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Lukas Maase schlägt künftig wieder für einen anderen Verein auf. Foto: WW

Es ist Zeit für etwas anderes

Lukas Maase verlässt SVG nach einem Jahr wieder

Die SVG Lüneburg muss sich vom nächsten Spieler verabschieden: Auch Lukas Maase, zuletzt bei der Nationalmannschaft im Einsatz, wird nicht an die Ilmenau zurückkehren. Seinen künftigen Verein kennt der Dresdner selbst noch nicht: „Sonst habe ich immer früh unterschrieben, jetzt wollte ich das Ganze mal anders angehen und warte noch ab“, so der 24-Jährige.

Ständige Positionswechsel haben wohl ein Ende

Maase war im Sommer letzten Jahres aus Friedrichshafen gekommen. Doch die Verpflichtung stand von Anfang an irgendwie unter keinem guten Stern. Denn in Lüneburg musste und wollte er als Diagonalangreifer den endgültigen Durchbruch schaffen nach zwei Jahren als zweiter Mann am Bodensee. Doch der damals noch neue Bundestrainer Michal Winiarski sah den 2,12-m-Mann – und sieht ihn auch aktuell – als Mittelblocker. Und auf seiner früheren Position (u.a. 2 Jahre Düren) hatte der Dresdner dann auch einen starken Sommer im Nationalteam.

Danach fiel die abermalige Umstellung bei der SVG schwer. Einige starke Spiele als Hauptangreifer machte Maase, wie im CEV Cup gegen Modena mit 20 Punkten zum 3:2-Heimsieg oder beim epischen Pokal-2:3 in Berlin (24 Punkte). Die Leistungen waren aber schwankend, in manchen Spielen blieb die Erfolgsquote weit unter den Erwartungen. Und mitten in der Zwischenrunde, im Februar, tauschte Maase dann mit Xander Ketrzynski zu aller Nutzen und Zufriedenheit den Platz, wurde wieder Mittelblocker.

Diese Position wird er künftig wohl dauerhaft bekleiden. „Ich habe ihn auch gefragt, ob wir nicht noch ein Jahr zusammen auf Mitte machen wollen und hatte auch zunächst die Hoffnung, dass das klappt – er hat aber leider andere Pläne“, erzählt SVG-Chefcoach Stefan Hübner. Und Maase hat es hier auch gut gefallen: „Die Region ist einfach toll für Volleyball, gerade jetzt auch mit der Arena. Und das Jahr war eins der spaßigsten, das ich je hatte – wir waren einfach eine Truppe, die menschlich unheimlich gut zusammen gepasst hat. Das hatte ich so auch noch nie. Aber es ist Zeit für etwas anderes.“ Dafür wünscht die SVG alles Gute und sagt danke für die Saison 2022/23.  (hre)

Nationalmannschaft

Weitere knappe und bittere Niederlagen

Lichtblick beim Lernprozess ausgerechnet gegen den Weltranglisten-1.

Für die DVV-Männer bleibt die Nations League ein Frusterlebnis. Beim zweiten Turnier der VNL in Rotterdam blieb Bundestrainer Michal Winiarski vor dem abschließenden Spiel gegen China (Sbd., 20.30) nur die Erkenntnis: Es gibt gute Ansätze, aber der Lern- und Reifeprozess des jungen Teams dauert an.

Zum Auftakt der 2. Woche beim 0:3 (23:25, 24:26, 16:25) gegen den Iran vertraute Winarski dem zuletzt so starken Tobias Brand und Moritz Reichert auf Außen, Anton Brehme und Tobias Krick in der Mitte, Linus Weber Diagonal, dem weiter in Glanzform befindlichen Johannes Tille als Zuspieler und Leonard Graven als Libero. Zwei Sätze lang bot diese Formation nahezu unverändert gut Paroli, musste den zweiten Durchgang angesichts einer 4-Punkte-Führung (18:14) und einem Vorsprung in der Crunchtime (22:20) eigentlich auch gewinnen.

Doch nachdem diese Chance wieder einmal verspielt wurde, war dem Team offenbar der Stecker gezogen. Nichts ging mehr, auch nicht, nachdem der Bundestrainer personell umbaute, erst Schott für Reichert (7:12), dann Zimmermann und Böhme für Tille und Weber (9:17) brachte. Der Gegner um den herausragenden Diagonalen Amin (16 Punkte) war stärker im blocken (12:3 Kill-Blocks) und leistete sich weniger Aufschlagfehler.

Für den DVV spielten und punkteten: Reichert (11), Weber, Krick, Brand (je 8), Brehme (7), Tille (1) – Libero: Graven; eingewechselt: Schott, Günthör, Böhme (2), Zimmermann, Krage.

Wenigstens ein Punkt gegen starke Polen

Danach machten der neue Kapitän Reichert & Co. beim 2:3 (21:25, 25:22, 14:25, 25:17, 10:15) gegen Polen ihr bis dato wohl bestes VNL-Spiel 2023. Zwei Änderungen in der Starting Six gab es: Yann Böhme durfte diagonal ran und wurde bester Scorer, obwohl er Ende des 3. Satzes für Weber weichen musste, in der Mitte stand Florian Krage erstmals in der Anfangsformation (für Brehme) und unterstrich, dass das DVV-Team auf dieser Position die wenigsten Sorgen hat.

Der Weltranglistenerste Polen, erstmals mit fast allen Stars wie Bartosz Kurek (18 Punkte) und Wilfredo Leon (19), musste im ersten Satz bis eingangs der Crunchtime (20:18) kämpfen, um sich abzusetzen und in Führung zu gehen, setzte dabei mit 5 Blocks (insgesamt 15) ein Zeichen, während das DVV-Team mit vielen Block-aus-Situationen haderte. In Durchgang zwei aber wendete sich gerade hier das Blatt, als erst Böhme, direkt danach Krage Weltstar Leon blockten und es plötzlich 4:5 statt 4:1 für Polen stand. Bald danach kam Erik Röhrs anstatt Tobias Brand und war mit 5 Punkten sofort im Match – an der Seite eines starken Böhme (7). Die beiden von der SVG vor allem drehten einen klaren Rückstand (11:16) noch auf 22:21 und schließlich zum 1:1-Satzausgleich.

Der Favorit schien in seiner Ehre verletzt und machte in Abschnitt drei kurzen Prozess (6:2, 13:4, 19:8, 25:14). Aber nun zeigten die Deutschen endlich einmal, dass sie auch Rückschläge verkraften und sich gegen Widerstände behaupten können, vor allem dank des längst für Tobias Krick eingewechselten, unwiderstehlichen Brehme (5). Und Routinier Denys Kaliberda stabilisierte als Libero die Abwehr. Da auch Röhrs „on fire“ blieb, ging Satz vier über ein 4:4, 11:4 (!), 16:12 und 20:13 (!) wieder an den DVV. Im Tiebreak war dann aber die Luft raus, zumal Polen einen optimalen Start hatte (3:0, 9:5).

Für den DVV spielten und punkteten: Böhme (13), Krage (8), Reichert (3), Brand (2), Krick (1), Tille (1) – Libero: Graven; eingewechselt: Zimmermann, Weber (10), Schott (5), Röhrs (11), Brehme (9), Libero Kaliberda.

Die Konstanz im Spiel fehlt

Nur 17 Stunden nach Ende des Polen-Spiels sollte im 7. Match der zweite Sieg her, was beim 1:3 (21:25, 25:20, 23:25, 23:25) gegen Serbien – erstmals mit Ruben Schott von Beginn an – auch durchaus möglich war. Doch es kam keine Konstanz ins Spiel. Bestes Beispiel: Weber. Der hatte einen miserablen Beginn und wurde schon beim 12:12 ausgewechselt. Die Deutschen drehten den anfänglichen Rückstand auch auf 20:17 um, kassierten dann fünf Punkte in Folge und verloren den Eingangssatz noch.

Weber kam dann zurück und immer besser ins Spiel. Beim Stand von 11:8 aus deutscher Sicht packte Tille drei Asse in Folge drauf, ein vorentscheidendes 17:12 – auch, weil wieder einmal Brehme seine Klasse bewies (6 von 16 Punkten). In Abschnitt drei, nun mit einem überragenden Weber (7), wechselte die Führung bis zur Crunchtime ständig, Serbien hatte das bessere Ende knapp für sich. Und Satz vier war ebenfalls völlig ausgeglichen. Am Schluss schien der Tiebreak nahe, als der DVV ein 19:21 in ein 23:22 wendete – und dann doch noch verlor.

Für den DVV spielten und punkteten: Brehme, Weber (je 15), Reichert (14), Schott (9), Krage (8), Tille (4) – Libero: Kaliberda; eingewechselt: Böhme (1), Zimmermann, Libero Graven, Röhrs, Krick (5).

Außerdem spielten, Pool 3 in Rotterdam: USA – Serbien 3:1, Niederlande – China 3:0, Iran – Italien 0:3, USA – China 3:0, China – Italien 0:3, Niederlande – Polen 2:3; Pool 4 in Orleans/Frankreich: Japan – Kanada 3:1, Argentinien – Slowenien 1:3, Brasilien – Bulgarien 3:0, Japan – Kuba 3:0, Slowenien – Kanada 3:0, Argentinien – Frankreich 3:1, Japan – Brasilien 3:2, Kanada – Bulgarien 3:1, Slowenien – Kuba 3:1.  (hre)

NEWS aus der Liga

Der junge Finne Severi Savonsalmi (2,10 m groß) bekommt die dritte Mittelblocker-Stelle beim VfB Friedrichshafen. Der 22-jährige Nationalspieler kommt vom Doublegewinner Sastamala und wurde zum bester Mittelblocker der finnischen Liga gewählt. Außenangreifer Luciano Vicentin (23), in den letzten 2 Jahren am Bodensee zu einem Stammspieler der argentinischen Nationalmannschaft gereift, wechselt in die Türkei zum Meister Ziraat Bankasi Ankara.

Neuer Libero beim VC Bitterfeld-Wolfen wird Marius Eckardt (19) vom VCO Berlin, jüngerer Bruder von Moritz Eckardt, der von den Netzhoppers nach Haching wechselte.

Noch ein Talent vom VCO Berlin für die Baden Volleys Karlsruhe: Nach Außen Felix Baumann kommt auch Zuspieler Milan Kvrzic (19), der davor bei den YoungStars Friedrichshafen ausgebildet wurde.

Neuling FT 1844 Freiburg meldet mit Anton Jung (20) vom VCO Berlin den ersten Zugang. Der Außenangreifer stammt aus dem Nachwuchs des VfB Friedrichshafen.

NEWS aus der Szene

Nun ist klar, wohin der bisherige LüneHüne Colton Cowell wechselt: Den Außenangreifer zieht es zu Paris Volley, zuletzt als 9. knapp an den Playoffs vorbeigeschrammt. Cowell erhält gleich einen 2-Jahres-Vertrag. Gerade noch macht er einen Abstecher in die halb-professionelle US-Liga NVA und spielt für die Las Vegas Ramblers.

Der Verband Kroatiens hat den Vertrag mit Nationaltrainer Cédric Enard, dem bisherigen Chefcoach der Berlin Volleys, verlängert.

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