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Der Brasilianer Eduardo Carísio (M.) ist als neuer Zuspieler Dreh- und Angelpunkt bei Ceske Budejovice, wurde auch gleich der neue Kapitän. Hier setzt er den ebenfalls neuen kanadischen Mittelblocker Sam Taylor-Parks (r.) ein. Foto: Mazoch/Jihostroj

Wieder zurück zu früherer Stärke

CL-Auftaktgegner Budejovice will endlich nächsten Titel

Nur noch wenige Tage dauert es, dann schlägt die SVG Lüneburg ein lang ersehntes, neues Kapitel ihrer Vereinsgeschichte auf. Dann betritt sie zum ersten Mal die illustre Bühne Champions League und startet mit einem Heimspiel in die Gruppenphase dieses bedeutendsten europäischen Vereins-Wettbewerbs der besten 20 Teams.

Gast am 22. November, 19 Uhr, ist in de LKH Arena der tschechische Vizemeister VK Jihostroj Ceske Budejovice – höchste Zeit, sich um ein Ticket für dieses historische Ereignis im Vorverkauf zu kümmern:

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Ähnlich herausragende Volleyballer wie der kürzlich hier vorgestellte Gruppenfavorit Jastrzebski Wegiel im Pool D hat Ceske Budejovice, im Land meist nur kurz Jihostroj genannt, zwar nicht vorzuweisen, dennoch lohnt sich auch gegen diesen Kontrahenten ein Besuch. Denn auch in diesem 14er-Kader stehen aktuelle oder frühere Nationalspieler, Akteure aus aller Herren Länder und große Talente, von denen man in Zukunft noch hören wird. Der tschechische Vizemeister hat jedoch einen großen Umbruch hinter sich. Der neue Chefcoach Andrzej Kowal, ein 52-jähriger Pole, der in seiner Heimat hoch angesehen ist und große Erfolge mit Rzeszow in der PlusLiga (drei Meisterschaften) und international feierte, musste ein weitgehend neues Team formen.

2019 das letzte Mal Landesmeister

Unter acht Spielern gingen u.a. die auch aus der Bundesliga bekannten Martin Krystof (acht Jahre lang Libero, davor acht Jahre Berlin) und Michal Krisko (Diagonal, Giesen). Von den acht Neuen sind fünf Nicht-Tschechen, einer aus der 2. Mannschaft und zwei Junioren aus dem eigenen Nachwuchs – auf beide große Talente setzt der Verein für die Zukunft viele Hoffnungen. Einer wird aber wohl nicht lange bleiben, wenn er sich so weiterentwickelt: Diagonalangreifer Tomasz Brichta, gerade mal 17 Jahre jung, hat im Sommer schon ein längeres Probetraining beim italienischen Erstligisten Verona, mit dem es eine Kooperation gibt, absolviert.

Zugänge beim zehnfachen Landesmeister (zuletzt 2019), die eine tragende Rolle spielen sollen, kommen aber aus anderen Ligen. Zuvorderst der neue Zuspieler Eduardo Carísio („Sobrinho“), ein 27-jähriger Brasilianer mit Einsätzen in der B-Nationalmannschaft, der auch gleich Kapitän in Budejovice wurde. Er war 2021/22 schon einmal in Europa, im französischen Poitiers. Sofort eine feste Größe ist auch der Argentinier Ignacio Luengas (29), ebenfalls B-Nationalspieler. Der Außenangreifer war zuletzt zwei Jahre beim spanischen Spitzenclub Melilla, wurde da 2022 Pokalsieger wie schon 2020 in seiner Heimat.

Als Meister kam sogar der Bulgare Kaloyan Balabanov aus Burgas, der 25-Jährige ist ebenfalls ein Außenangreifer und war in Burgas eine der tragenden Säulen. Und auch der Kanadier Sam Taylor-Parks (26), bereits seit 2020 in Europa, kann Ansprüche auf einen Stammplatz erheben. Der 2,03 Meter große Mittelblocker mit reichlich internationaler Erfahrung im Challenge Cup und CEV Cup spielte zuletzt in Schönenwerd (Schweiz), davor in Österreich und Schweden. Dieses Quartett der Neuen bildet in diesen ersten Saisonwochen zusammen mit einem verbliebenen Trio meist die Startaufstellung: Mit Urgestein Petr Michalek auf dem Liberoposten, mit Mittelblocker Peter Ondrovic und mit dem holländischen Diagonalen Stijn van Schie.

Vereins-Ikone zum Libero umfunktioniert

Eigentlich ist dazu auch Oliver Sedlacek zu zählen. Doch der 25-Jährige, einer der besten tschechischen Mittelblocker, fiel in der vergangenen Saison mit Rückenproblemen lange aus, schaffte dann zwar ein Comeback, verzichtete aber im Sommer auf die Nationalmannschaft, um sich richtig auszukurieren. Michalek (34) ist eine Vereins-Ikone, schon seit 2008 – und immer nur dort – bei Jihostroj, sechsmal Meister und viermal Pokalsieger mit seinem Herzensverein. Der frühere Außenangreifer und Nationalspieler spielt den Libero-Part erst seit dieser Saison regelmäßig und im Wechsel mit Michael Kovarik (26), der immerhin auch schon Einsätze im tschechischen A-Team vorweisen kann.

Ondrovic (28) ist ein langjähriger slowakischer Nationalspieler, seit 2022 zum zweiten Mal in Budejovice, davor in Aalst/Belgien und 2015-2017 in Herrsching. Van Schie, gleichfalls im zweiten Jahr dabei und davor zwei Saisons im belgischen Roeselare, performt derzeit so gut, dass sein neuer Konkurrent im Diagonalangriff, der junge Kubaner Alejandro Gonzalez Rodriguez (20), bisher kaum Spielanteile bekam. Der 2,08-Meter-Mann, zuletzt in Brasilien, wurde immerhin gerade als bester Diagonaler des Final6 im PanAm Cup ausgezeichnet – wo ja auch SVG-Neuzugang Matthew Knigge spielte und mit den USA das Turnier gewann. Nun sieht man sich also in Lüneburg wieder.       (hre)

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