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Tobias Krick (r.) zählte gegen Frankreich zu den Besten in einem knappen Match

Was zählt, sind die Punkte…

Deutschland bei der WM stark beim 0:3 gegen Frankreich, aber mit Nervenflattern beim 3:0 gegen Kamerun

Das deutsche Team liegt bei der Weltmeisterschaft nach zwei Spielen im Soll. Ein Sieg gegen Kamerun und eine erwartete Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich lassen alle Chancen auf ein Erreichen des Achtelfinals. Die Entscheidung fällt wohl im dritten Spiel der Gruppe gegen Gastgeber Slowenien am Dienstag (20.30). Bei einer Niederlage müssten die Fans wohl bis zum Abschluss der Gruppenspiele warten, ob der DVV einer der 4 besten Gruppendritten ist.

Erst kurz vor dem Abflug war das Rätsel um den überzähligen 15. Mann im Kader (14 dürfen nur zur WM) gelöst worden. Diagonalangreifer Linus Weber hatte wegen eines gebrochenen kleinen Fingers der rechten Hand zwei Wochen lang nicht mit der Mannschaft trainieren können und bekam erst einen Tag vor der geplanten Reise nach Ljubljana von den Ärzten grünes Licht für die Arbeit mit dem Ball. Routinier Simon Hirsch stand so lange für den Notfall im Aufgebot und wurde dann gestrichen. Aus dem ursprünglichen 18er-Aufgebot der letzten Vorbereitungsphase waren schon vorher Johannes Tille, Leonard Graven und Yannick Goralik zu ihren Vereinen gefahren.

Bei der ersten Aufgabe, einem in allen Sätzen knappen 0:3 (22:25, 26:28, 24:26) gegen Frankreich, wurde dann Weber noch geschont, auf seiner Position spielte Moritz Karlitzek, Neu-LüneHüne Lukas Maase – ja auch ein Diagonaler – sieht Bundestrainer Michal Winiarski offenbar weiter im Mittelblock als wertvoller an. Er stand dort auch in der Starting 6. Und Karlitzek spielte stark, war von Beginn an „on fire“ und wurde mit 17 Punkten bester Scorer des Matches.

Das DVV-Team zeigte insgesamt eine gute Leistung, ließ nur immer wieder zu viele Chancen liegen. Symptomatisch Satz 2: Mit bis zu 6 Punkten führten die Mannen um Kapitän Lukas Kampa bis in die Crunchtime hinein (22:16), doch das in Bestbesetzung angetretene Frankreich verlor nie die Nerven, kämpfte sich wieder heran, wehrte mehrere Satzbälle ab und drehte das Ergebnis noch. Ein Klasseteam eben. Dabei ging vor allem wieder einmal Weltstar Earvin Ngapeth, mit 15 Punkten bester Scorer, voran. Auch in Abschnitt 3 füjrten die Schützlinge von Winiarski lange (22:20), machten aber wieder den Sack nicht zu.

Für den DVV spielten und punkteten: Karlitzek (17 Punkte), Fromm (11), Krick, Reichert (je 8), Maase (4), Kampa (2); Zenger; eingewechselt: Schott, Krage, Zimmermann.

Neu-LüneHüne Lukas  Maase zweimal in der Startformation

Beim 3:0 (30:28, 25:14, 25:19) gegen Kamerun – in der gleichen Startaufstellung – flatterten dann lange die Nerven. Karlitzek traf im 1. Satz kaum einen Ball (3 Punkte), das Team tat sich generell enorm schwer, ins Spiel zu kommen und lag lange Zeit mit 2 Punkten im Rückstand. Das schwer erkämpfte 30:28 nach mehreren Satzbällen beiderseits war aber der Brustlöser.

Im 2. Satz erteilte der DVV dem Gegner eine Lehrstunde, lag phasenweise mit 12 Punkten vorne. Beim 20:12 konnte dann Linus Weber nach seinem überstandenen Fingerbruch ein Comeback feiern. Kamerun fing sich aber in Durchgang 3 wieder, machte dem DVV in einem – im Gegensatz zu zwei Tagen zuvor – wenig ansehnlichen Spiel das Leben wieder schwer und hielt den Abstand eng, bis der eingewechselte Tobias Brand eine Aufschlagserie hinlegte und der Vorsprung entscheidend auf 20:12 wuchs.

Für den DVV spielten und punkteten: Reichert (15), Karlitzek (10), Fromm, Krick, Maase (je 8), Kampa (6); Zenger. eingewechselt: Schott, Zimmermann, Krage, Weber (3), Brand (3).

Ferner spielten, Pool D (mit Deutschland): Slowenien – Kamerun 3:0

Pool A: Tunesien – Puerto Rico 3:0, Ukraine – Serbien 0:3, Pool B: Brasilien – Kuba 3:2 (nach 0:2), Japan – Katar 3:0, Kuba – Katar 3:1, Brasilien – Japan 3:0, Pool C: USA – Mexiko 3:0, Polen – Bulgarien 3:0, USA – Bulgarien 3:0, Pool E: Türkei – China 3:0, Italien – Kanada 3:0, Pool F: Niederlande – Ägypten 3:0, Argentinien – Iran 2:3

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LüneHünen-Mittelblocker Pearce Eshenko startete mit Kanada einen Tag nach den Deutschen, wurde aber beim 0:3 gegen Europameister Italien noch nicht eingesetzt. Als nächstes spielen die Kanadier am Montag (11.00) gegen China, dann am Mittwoch (14.00) gegen die Türkei.

Beach-NEWS

Die Querelen im Verband, insbesondere im Bereich Beach, haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Erfolgstrainer Jürgen Wagner, der 2012 Julius Brink/Jonas Reckermann und 2016 Laura Ludwig/Kira Walkenhorst zu Olympia-Gold geführt hatte, hat das Ende seiner Tätigkeit als Head of Beach-Volleyball in Hamburg erklärt. Grund für den Rücktritt des 66-Jährigen: Der DVV-Vorstand hatte vor ein paar Wochen ohne Begründung Sportdirektor Nico Hildebrand, mit dem Medaillenschmied Wagner gut zusammengearbeitet hat, von seinen Aufgaben entbunden.

Cinja Tillmann und Clemens Wickler sind zu den Beachvolleyballern des Jahres gewählt worden.

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