Wegiel hat Kader weiter aufgewertet
SVG-Topgegner in der Champions League hat die Abgänge mehr als gleichwertig ersetzt – Saisonstart in Polen
Während der Männer-Bundesliga an diesem Wochenende noch der Bounce House Cup vorgeschaltet ist, beginnt in einigen anderen Volleyball-Nationen wieder der Punktspielbetrieb. Darunter auch in Polen, woher der Top-Gegner der SVG Lüneburg in der Champions League kommt – die Gelegenheit, einen Blick auf ihn, die Transfers und den neuen Kader zu werfen und sich langsam auf die Matches einzustimmen. Und die Erinnerung, dass es sich empfiehlt, sich rechtzeitig um Tickets zu kümmern. Es dürfte voll werden in der LKH Arena und der Vorverkauf läuft bereits unter:
https://tickets.svg-lueneburg.de
Jastrzebski Wegiel – so lautet der schwer auszusprechende aber vom Renommee her wohlklingende Name des hohen Favoriten im Pool D der Königsklasse, in Lüneburg zu Gast am 13. Dezember. Die Polen gehen nun als Titelverteidiger in die neue PlusLiga-Spielzeit. Das hinderte den Verein nicht, neue Stars zu holen. Denn die Konkurrenz im Land ist groß, zuvorderst durch ZAKSA Kedzierzyn-Kozle, den Triumphator der letzten drei Wettbewerbe in der Champions League – und größten Widersacher auf dem Weg zur vergangenen Meisterschaft.
Aus Jastrzębie-Zdrój, so der Name der Stadt, in der Wegiel beheimatet ist, verabschiedeten sich trotz der Erfolgssaison sieben Akteure (plus zwei Perspektivspieler der Jahrgänge 2004 und 2005), darunter auch die französischen Olympiasieger Trevor Clevenot und Stephen Boyer. Für Diagonalangreifer Boyer kam aber neu aus Mailand sein Konkurrent im Nationalteam, Jean Patry (26), der bei der Equipe Tricolore meist den Vorzug erhält. Und Clevenots Nachfolger ist Marko Sedlacek (27), Stütze im kroatischen Nationalteam. Seine letzte Station war zum dritten Mal in seiner Karriere in Italien (Cisterna, davor Monza und Piacenza), und er ist auch schon in der Türkei und Frankreich aktiv gewesen.
Trio bei allen drei polnischen Triumphen des Sommers dabei
Auch der zweite Diagonalangreifer Jan Hadrava (Nationalspieler Tschechiens) ist weg, wurde aber ebenso hochwertig durch den Ex-LüneHünen Ryan Sclater (Kanada, zuletzt Vereinigte Arabische Emirate) ersetzt. Schon allein die Personalien auf den zwei genannten Positionen zeigen, welche Qualität da auf die SVG zukommt. Und das wird auch auf den weiteren Positionen deutlich, zum Beispiel im Mittelblock. Da wurde der hoch dekorierte Pole Lukas Wisniewski (34), Ex-Nationalspieler, mehrfacher Meister und Pokalsieger, ersetzt durch seinen Landsmann Norbert Huber (25). Er kommt von Kedzierzyn-Kozle.
2,07-m-Mann Huber hat sich im Nationalteam einen Stammplatz erkämpft, imponierte in diesem Sommer beim Gewinn der Nations League (VNL), der Europameisterschaft und bei der Buchung des Olympia-Tickets 2024 nicht nur in den Kern-Elementen Block und Angriff, sondern auch mit seiner Aufschlagstärke. Im VNL-Finale zum Beispiel servierte der 25-Jährige fünf Asse. Bei diesen drei Turnieren waren auch Tomasz Fornal und Jakub Popiwacz dabei. Letzterer ist Libero, seit Jahren die Nummer 2 mit überschaubaren Einsatzzeiten – kein Wunder hinter dem zweifachen Weltmeister Pawel Zatorski.
In diesem Sommer kam Popiwacz aber öfter zum Zug. Das gilt auch für Außenangreifer Fornal, für den die Konkurrenzsituation lange ähnlich schwierig war hinter z.B. Superstar Wilfredo Leon und Aleksander Sliwka, Weltmeister 2018 und dreifacher Champions-League-Sieger mit Kozle. Und auf dieser Position gibt es ja im Nationalteam noch mehr Hochkaräter.
Einer der Wegiel-Topstars ist ferner Benjamin Toniutti, in jungen Jahren in Friedrichshafen, Frankreichs Kapitän beim Olympiasieg 2021, allerdings dort nicht mehr die Nummer 1. Mit dem lettischen Zuspieler Nummer 1, Edvins Skruders (statt Eemi Tervaportti/Finnland) bekam er jetzt im Verein einen neuen Konkurrenten. Dass die anderen Spieler im 14-Mann-Kader wie Mittelblocker Moustapha M’Baye oder Ex-Nationalspieler Rafał Szymura (Außen) in vielen anderen Clubs Stammpersonal wären, versteht sich fast von selbst.
Die nächsten Infos zum Gegner Ceske Budejovice gibt es demnächst in einem anderen Newsletter. Der dritte Gegner, ein Qualifikant, wird am 12. November feststehen und dann zeitnah vorgestellt. (hre)
SVG-NEWS in Kürze
Ohne Probleme haben die LüneHünen beim Bounce House Cup das Halbfinale erreicht. Gegen Freiburg, das überraschend zum Auftakt Heersching mit 2:1 ausschaltete – Qualidfikation ging über 2 Gewinnsätze – gewannen sie 3:0 (25:20, 25:18, 25:13) und spielen nun wieder an diesem Sonnabend um 20 Uhr. Mehr zu dem ganzen Turnier im nächsten Newsletter.
Regionalligist SVG Lüneburg II nimmt mit Heimrecht den nächsten Anlauf zum ersten Saisonsieg. Zu Gast in der Gellersenhalle ist an diesem Sonnabend, 17 Uhr, die SG Salzgitter.
NEWS aus der Liga
Nach der langwierigen Verletzung von Cody Kessel beklagen die Berlin Recycling Volleys zwei weitere Hiobsbotschaften. Libero Satoshi Tsuiki zog sich bei einem Testspiel einen Muskelbündelriss in der Hüfte zu und fällt ebenfalls wochenlang aus. Und der finnische Neuzugang Jiri Hänninen kam mit einer komplizierten Handverletzung von der Nationalmannschaft zurück, was eine Vertragsauflösung zur Folge hatte. Sein Nachfolger wird – vorbehaltlich eines noch ausstehenden Medizin-Checks – der estnische Nationalspieler Robert Täht. Der 30-Jährige spielte zuletzt in Brasilien, davor in Polen, Italien und der Türkei.
Seinen Engpass auf der Position Mittelblock – Aleksandar Nedeljkovic gegangen, Neuzugang Severi Savonsalmi (Finnland) verletzt – behebt der VfB Friedrichshafen, indem er dem seit Wochen mittrainierendem Marc-Anthony Honoré einen Vertrag gibt. Der 39-Jährige aus Trinidad & Tobago spielte einst von 2007 bis 2010 und 2015/16 bei den Häflern und hat seit dem Karriereende im Herbst 2021 – wegen einer Schulterverletzung – seinen Lebensmittelpunkt im Bodenseekreis. Der ebenfalls neue Mittelblocker José Israel Masso Alvarez aus Kuba wartet in der Heimat weiter auf ein Visum.
NEWS aus der Szene
Draisma Dynamo Apeldoorn mit dem Ex-LüneHünen Gijs van Solkema hat den Supercup in Holland mit einem 3:2 (25:20, 25:23, 21:25, 24:26, 15:9) gegen Lycurgus Groningen gewonnen.
In einem dramatischen Match hat Levski Sofia den Supercup in Bulgarien gewonnen: 3:2 (30:28, 25:20, 25:17, 25:23, 15:13) gegen Hebar Pazardzhik.