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Auch Neu-LüneHüne Lukas Maase (r.), der bei der WM Mittelblocker spielt und hier von Lukas Kampa (M.) eingesetzt wird, kam gegen Slowenien nicht wie gewohnt zum Zuge, Am Sonnabend kommt die Revanche. Foto: FIVB

Gleich Chance zur Wiedergutmachung

Deutschland kann schlechten Eindruck vom 0:3 gegen Slowenien im Achtelfinale am Sonnabend wieder verwischen

Nach dem letzten Gruppenspiel war für die deutsche Mannschaft mit dem Neu-Lüneburger Lukas Maase der Verbleib bei der Weltmeisterschaft eine stundenlange Zitterpartie, doch nun ist klar: Das DVV-Team eröffnet am Sonnabend (17.30) mit dem ersten Achtelfinale die K.o.Runde – und Gegner ist erneut Slowenien, gegen das es im letzten Spiel des Pools D eine 0:3 (16:25, 22:25, 17:25)-Niederlage gegeben hatte.

Gleich gegen den gleichen Gegner, wie kann das sein? Die Erklärung: Die jeweils ersten 2 jeder der 6 Pools sowie die 4 besten Dritten kommen weiter. In einer kombinierten Tabelle aller Qualifizierten ist Deutschland 15. dank des besseren Verhältnisses der Ballpunkte (207:215) und des sich daraus ergebenden Quotienten (0,962) gegenüber Tunesien (189:210 und 0,900) als 16. Eigentlich müsste nun der 16. auf den 1. (Italien), der 15. auf den 2. (Serbien) usw. treffen. Zur Ermittlung der Achtelfinal-Paarungen wird aber ein umstrittener Modus herangezogen. Der räumt den beiden WM-Gastgebern Polen (3.) und Slowenien (7.) das Recht ein, die vermeintlich leichtesten Gegner zu bekommen, Polen also Tunesien und Slowenien erneut Deutschland.

Jeder Ball ist am Ende enorm wichtig

Übrigens hat Kanada mit Pearce Eshenko von der SVG Lüneburg auf bittere Weise das Nachsehen. Auch die Kanadier haben 3 Punkte, haben wie Deutschland und Tunesien einmal 3:0 gewonnen und zweimal 0:3 verloren bei 206:231 Ballpunkten und einem Quotienten von 0,891 – ein gutes Beispiel also, wie wichtig in einem Match am Ende jeder gewonnene Satz und sogar jeder Ball sein kann. Hätten die Ahornblätter mit den früheren LüneHünen Ryan Sclater (Diagonal) und Steve Marshall (Libero) nach ihrem 3:0 gegen China im zweiten Spiel am Schluss gegen die Türkei (0:3) nur einen Satz geholt oder nur den dritten Satz (17:25) um vier Punkte enger gestaltet, wären sie statt Tunesien weiter. Eshenko blieb übrigens ohne WM-Einsatz.

Für das DVV-Team gab so letztlich auch das unerwartet knappe 22:25, 26:28, 24:26 zum Auftakt gegen Olympiasieger Frankreich den Ausschlag. Doch dieser positive Eindruck litt schon danach beim Sieg gegen den krassen Außenseiter Kamerun. Und dem folgte dann eine bittere Lehrstunde gegen die Slowakei, bei dem sich die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski nur im zweiten Satz (22:25) halbwegs ebenbürtig zeigte. Doch Sloweniens Routiniers glänzten mit vorzüglicher Blockarbeit und präzisen, druckvollen Aufschlägen.

Im Hexenkessel von Ljubljana vor annähernd 12.000 Fans waren die Durchgänge eins (16:25) und drei (17:25) dagegen desaströs – ein deutlicher Rückschlag in der Entwicklung des völlig neuen DVV-Teams. In dem stehen ja seit der letzten WM-Teilnahme 2014 nur noch Zuspieler Lukas Kampa und Außenangreifer Christian Fromm. Aber auch diese beiden Routiniers konnten keinen Halt geben. Fromm wurde sogar früh im ersten Satz dauerhaft ausgewechselt. Zudem zeigte sich, dass Moritz Karlitzek außen besser aufgehoben ist als diagonal, wo er wieder begann und dann die Position mit dem früh eingewechselten, aber nach seinem Fingerbruch noch deutlich gehandicapten Weber tauschte. Das alles muss nun am Sonnabend deutlich besser werden, soll es nicht erneut ein Debakel geben.

Für den DVV spielten und punkteten: Karlitzek (7 Punkte), Krick (6), Reichert (5), Fromm, Maase, Kampa (je 1); Zenger; eingewechselt: Brand (5), Weber (8), Zimmermann, Krage (4), Schott.

Ergebnisse – und so geht es weiter

Weiter spielten, Pool D (mit Deutschland): Frankreich – Slowenien 3:2, Frankreich – Kamerun 3:0

Pool A: Serbien – Puerto Rico 3:0, Ukraine – Tunesien 3:0, Serbien – Tunesien 3:0, Ukraine – Puerto Rico 3:1, Pool B: Brasilien – Katar 3:0, Japan – Kuba 3:1, Pool C: Polen – Mexiko 3:0, Mexiko – Bulgarien 3:2, Polen – USA 3:1, Pool E: Kanada – China 3:0, Italien – Türkei 3:0, Kanada – Türkei 0:3, Italien – China 3:0, Pool F: Argentinien – Niederlande 2:3, Iran – Ägypten 3:1, Argentinien – Ägypten 3:2, Iran – Niederlande 1:3

damit im Achtelfinale: Slowenien – Deutschland (Sbd., 17.30), Italien – Kuba (Sbd., 21.15), USA – Türkei (Stg., 17.30), Polen – Tunesien (Stg., 21.00), Niederlande – Ukraine (Mo., 17.30), Frankreich – Japan (Mo., 21.00), Serbien – Argentinien (Di., 17.30), Brasilien – Iran (Di., 21.00)

SVG-NEWS

SVG testet zweimal in Groningen

Knapp die Hälfte der Vorbereitungszeit auf die neue Saison ist herum, da wird es Zeit, das Trainingsprogramm im Spielbetrieb anzuwenden: Die LüneHünen sind zu zwei Testspielen beim holländischen Erstligisten Lycurgus Groningen, dem alten Bekannten und langjährigen Verein von Außenangreifer Auke van de Kamp, aufgebrochen.

Der SVG-Kader ist zwar wegen der WM mit Lukas Maase und Pearce Eshenko noch nicht komplett, hat sich aber gefüllt. Seit vergangenem Donnerstag ist Jordan Schnitzer im Training, seit Dienstag Xander Ketrzynski. Mit den beiden kanadischen Neuzugängen und insgesamt zu Zehnt ist nun auch ein ganz anderer Übungsbetrieb möglich. „Bisher waren wir ja gänzlich ohne Mittelblocker noch limitiert, haben uns speziell mit dem Passspiel auf Außen – auch aus dem Hinterfeld – beschäftigt. Denn auch das Training mit dem Diagonalen mussten wir gut dosieren, um Yann Böhme an die größere Belastung als in der 2. Liga zu gewöhnen“, berichtet Chefcoach Stefan Hübner.

In Groningen (Freitag, 17.00 und Sonnabend, 12.30) gehe es nun darum, insgesamt das Angriffsspiel, die Laufwege, einzuüben und eine gute Abstimmung zwischen den Zuspielern und Mittelblockern zu finden. „Die kennen aber immerhin schon das System, das wior spielen bestens“, so Hübner über Schnitzer und Ketrzynski. Athletisch machen alle Akteure, auch die später gekommenen, einen guten Eindruck, findet er.

Groningen, das wie die SVG im CEV Cup international spielt, kommt dann auch noch zu einem Gegenbesuch mit gemeinsamem Training nach Lüneburg mit auch zwei inoffiziellen Testspielen – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Beach-NEWS

Jubiläum in Timmendorf

Am Timmendorfer Strand laufen seit diesem Donnerstag zum 30. Mal die deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften – nach zwei Pandemie-Jahren war aber lange fraglich, ob es dieses Jubiläum an der Ostsee überhaupt geben würde.

Denn die German Beach Tour, einst die größte nationale Serie Europas, stand vor dem Aus, als die frühere Vermarktungsagentur des DVV früh im Jahr pleite ging und sich auch das Fernsehen ausklinkte. Kurz entschlossen sprang schließlich Alexander Walkenhorst, der zuletzt noch den Titel geholt hatte, mit seiner Streaming-Firma Spontent ein, übernahm Organisation, Vermarktung und Übertragung im Stream – und läuft nun sogar selbst noch einmal auf, obwohl er seine Karriere eigentlich beendet hatte.

Am Start sind die 16 besten Duos pro Geschlecht nach einer Turnierserie in abgespeckter Form – inklusive einiger Spieler/-innen, die nur Insider kennen. Titelverteidigerin bei den Frauen ist Chantal Laboureur, sie könnte sogar zum 3. Mal in Folge gewinnen. Es wäre ein ganz besonderes Triple – denn die 32-Jährige hat bekannt gegeben, ihre Karriere nach dieser Saison zu beenden. Bei den Männern strebt Clemens Wickler etwas ganz Besonderes an: seinen 5. Titel, den ersten aber mit seinem neuen Partner Nils Ehlers.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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