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Gijs, Thomas und Viktor sehen sich in der EM Qualifikation wieder

Wiedersehen bei der EM Quali

Ein Wiedersehen in der Bubble

SVG-Trio beteiligt an der EM-Qualifikation in der Gruppe A

Eins der Volleyball-Großereignisse in diesem Jahr sind die Europameisterschaften in vier Ländern mit 24 Teilnehmern. 16 davon stehen bisher fest, über die restlichen Teams fällt die Entscheidung jetzt: Vom 6. bis 16. Mai spielen noch vier der insgesamt sieben Qualifikationsgruppen – und dabei vertreten ist auch die SVG Lüneburg.

Die Gruppe A ist LüneHünen-Treffpunkt: Die Niederlande, Schweden und Kroatien kämpfen um den EM-Start – für die Niederlande ist Zuspieler Gijs van Solkema dabei, für Schweden Außenangreifer Viktor Lindberg und im Staff der Skandinavier zudem Thomas Kuke, Physiotherapeut der SVG. „Bei einer Behandlung von Viktor haben wir mal länger darüber gesprochen, wie die Schweden denn so hinsichtlich Physiotherapie aufgestellt sind. Manuelle Therapie, wie ich sie bei ihm angewendet habe, kannte er so noch nicht. Aus meiner Bemerkung, sie könnten sich ja melden, wenn sie mal Hilfe brauchen, ist dann tatsächlich ein Kontakt mit dem Nationaltrainer entstanden“, erzählt Kuke.

Physio Kuke hilft bei Lindbergs Schweden aus

Der 51-Jährige springt nun ein, weil sein schwedischer Kollege die Nationalspieler zwar in der Vorbereitungszeit betreute, für die Qualifikationsturniere aber nicht zur Verfügung steht. Also bekam Kuke einen Terminplan, musste eine Reihe von Formularen ausfüllen, Berufs-Zertifikate beibringen, Doping-Bestimmungen verinnerlichen und muss in diesen Corona-Zeiten vor der Abreise natürlich noch einen aktuellen PCR-Test vorweisen. Los geht es für Kuke an diesem Mittwoch, wenn er von Hamburg nach Amsterdam fliegt. Dort trifft er auf die Schweden, die aus Stockholm landen. Zusammen geht der Flug weiter nach Split/Kroatien, dann per Bus nach Zadar zu den Hinspielen des Qualifikationsturniers mit Spielen gegen Holland und Kroatien. Sodann geht es zurück via Amsterdam zu den Rückspielen ins holländische Apeldoorn.

Dies alles spielt sich in einer Bubble, also Blase, ab, an den Spielorten steht außer Hotel und Halle nichts auf dem Programm. Dennoch sagt Kuke: „So ein bisschen wie Urlaub ist das auch – mal raus, etwas ganz anderes sehen und erleben in diesen Zeiten, in denen man sonst nicht reisen und nichts unternehmen kann. Das erste Turnier findet ja an der Adria statt, da ist zumindest das Wetter gut. Außerdem bin ich Volleyball-Fan und immer für neue Herausforderungen zu haben. Die jetzt sechs Jahre bei der SVG waren genial, es macht wahnsinnig Spaß, da neben meinem Praxis-Betrieb zu arbeiten. Aber mal bei einem internationalen Turnier dabei zu sein, ist eine ganz neue, spannende Erfahrung.“

Und wie ist das finanziell geregelt? „Die Kosten werden natürlich von den Schweden übernommen, aber finanziell lohnt sich das ansonsten wirklich nicht. Ich mache das, weil ich Lust darauf habe“, freut er sich auf die Zeit mit interessanten zwischenmenschlichen Begegnungen und hochklassigen Matches.

Holland mit van Solkema Favorit auf das EM-Ticket

Bei den Schweden ist Kapitän Lindberg der bekannteste Akteur, bei Kroatien Zuspieler Tsimafei Zhukouski, der nach Gastspielen bei verschieden kleineren Vereinen außerhalb der Heimat 2015 bis 2017 in Berlin durchstartete und nach Topclubs in Italien derzeit in Russland aktiv ist. Doch Favorit in Gruppe A ist wohl die Niederlande, sind doch eine ganze Reihe von Spielern in europäischen Spitzenmannschaften aktiv und zum großen Teil auch Leistungsträger. Allen voran der Diagonale Nimir Abdel-Aziz, mit Trentino gerade Vize der Champions League geworden. Oder Außenangreifer Thijs ter Horst, mit Perugia italienischer Vize.

In Deutschland spielen neben dem nun die SVG verlassenden van Solkema ferner Stijn van Tilburg (Außen, starke Saison in Giesen) und Luuc van der Ent (Herrsching, Mittelblock). Von früher sind aus der Bundesliga zum Beispiel noch Mittelblocker Michael Parkinson (früher Düren, jetzt Toulouse) sowie Außen Maarten van Garderen (früher Friedrichshafen) und der Diagonale Wouter ter Maat (früher Berlin) – beide mit Ankara kürzlich im Halbfinale des Challenge Cups – bekannt. Hinzu kommen noch eine Handvoll weiterer Spieler bei starken ausländischen Clubs.

In dieser Dreier-Gruppe kommt wohl nur der Erste zur Endrunde. Die anderen noch offenen Gruppen bestehen jeweils aus vier Teams, dass dort auch ein Tabellenzweiter genug Punkte für das EM-Ticket sammelt, ist wesentlich wahrscheinlicher. Die Auslosung der EM-Gruppen findet am 27. Mai in Helsinki statt.

SVG intern

Malte Stolley, bis zum Sommer 2020 sechs Jahre lang Scout und Co-Trainer der LüneHünen, und seine Frau Merle sind frisch gebackene, glückliche Eltern. Vor kurzem erblickte ihr gesunder Sohn Mattheo, 54 cm groß und 3270 g schwer, das Licht der Welt.

Die SVG wünscht alles Gute!

Champions League

Erstmals König der Königsklasse – Kedzierzyn-Kozle holt Titel gegen Trentino

Die Siegerliste der Champions League bei den Männern ist um einen Namen reicher: Erstmals holte sich ZAKSA Grupa Azoty Kedzierzyn-Kozle, die in Polen seit Jahren Ton angebende Mannschaft, mit einem 3:1 (25:22, 25:22, 21:25, 28:26) gegen Trentino Itas/Italien nun auch die europäische Krone. Meister in den PlusLiga 2015/16, 2016/17 und 2018/19 sowie Vize aktuell und 2017/18 – doch in der Königsklasse waren Platz drei 2003 sowie Platz vier 2018 im letzten Final4 vor der Änderung des Formats auf ein „Superfinale“ die bis dato größten Erfolge.

Und, man mag es angesichts der sonstigen Stärke polnischer Mannschaften – das Nationalteam ist immerhin Weltmeister 2018 und 2014 – kaum glauben: Für das Volleyball verrückte Polen ist es der erste Titel in der Königsklasse seit 1978. Aber der Erfolg war verdient, ZAKSA war etwas besser im Angriff und vor allem in der Annahme um Nationalmannschafts-Libero Pawel Zatorski, Doppel-Weltmeister und Olympia-Teilnehmer 2016.

ZAKSA hatte zuvor im Viertelfinale Titelverteidiger Cucine Lube Civitanova und im Halbfinale Zenit Kazan ausgeschaltet, zwei absolute Schwergewichte also. Entsprechend selbstbewusst traten die Mannen von Trainer Nikola Grbic auf. Zuspieler Benjamin Toniutti, ab der nächsten Saison beim neuen polnischen Meister Jastrzebski Wegiel, verteilte die Bälle sehr variabel. Beste Scorer waren Aleksander Sliwka (Weltmeister 2018) mit 18 Punkten (Erfolgsquote 67%) vor Lukasz Kaczmarek und Kamil Semeniuk (je 15).

Bei den Italienern liefen die meisten Angriffe über Nimir Abdel-Aziz, den Topscorer dieser Champions-League-Saison. Der holländische Diagonale verwandelte 50% seiner Angriffe und kam auf 21 Punkte. Beim Aufschlag jedoch, seiner zweiten großen Stärke, blieb er einiges schuldig und produzierte 6 Fehler – ebenso zu viele wie Zuspieler Simone Gianelli (5). Zweitbester Scorer Trentinos war der brasilianische Außen Lucarelli (13) vor dem starken Mittelblocker Srecko Lisinac (11 bei 75% Quote)

Eine Premiere gab es auch bei den Frauen. Hier triumphierte Carraro Imoco Conegliano nach einem 3:2 (22:25, 25:22, 23:25, 25:23, 15:12) gegen Vakif Bank Istanbul. Für die Italienerinnen hieß es damit: aller guten Dinge sind drei, denn zwei Endspiele hatten sie zuvor verloren. Überragende Spielerin war Paola Egonu bei den Siegerinnen, die allein im Tiebreak zehn ihrer insgesamt 41 Punkte machte.

Für die jeweiligen Gewinner gab es übrigens 500.000 Euro Team-Siegprämie, für die Verlierer die Hälfte – Summen, über die Fußballer nur mitleidig lächeln können…


Jubel über den Titel bei den Stärksten von Kedzierzyn-Kozle, von links: Lukasz Kaczmarek, Libero Pawel Zatorski, Benjamin Toniutti (halb verdeckt), Kamil
Semeniuk (Nr. 13) und Topscorer Aleksandar Sliwka. Foto: CEV
 

NEWS AUS DER SZENE

Die Ariake Arena mit 15.000 Sitzplätzen in Tokio, neu erbaute Halle vor allem für die Volleyball-Wettbewerbe der Olympischen Spiele, ist jetzt offiziell eingeweiht. Statt des ursprünglich geplanten Turniers, das wegen der ausgebrochenen Corona-Pandemie vor einem Jahr abgesagt wurde, fanden am 1. Mai nur zwei Testspiele zwischen Japan und China bei Männern und bei Frauen vor leeren Rängen statt.

Beim dritten und letzten Vier-Sterne-Turnier der Weltserie im Beachvolleyball kurz hintereinander im mexikanischen Cancun waren 9. Plätze für Karla Borger/Julia Sude und Nils Ehlers/Lars Flüggen aus deutscher Sicht die besten Ergebnisse. Kim Behrens/Sandra Ittlinger und Margareta Kozuch mit Cinja Tillmann statt Laura Ludwig schieden in der ersten K.o.-Runde aus, Victoria Bieneck/Isabel Schneider gar schon nach den Gruppenspielen. Julius Thole und sein Interimspartner Yannick Harms waren bei diesem 3. Turnier in der Blase nicht mehr gemeldet.

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