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Auke van de Kamp verabschiedet sich von den SVG-Fans. Foto: Behns

Van de Kamp setzt neue Prioritäten

SVG-Publikumsliebling geht in die 3. italienische Liga

In einer jungen Mannschaft war er zuletzt der Senior mit einem großen Erfahrungsschatz, mit einer EM-Teilnahme und Einsätzen in der World League (heutige Nations League), mit dem Gewinn von drei Meisterschaften, von zwei Pokalen und dem Supercup im Nachbarland Holland. Nun sagt Auke van de Kamp, der immer gut gelaunte Publikumsliebling, „tot ziens“, auf Wiedersehen, um sich einen Traum zu erfüllen.

Der demnächst 28-Jährige, der ein geradezu herzliches Verhältnis zu den Fans hatte, wechselt in die 3. italienische Liga wie im letzten Jahr Tim Stöhr, der nach Mirandola bei Modena ging. Van de Kamps neuer Verein heißt Savigliano Volley in der Region Piemont, eine Kleinstadt südlich von Turin. Zwei Jahre war der 2,02-m-Mann ein LüneHüne, bestritt 59 Pflichtspiele – zwar nicht alle in der Startformation, doch wenn er, auch als Einwechselspieler, gebraucht wurde, war stets auf den Außenangreifer Verlass. „Ich hätte auch ihn gerne behalten, er war ein Führungsspieler auf seine spezielle Art. Aber er hatte diesen Traum, noch einmal etwas ganz anderes zu erleben. Und ich freue mich für ihn, dass das geklappt hat,“ hat SVG-Cheftrainer Stefan Hübner gerne mit ihm gearbeitet.

Lange auf heißen Kohlen gesessen

„Es hat etwas gedauert, sonst hatte ich immer früher Klarheit, wie es weitergeht“, saß van de Kamp bis Mitte Juni auf heißen Kohlen, „aber ich war immer optimistisch, und nun bin ich glücklich, dass es geklappt hat. Es war immer mein Traum, mal in Italien zu wohnen und zu spielen, die Sprache zu lernen. Erst einmal für ein Jahr. Wenn es mir gefällt, kann es auch länger werden“, freut er sich auf das Abenteuer. Das Spielniveau ist natürlich geringer als bisher, die Rahmenbedingungen aber selbst in der 3. Liga vorzüglich, weiß er zu berichten: „Da gibt es in allen Spielen das Challenge-System.“ Nach dieser Zeit kann sich der gelernte Sozialarbeiter vorstellen, zurück nach Groningen zu gehen, in der 2.Mannschaft die Karriere ausklingen zu lassen und gleichzeitig in das Berufsleben einzusteigen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Lüneburg wird er in guter Erinnerung behalten, den Weg der SVG weiter verfolgen: „Die zwei Jahre waren etwas Besonderes für mich, und das liegt vor allem an den Fans und Freiwilligen. Sie waren vom ersten Tag an so herzlich, gaben mir und der Mannschaft immer Rückendeckung – egal wie das Ergebnis ausfiel. Das war immer ein unglaubliches Gefühl, vor allem bei Heimspielen ! Deshalb möchte ich mich von ganzem Herzen bei allen Menschen bedanken, die mir geholfen haben, mich wohl zu fühlen, sei es durch diese Unterstützung oder auch durch andere Dinge wie die Zubereitung toller Mahlzeiten oder die Weihnachtsgeschenke. Ohne diese Fans und Ehrenamtlichen wäre die SVG nicht das, was sie jetzt ist !“    (hre)

SVG-NEWS

Interessantes Heimlos im DVV-Pokal

Mit dieser Auslosung für das Achtelfinale im DVV-Pokal kann die SVG leben: Für die LüneHünen pickte Losfee Jochen Schöps ein Heimspiel gegen den Aufsteiger SSC Baden Volleys Karlsruhe aus dem Topf. Die Runde findet am 4./5. November statt.

Der 318-fache Ex-Nationalspieler Schöps (39), der seine Karriere gerade in der 3. Liga ausklingen lässt, holte direkt vor dieser Parrung SVG – Karlsruhe zwei Lose aus dem Topf, die für Aufsehen sorgten: Cupverteidiger Berlin muss nach Friedrichshafen – was für eine Hammer-Paarung zum Start ! Zwei weitere Bundesliga interne Duelle stehen auf dem Programm, die anderen Erstligisten müssen zum Auftakt zu Regionalpokal-Gewinnern. Diese acht Teams spielen vorab am 22. Oktober untereinander vier Qualifikanten aus.

Alle Paarungen: Sieger Nordwest/Nordost – WWK Volleys Herrsching, Sieger Nord/West – powervolleys Düren, Sieger Südost/Südwest – FT 1844 Freiburg, Sieger Süd/Ost – Netzhoppers KW-Bestensee, VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys, SVG Lüneburg – SSC Baden Volleys Karlsruhe, ASV Dachau – VC Bitterfeld-Wolfen, TSV Giesen Grizzlys – TSV Haching München.   (hre)

Nationalmannschaft

Das ist insgesamt zu wenig

Krachende Niederlage gegen China in der Nations League

Fans der deutschen Volleyball-Männer müssen weiter leidensfähig sein. Zum Ende der 2. Woche der Nations League (VNL) in Rotterdam setzte es eine krachende 1:3 (25:23, 18:25, 19:25, 21:25)-Niederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten im 16er-Feld, China. Die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski übernahm damit selbst die Rote Laterne. Ein Trost: Da Deutschland zu den 12 sogenannten Kernteams der VNL zählt, kann es nicht absteigen.

Wer nach dem eingeleiteten Umbruch im letzten Sommer inklusive Installation des neuen Chefcoaches nun langsam Fortschritte erwartet hatte, sieht sich zunehmend enttäuscht. Nur ein Sieg aus acht Matches bisher, auch wenn viele knappe Sätze dabei waren: Das ist einfach zu wenig – für die Endrunde der besten 8 und erst Recht für eine Olympia-Qualifikation 2024. In der Weltrangliste ging es dadurch nämlich wieder abwärts (19. – vom 16.), durch eine Niederlage gegen einen Gegner, der vorher um 10 Plätze schlechter dastand (jetzt 23.).

Erik Röhrs stark im ungewohnten Diagonalangriff

Winiarski überraschte mit der Aufstellung des sonstigen Außen Erik Röhrs als Diagonalangreifer. Zwar machte der Neu-Lüneburger, aus SVG-Sicht immerhin erfreulich, seine Sache ausgesprochen gut (16 Angriffspunkte, 1 Block) und wurde zusammen mit dem wieder einmal herausragenden Anton Brehme (100% Angriffsquote) bester Scorer. Der Sinn dieses Experiments erschloss sich aber nicht wirklich. Ebenso wenig, wie Mittelblocker Tobias Krick als 2. Libero (nicht eingesetzt) aufzubieten, wobei es am Spiel durch die Mitte – bis auf die Zahl der Kill-Blocks (4) – wenig auszusetzen gab.

Die DVV-Spieler schienen aber nicht immer voll da, lagen in allen vier Sätzen anfangs mit 3, 4 Punkten hinten und liefen so ständig Rückständen hinterher – erfolgreich nur im Eingangssatz. Danach aber verloren Kapitän Moritz Reichert & Co. völlig den Faden (9:15, 12:18, 15:21), suchten ihn in Durchgang drei (2:6, 10:14, 14:20) vergebens und fanden ihn in Satz vier auch nicht wieder (5:10, 10:14, 13:18). Ein Offenbarungseid, der durch Schönfärberei nicht besser wird. „Wir hatten so viele enge Spiele gegen starke Gegner und haben in vielen Phasen auf höchstem Level gespielt. Leider haben wir zu viele Chancen liegen gelassen,“ war allen Ernstes das Fazit von Winiarski.

Für den DVV spielten und punkteten: Brehme, Röhrs (je 17), Reichert (12), Schott, Krage (je 6), Tille (2) – Libero: Graven; eingewechselt: Zimmermann, Günthör, Brand (2), Kaliberda, Böhme.

Außerdem spielten, Pool 3 in Rotterdam: Iran – USA 0:3, Serbien – Italien 0:3, Polen – USA 0:3, Niederlande – Iran 3:2, Italien – Polen 1:3, Niederlande – Serbien 2:3; Pool 4 in Orleans/Frankreich: Argentinien – Bulgarien 3:0, Frankreich – Kuba 3:0, Japan – Argentinien 3:2, Brasilien – Slowenien 3:1, Kanada – Frankreich 0:3, Bulgarien – Kuba 2:3, Brasilien – Frankreich 3:1.    (hre)

NEWS aus der Szene

Der DVV lädt ab dem 1. Juli zum nächsten Trainingslehrgang in Kienbaum, dieses Mal für die Spieler, die für die Universiade (Weltspiele der Studierenden) ab Ende Juli infrage kommen. Eingeladen ist u.a. SVG-Neuzugang Joscha Kunstmann. Auf der Liste stehen ferner u.a. Yann Böhme und Erik Röhrs von der SVG, wobei abzuwarten bleibt, ob die nicht bei der A-Nationalmannschaft bleiben oder dann später nach Ende der Nations League dazu stoßen.

Deutschlands Polizei-Nationalmannschaft hat sich in Turin mit fünf Siegen ohne Satzverlust den Titel eines Europameisters gesichert. In dem Team spielen u.a. die beiden Ex-Berliner Georg Klein und Robert Kromm sowie als Libero der frühere Lüneburger (aus 2.Liga-Zeiten) Thorben Stamer.

Mit einem 3:2 (14:25, 25:22, 26:24, 22:25, 15:6)-Endspielerfolg gegen die Ukraine hat die Türkei die Golden League, eine Stufe unter der Nations League, für sich entschieden. Im Halbfinale des Turniers in Zadar/Kroatien hatte die Türkei 3:2 (22:25, 25:17, 19:25, 25:23, 15:12) gegen Tschechien mit Berlins Diagonalangreifer Marek Sotola gewonnen und die Ukraine 3:1 (25:23, 21:25, 25:21, 25:12) gegen Kroatien mit Trainer Cedric Enard. Die beiden Finalisten sind damit Ende Juli beim „Challenger Cup“ startberechtigt und können gegen Mexiko (Sieger des NORCECA Final4) und einen noch nicht bekannten vierten Starter um einen Aufstiegsplatz kämpfen.

Frankreichs Weltstar Earvin Ngapeth wechselt von Modena/Italien zu Halkbank Ankara in die Türkei.

In die 3. Woche der Nations League gehen die DVV-Frauen im südkoreanischen Suwon. Gegner sind die Dominikanische Republik (Di., 27. Juni, 8.30 Uhr deutsche Zeit), Polen (29.6., 5.00), Serbien (30.6., 8.30) und die USA (1.7., 10.30). Nach bisher 16 Punkten (6 Siege in 8 Spielen) ist sogar der Einzug in die Finalrunde der besten 8 möglich.

NEWS aus der Liga

Verstärkung für den Mittelblock beim VC Bitterfeld-Wolfen: Vom TSV Haching München kommt nach zwei Jahren Sebastian Rösler (21). Zwischendurch war er für ein paar Wochen bei VaLePa Sastamala Tampere und wurde finnischer Meister 2022.

Der Spanier Augusto Colito, bisheriger Diagonaler der Giesen Grizzlys, spielt künftig in Rumänien für CSM Brasov.

Die Umwälzungen bei den powervolleys Düren gehen weiter: Mit dem Kanadier Bryan Fountain kommt auch ein neuer Co-Trainer.

Beach-NEWS

Sieger bei der 4. Veranstaltung der German Beach Tour in Düsseldorf wurden bei den Männern die Poniewatz-Brüder Bennet und David mit einem 2:1 gegen Jannik Kühlborn/Eric Stadie und Leonie Körtzinger/Lea Sophie Kunst bei den Frauen mit einem 2:1 gegen Chenoa Christ/Kim van de Velde. An gleicher Stelle findet am kommenden Wochenende das nächste Turnier statt.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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