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Die SVG war Modena in fast allen Belangen überlegen, diese Szene ist dafür ein Sinnbild: Pearson Eshenko, eingesetzt von Joe Worsley, steigt hoch zum Schnellangriff, die Gäste schauen nur staunend zu. Foto: Behns

Umschalten auf Bundesliga-Trilogie

Modena abgehakt – Herrsching der Start in 8 schwere Tage

Spätestens mit ihrem Sensationssieg gegen Modena haben die LüneHünen tiefe Fußabdrücke in Europas Volleyball-Landschaft hinterlassen, doch nun ist erstmal wieder Bundesliga. Drei wichtige Spiele innerhalb von acht Tagen stehen auf dem Terminplan, und schon der Auftakt dieser Trilogie ist enorm schwer: Die WWK Volleys Herrsching warten am Sonnabend (20 Uhr) im Münchner Audi Dome darauf, den Nordrivalen, der viel Lob und Glückwünsche aus ganz Deutschland einheimste, unsanft in den Alltag zurückzuholen.

Audi Dome soll kein Gaudi Dome werden

Es geht allmählich dem Ende der Hauptrunde zu, und rechtzeitig haben sich die Herrschinger im immer enger werdenden Kampf um die vier ersten Plätze zurückgemeldet – mit einem Knalleffekt: einem 3:1-Triumph in Friedrichshafen. Bei schon einem ausgetragenen Spiel mehr haben sie als Sechste nur zwei Punkte weniger als die SVG als Vierte. Platz 1 bis 4 bedeutet ja ab 4./5. Februar, wenn die Liga wie im Vorjahr in zwei Zwischenrunden-Gruppen aufgeteilt wird, die weitaus attraktiveren Duelle, sportlich herausfordernd und auch finanziell lukrativer durch sicherlich vollere Zuschauerränge.

Die Bayern haben seit dieser Saison mit dem Audi Dome in der Landeshauptstadt auch beständig eine neue, größere und hochmoderne Spielstätte für mehr als 6700 Besucher, nachdem sie in der letzten Serie noch einige Heimspiele im alten Domizil Nikolaushalle austrugen. Von Zuschauerzahlen wie neuerdings die SVG träumen sie aber nur angesichts der übermächtigen Konkurrenz anderer Sportarten. Ziel ist mittelfristig dennoch, mal im Durchschnitt 3000 Fans anzulocken. Die LüneHünen kennen den Audi Dome – den die Süddeutschen nur „Gaudi Dome“ nennen, schon, spielten da in der vergangenen Saison in Haupt- und Zwischenrunde – und verloren zweimal 0:3. Ungewöhnlich klare Ergebnisse, denn zumeist sind die Nord-Süd-Vergleiche mächtig umkämpft. Wie das Hinspiel dieser Saison, das die SVG 3:2 gewann.

Auch jetzt würden die LüneHünen den Gastgebern die Gaudi natürlich gerne vermiesen. „Wir brauchen noch ein paar Punkte – gegen wen auch immer“, weiß Chefcoach Stefan Hübner, denn auch gegen die nächsten Gegner KW-Bestensee (am kommenden Mittwoch daheim) und Giesen (nächsten Sonnabend auswärts) hat sich die SVG oft schwer getan. Je früher das Zwischenziel Zwischenrunde 1-4 klar ist, desto besser. Denn in diesem Monat folgen ja auch noch das Rückspiel gegen Modena und das Duell gegen Düren, das ein „Endspiel“ vor der Zwischenrunde werden könnte.

Stichwort Modena – sind alle wieder frisch? „Weiß ich nicht“, lacht Hübner beim Telefonat auf der Fahrt gen Süden, „jedenfalls sitzen alle im Bus und keiner hat größere Beschwerden.“ Ist Modena noch Thema? „Das geht einem schon nochmal durch den Kopf, aber das ist auch in Ordnung. Wenn wir in München zum Training in der Halle sind, ist der Fokus mit Sicherheit auf dem neuen Spiel.“ War Modena ein perfekter Auftritt der SVG? Mit dem Wort perfekt tut er sich schwer. „Wir waren laut Statistik in fast allen Elementen besser als die, nur im Bereich Angriff aus der Abwehr wäre es sicher besser gegangen. Ja, es war wohl nahe an Perfektion.“

Herrsching heiß darauf, vorbei zu ziehen

Ähnlich gut und ähnlich konstant auf hohem Niveau muss die SVG nun wohl auch drei Tage später auftreten. Denn Herrsching ist deutlich im Aufwind, hat alle Personalprobleme der letzten Wochen überwunden und hat im Esten Albert Hurt einen Außen, der in der Scorerliste weit vorne liegt (4. vor Jordan Ewert als 6.) und schon im Hinspiel mit 23 Punkten große Probleme bereitete. Nun ist auch der Diagonale Stijn van Tilburg wieder fit, der bis zu seinem verletzungsbedingten Ausfall damals auch 18 Punkte sammelte. Aber die SVG überragte ja am Mittwoch nicht nur im Angriff, sondern auch bei Abwehraktionen. Nur gehen Leistungen wie von Libero Gage Worsley dann leicht einmal unter.

Das Match ist natürlich wieder im Stream zu sehen auf Twitch (www.twitch.tv/spontent) in einem „Doubleheader“, d.h. eine Vorberichterstattung hängt ab von der Länge des 17.30-Uhr-Spiels Giesen – Berlin Volleys.

Und auch ein Public Viewing ist wieder möglich, das Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen von Edelfan Stelios ist nach einem kurzen Urlaub wieder geöffnet.

Europacup-NEWS  

Außer dem sensationellen SVG-Sieg gegen Modena gab es in den Playoff-Paarungen um den Einzug ins Viertelfinale des CEV Cups keine weiteren Überraschungen. Die Rückspiele finden am 25. und 26. Januar statt. Die Gesamtsieger treffen dann auf die in der Champions League ausgeschiedenen 4 schlechtesten Gruppendritten – da ist noch alles offen.

Galatasaray Istanbul – PGE Skra Belchatow/Polen 1:3

Greenyard Maaseik/Belgien – Ceske Budejovice/Tschechien 3:1

Arcada Galati/Rumänien – Bluenergy Piacenza/Italien 0:3

In der Champions League landeten Berlin und Friedrichshafen Siege und könnten nach den Gruppenspielen auch noch in der entscheidenden Phase im Rennen sein. Friedrichshafen gewann wie schon das Hinspiel auch im Rückspiel 3:2 (28:26, 22:25, 25:23, 23:25, 15:13) gegen den französischen Meister Montpellier HSC, dieses Mal auswärts, ist mit nun 10 Punkten nicht mehr vom 2. Platz im Pool A zu verdrängen. Die besten Scorer der Häfler waren Stern (21), Vicentin (19) und Superlak (14).

Alle fünf Tabellenzweiten und der beste Dritte gehen in eine Playoff-Runde, in der drei weitere Viertelfinalisten neben den fünf automatisch qualifizierten Spitzenreitern gesucht werden. Berlin ist nach einem 3:0 (25:20, 25:16, 25:20) beim bulgarischen Tabellenführer Hebar Pazardzhik nun mindestens Dritter, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar der beste Dritte – das kann nur noch aus dem Pool C Tours (Frankreich) oder Roeselare (Belgien) verhindern. Am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Zawiercie (Polen) können die Hauptstädter aber auch noch aus eigener Kraft Zweiter oder sogar Erster werden. Die besten Scorer in Bulgarien: Sotola (20), Brehme (13), Carle (12).

Nach einem 0:3 (25:27, 21:25, 13:25) bei Ziraat Bank Ankara haben die powervolleys Düren nur noch höchst theoretische Chancen, am letzten Spieltag in ihrem Pool Platz 3 zu erreichen und damit durch den „Abstieg“ in den CEV Cup international am Ball zu bleiben. Eine Scorer-Statistik war nicht verfügbar.

Bereits für das Viertelfinale qualifiziert, weil ihnen Platz 1 in ihrem Pool nicht mehr zu nehmen ist, sind Polens Vizemeister Jastrzebski Wegiel und ein italienisches Trio: Meister Cucine Lube Civitanova, Trentino Itas, der Finalist des letzten Wettbewerbs, und Sir Safety Perugia, der derzeitige Spitzenreiter in der Serie A.

NEWS aus der Liga 

In einem Bundesliga-Nachholspiel konnte sich KW-Bestensee, nächster Heimgegner der SVG Lüneburg am 18. Januar, mit einem 3:0 beim VCO Berlin etwas vom Tabellenende absetzen – für die Zwischenrunde ab Februar wird es damit wohl auf Platz 7 hinauslaufen.

VC Olympia Berlin – Netzhoppers KW-Bestensee 0:3

(20:25, 17:25, 16:25)

76 Min., 68 Zuschauer

MVP: Eckardt (KW)

Beste Scorer: Klehm (8), Wiesner (7), Nissen (6) – Barsemian (16), Schulz (10), Timmermann (8)

SVG-NEWS in Kürze 

Das vielleicht entscheidende Bundesligaspiel der SVG um eine Platzierung unter den ersten Vier, das Heimspiel am 28. Januar gegen Düren, findet eine halbe Stunde später als ursprünglich geplant statt, wird also um 19.30 Uhr angepfiffen.

Rückkehr in die sanierte Gellersenhalle heißt es für die SVG Lüneburg II am Wochenende: In der Männer-Regionalliga Nordwest steht für den Tabellenzehnten am Sonnabend, 15 Uhr, das Heimspiel gegen den DJK Northeim (6.) an.

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