Verletzung von Knigge trübt Erfolg
Mit lockerem 3:0 bei Haching München Platz 2 zurückerobert
Was zunächst nach einem lockeren Einspielen für das am Mittwoch anstehende Viertelfinal-Hinspiel im CEV Cup aussah, bekam noch einen faden Beigeschmack. Beim souveränen 3:0 (25:17, 25:18, 25:16)-Auswärtserfolg gegen den TSV Haching München fuhr der SVG Lüneburg und ihren Fans Ende des ersten Satzes gehörig der Schreck in die Glieder, als Matt Knigge verletzt vom Feld musste. Der Mittelblocker droht nun – eventuell sogar länger – auszufallen. Die erwartete Rückeroberung des zweiten Tabellenplatzes in der Bundesliga geriet da zur Nebensache.
Erik Röhrs glänzt mit 9 Assen und 24 Punkten
Gegenüber dem 3:0 zuletzt gegen Bitterfeld-Wolfen, bei dem schon Spieler geschont wurden, hatte Chefcoach Stefan Hübner weitere Wechsel vorgenommen. So durfte Hannes Gerken mal wieder die Zuspielposition übernehmen und bekamen Matt Slivinski im Außenangriff und Xander Ketrzynski auf Diagonal eine Chance, zudem kehrte Erik Röhrs in die Starting Six zurück. Und der Nationalspieler sprühte vor Ehrgeiz, ihm war in jeder Aktion anzumerken, wie gut ihm die Pause getan hatte.
Schon im Eingangssatz bestimmte Röhrs das Geschehen, punktete achtmal. Am Ende war er mit 24 Punkten bei einer Erfolgsquote von 62% der Topscorer und wurde zum MVP gewählt, zumal er auch mit 2 Blocks und satten 9 Assen auf dem Score-Board notiert wurde. Insgesamt kam die SVG auf 12 Asse, wozu auch Gerken 2 (plus 1 Block) beisteuerte und seit langer Zeit mal wieder punktete. Gut im Spiel war zudem Knigge (4), der nach glatt verlaufenem Satz (5:1, 10:3, 20:14) dann aber nach dem 24:17 mit einem Schrei am Netz zusammenbrach – vermutlich eine Bänderverletzung. Der für ihn gekommene Blake Leeson machte den Satz zu.
Knigge kam natürlich nicht mehr zurück, und die geschockten LüneHünen taten sich im zweiten Satz zunächst schwer (5:5) gegen Gastgeber, bei denen vor allem Mittelblocker Ruben Lopez Garcia überzeugte (7 Punkte, 75%). Doch die Annahme- und Angriffsquoten des Tabellenvorletzten waren mit jeweils unter 40% zu schwach, um wirklich eine Chance auf auch nur einen Satzgewinn zu haben. Vor allem dank Röhrs (7), aber auch Ketrzynski (4) war schnell wieder alles im Lot, zumal auch das Blockspiel (insgesamt 10 Kill-Blocks) herausragend war. So ging es über 11:8, 16:11 und 20:14 in die Crunchtime.
Der dritte Satz in diesem einseitigen Geschehen wurde dann endgültig zum Röhrs-Satz – nicht nur wegen 9 Punkten und 71% Erfolgsquote. Der Nationalspieler entnervte die Bayern völlig mit seinem Service. Vier Asse in Folge vom 16:9 bis zum 19:9 prügelte er übers Netz, ließ sich dabei auch nicht von einer Hachinger Auszeit beim 17:9 aus dem Rhythmus bringen und fügte auch noch einen Pipe an. Erst nach diesem 20:9 ließ die SVG wieder etwas locker und die Gastgeber noch ein wenig herankommen, bis die mit einem Fehlaufschlag nach 80 Minuten selbst für das Ende sorgten.
SVG: Kunstmann, Gerken, Röhrs, Knigge, Ketrzynski, Slivinski – Worsley; eingewechselt: Elgert, Böhme, Elser, Leeson, Mohwinkel. (hre)