvor hatte es ein erwartetes 0:3 (23:25, 22:25, 23:25) gegen Titelverteidiger Serbien gegeben und ebenso erwartungsgemäß folgte das 0:3 (17:25, 13:25, 24:26) gegen Olympiasieger USA.

Nun spielt Deutschland gegen die vier qualifizierten Teams aus dem Pool B:

4. Oktober, 19.00: Türkei

5. Oktober, 15.00: Thailand

7. Oktober, 19.00: Dominikanische Republik

8. Oktober, 20.30: Polen

Ab 11. Oktober steht dann das Viertelfinale an.

weitere Ergebnisse: Pool C (mit DVV): Serbien – Kasachstan 3:0, Bulgarien – Kanada 1:3, Bulgarien – Kasachstan 3:0, USA – Serbien 0:3

Pool A: Niederlande – Belgien 1:3, Puerto Rico – Kenia 3:1, Belgien – Kamerun 3:0, Niederlande – Italien 1:3, Pool B: Dominik. Republik – Thailand 2:3, Südkorea – Kroatien 3:1, Polen – Türkei 2:3, Pool D: China – Tschechien 3:0, Brasilien – Japan 1:3, Kolumbien – Argentinien 2:3, Brasilien – China 3:1, Kolumbien – Tschechien 1:3, Japan – Argentinien 3:0

Beach-NEWS

Während die deutsche Beachserie mit der DM in Timmendorf ihren Abschluss fand, läuft die World Tour noch weiter. Beim Turnier der Kategorie Elite 16 in Paris wurde das deutsche Interims-Duo Karla Borger/Sandra Ittlinger Neunte. Chantal Laboureur/Sarah Schulz verpassten den Einzug ins Hauptfeld.

BounceHouseCup, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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