Slivinski empfiehlt sich für die SVG
US-Außenangreifer überzeugt auf erster Europa-Station
Eine Planstelle im Außenangriff war im Kader 2023/24 der SVG noch frei, sie besetzt nun ein US-Amerikaner, der schon erste Duftmarken in Europa gesetzt hat: Matt Slivinski (USA) ist der vierte Kandidat auf dieser Position neben Erik Röhrs, Jesse Elser und Theo Mohwinkel.
Ein weit verzweigtes Netzwerk ist stets hilfreich, um neue Spieler zu entdecken – manchmal hilft einem Trainer aber auch die Empfehlung eines ehemaligen Schützlings. In diesem Fall bekam Stefan Hübner den Tipp von Will Craft. Der US-Amerikaner, der 2020/21 für die SVG auflief, sportlich zwar keine Hauptrolle spielte, aber als ganz feiner Kerl und Teamplayer par excellence in Erinnerung blieb, ging danach zurück in die Heimat und wurde Co-Trainer der „Firebirds“ am Carthage College (US-Bundesstaat Wisconsin), wo er selbst seine ersten Karriereschritte getan hatte.
Schon am College herausragende Leistungen
Bei den Firebirds unter seinen Fittichen: Außenangreifer Slivinski, der dort 2021 und dann auch 2022 bester Scorer wurde und jeweils die meisten Asse schlug, und nach Ende der Collegezeit nach Europa wollte. Als Craft auf die Idee kam, Slivinski bei Hübner zu empfehlen, hatte der aber auf Außen schon alle Planstellen vergeben. Der Rechtshänder ging dann zu Barrus Vöru VK nach Estland. „Jetzt habe ich mich an den Tipp erinnert, geschaut, was er dort so geleistet hat und gesehen, dass sich eine Anfrage lohnen könnte. Er ist mit vielen Bällen gefüttert worden und hat eine gute Saison gespielt“, berichtet Hübner.
Noch interessanter als die kleine Liga Estlands ist dabei die „Baltic League“, einer Liga der besten Mannschaften aus den baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland, die es seit 18 Jahren zusätzlich gibt. Da finden sich zu Slivinski interessante statistische Werte: 438 Punkte in 24 Spielen (52% Angriffsquote), 47 Asse, 39 Kill-Blocks – in einem Team, das getrost als graue Maus bezeichnet werden kann. Werte, die Hübners Aussagen unterstreichen. Zudem sagt der Coach: „Ein toller Charakter, ein interessanter, athletischer, positiver Typ mit Potenzial – da habe ich volles Vertrauen in Wills Urteil. Der weiß wie wir spielen und was unsere Standards im Miteinander sind. Das ist nicht einfach nur ein Kumpel, der angepriesen wird. Das wird auch sportlich passen.“
Slivinski, am 1. Juli 24 Jahre alt geworden, stammt aus dem Dorf Willow Springs in Kalifornien, am Cartage College studierte er Finanzwesen, mit Wirtschaftswissenschaft im Nebenfach. Für seine größte Stärke hält der 1,93-m-Mann selbst seine Athletik, die körperlichen Fertigkeiten – „und ich versuche jeden Tag, meine mentalen Fähigkeiten zu verbessern, auch jetzt außerhalb der Saison, um der SVG bestmöglich helfen zu können“, schreibt er.
Dabei springt der Rechtshänder nicht ins kalte Wasser, sondern kennt die Bundesliga ziemlich gut: „Ich weiß, dass das eine sehr prestigeträchtige Liga mit hoher Professionalität ist. Ich habe mir einige Spiele angeschaut – übrigens tolle Übertragungen im Stream – und glaube, die Energie in der Arena ist etwas, das ich noch nie zuvor erlebt habe! Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ist Lüneburg ein fantastischer Verein mit vielen engagierten Fans und einem tollen Trainerteam. Ich freue mich schon sehr auf die Saison.“ (hre)
NEWS aus der Liga
Dritter Mittelblocker bei den WWK Volleys Herrsching neben Djordje Ilic und Neuzugang Magloire Mayaula wird der erfahrene Serbe Enes Dustinac (31) von OK Takovo, der auch schon zwei Jahre in der Schweiz spielte.
Weiter an einem Bundesliga tauglichen Kader bastelt Neuling VC Bitterfeld-Wolfen, der als nächsten Neuzugang nun Außenangreifer Ben-Simon Bonin verpflichtet hat. Der 20-Jährige stammt aus der Talentschmiede des VfB Friedrichshafen und war in den letzten Monaten an den finnischen Meister VaLePa Sastamala ausgeliehen.
Einen neuen, talentierten Mittelblocker hat die FT 1844 Freiburg mit Lennart Heckel verpflichtet. Derr 21-Jährige spielte zuletzt bei Lindemans Aalst in Belgien, davor beim TSV Haching München.
Einer der beiden neuen Zuspieler beim VfB Friedrichshafen ist der Serbe Aleksa Batak. Der 23-jährige Nationalspieler, derzeit in der Nations League am Ball, gilt als grpße Zukunftshoffnung Serbiens. Aktuell kommt er vom Triple-Gewinner Partizan Belgrad, war aber auch schon u.a. in Frankreich (AS Cannes) und Italien (Ravenna) unter Vertrag.
Nach der Pokalauslosung und dem Erscheinen des Bundesliga-Spielplans ist klar, dass es bei den Netzhoppers KW-Bestensee trotz angemeldeter Insolvenz Ende April weitergeht, haben die Lizenz unter Auflagen erhalten. Die Brandenburger haben sich völlig neu aufgestellt, den Etat abgespeckt und u.a. alle fünf ausländischen Spieler verabschiedet. Zweiter Neuzugang ist Charlie Peters (22), ein Diagonalangreifer vom Nord-Zweitligisten TSGL Schöneiche.
NEWS aus der Szene
Der internationale Volleyballverband FIVB hat beschlossen, die Weltmeisterschaften künftig alle zwei statt vier Jahre auszutragen, dann auch mit 32 statt bisher 24 Endrunden-Mannschaften. Die nächsten Titelkämpfe finden damit schon 2025 statt, 2022 wurde Italien Weltmeister. Auch der Qualifikationsmodus ändert sich: Künftig qualifizieren sich neben Gastgeber und Titelverteidiger die jeweils drei Ersten der Meisterschaften aus 5 Kontinentalverbänden, dazu 15 weitere Teams nach der Position in der Weltrangliste.
Die DVV-Frauen steuern in der Nations League weiter auf Endrundenkurs. Die 3. Turnierwoche im südkoreanischen Suwon negannen die Schmetterlinge mit einem 3:1 (25:19, 25:18, 18:25, 25:21)-Sieg gegen die Dominikanische Republik und einer knappen
2:3 (25:15, 19:25, 19:25, 25:19, 15:17)-Niederlage gegen das starke Polen und stockten das Konto damit auf 20 Punkte auf.