Transfer-Coup der Netzhoppers
Kaliberda hofft auch auf Comeback im Nationalteam
Unmittelbar vor dem Start in die Zwischenrunde in der Bundesliga haben die Netzhoppers KW-Bestensee noch für einen Transfer-Knaller gesorgt: Der 186-fache deutsche Nationalspieler Denys Kaliberda, gebürtig in der Ukraine, spielt ab sofort für die Brandenburger. Gegen Herrsching kam er noch nicht zum Einsatz – vielleicht dann aber am kommenden Sonntag in der LKH Arena beim Spiel gegen die SVG Lüneburg.
Der Außenangreifer wurde auch in der vergangenen Saison nachverpflichtet: im Dezember 2020 von den Berlin Volleys. Nach vielen Auslandsstationen (zuletzt Modena/Italien) hatte er aus familiären Gründen eine Pause eingelegt. Als der Meister dann Verletzungsprobleme bekam, stieg Kaliberda wieder ein, bekam im Laufe der Wochen immer mehr Spielanteile und wurde auch im Nationalteam wieder ein Thema, spielte in der Nations League und dann im September auch die EM – um sich danach erneut eine Auszeit zu gönnen. Der 31-Jährige mit Wohnsitz in Berlin trainierte aber gelegentlich bei den Netzhoppers, wo mit Dirk Westphal ein früherer Nationalteam-Kollege verwurzelt ist, mit. Nun juckt es wieder in den Fingern, wenn offenbar aber noch die Fitness fehlt.
Debüt beim Spiel in der LKH Arena?
„Nach der EM wollte ich einfach viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich war in meiner Karriere viel unterwegs und nur sehr wenig zuhause. In den vergangenen Monaten hatte ich nur selten einen Volleyball in der Hand. Ich glaube, wenn ich wieder etwas mehr Fitness habe, dann kann ich die Mannschaft mit meiner Erfahrung ganz gut unterstützen,“ sagt der Annahme-Spezialist, der aber auch brandgefährliche, unberechenbare Angriffe im Repertoire hat. Mit Hilfe seines neuen Vereins hat der 1,93 Meter große Akteur auch ein weiteres großes Ziel vor Augen. Und „Kali“ fügt an: „Ich möchte wieder den Sprung zurück in die Nationalmannschaft schaffen.“ Neben der Nations League steht in diesem Jahr eine WM an, ab 26. August in Russland.
Auch weitere kurzfristige Neuzugänge blieben zu Beginn der zweiten Saisonphase noch ohne Einsatz. So beim Netzhoppers-Gegner Herrsching der neue Diagonalangreifer Philipp Schumann (aus Haching) – der bisherige zweite Mann auf dieser Position, Jonas Kaminski, machte auch ein sehr gutes Spiel (20 Punkte). Ein Comeback bei den Bayern gab der spanische Außenangreifer Ramon Ferragut nach auskuriertem Bruch des Handwurzelknochens Ende Oktober. Und beim VfB Friedrichshafen stand der serbische National-Libero Nikola Pekovic (aus Kraljevo) beim Match in Berlin noch gar nicht im Kader. Vielleicht feiert er nun am Mittwoch (20 Uhr) im Geister-Heimspiel der Champions League in Ulm gegen den bulgarischen Meister Hebar Pazardzhik sein Debüt. Im Hinspiel kassierten die Häfler eine ihrer bisher drei Niederlagen (2:3).
In der Champions League kampflos Punkte für Berlin
Am Mittwoch sollten eigentlich auch die Berlin Volleys das zweite Heimspiel in ihrer Gruppe gegen Benfica Lissabon bestreiten. Doch Portugals Meister kann nach mehreren am Wochenende festgestellten Coronafällen nicht anreisen und konnte auch keinen neuen Termin bis zum Ende der Gruppenphase (18. Februar) benennen, sodass das Match mit 3:0 kampflos für Berlin gewertet wird. Die Hauptstädter haben somit nun optimale 9 Punkte auf dem Konto, müssen aber noch beide Duelle gegen Gruppenfavorit St. Petersburg auswärts bestreiten, nachdem auch das Heimspiel gegen die Russen wegen Corona im Berliner Team ausfiel. Es wird am 17. Februar, einen Tag nach dem Auswärtsspiel, auch dort nachgeholt.
SVG-NEWS in Kürze
Für das erste Heimspiel der Bundesliga-Zwischenrunde gegen die Netzhoppers KW-Bestensee am Sonntag, 30. Januar, 15 Uhr gibt es noch Eintrittskarten – ohne Umweg durch einen Klick hier: https://tickets.svg-lueneburg.de/produkte/43560-tickets-heimspiel-svg-lueneburg-energiequelle-netzhoppers-kw-bestensee-lkh-arena-lueneburg-am-30-01-2022
Bundesliga-Spieltag zusammengefasst
Kaltstart geglückt: Am 20. Dezember hatten sich die Berlin Volleys wegen mehrerer Coronafälle nahezu komplett in Quarantäne begeben müssen und seitdem kein Spiel mehr bestritten, weil später weitere Fälle hinzukamen. Beim Start in die Zwischenrunde gegen den alten Rivalen Friedrichshafen, der Ähnliches erlebte, aber immerhin schon einmal Champions League spielte, buchte der Titelfavorit im 15. Bundesliga-Auftritt den 15. Dreier. Eine wichtige Rolle spielte dabei der frühere LüneHüne Cody Kessel, der nach einer Knöchel-Operation Mitte Dezember ein unerwartet frühes Comeback gab. Im zweiten Satz kam er aufs Feld, machte noch acht Punkte und riss sein Team vor allem mit seinem emotionalen Auftreten mal wieder mit.
Die Spiele im Stenogramm:
Gruppe B:
TSV Giesen Grizzlyes – SVG Lüneburg 1:3
(23:25, 22:25, 26:24, 18:25)
110 Min., 0 Zuschauer
MVP: Colito – Ewert
Scorer: Colito (17), van Tilburg (10), Mayaula (9), Sauss (5), Wagner, Sol, Karlitzek (je 4), Röling (1) – Ewert (25), van de Kamp (20), Peemüller (11), Solbrig (9), Eshenko, Worsley (je 3), Nath (1)
Netzhoppers KW-Bestensee – WWK Volleys Herrsching 2:3
(16:25, 25:18, 27:25, 20:25, 10:15)
118 Min., 0 Zuschauer
MVP: Rattray – Peter
Beste Scorer: Rattray (21), Timmermann (19), Kaibald (10) – Peter (22), Kaminski (20), Ilic, Ferragut (je 10)
Gruppe A:
Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 3:1
(25:20, 18:25, 25:22, 25:19)
104 Min., 1452 Zuschauer
MVP: Schott – Aganits
Beste Scorer: Patch (17), Schott (12), Mote (9) – Hirsch (15), Aganits (11), Cacic, Böhme (je 8)
United Volleys Frankfurt – powervolleys Düren 5. März
NEWS aus der Szene
Mit einem klaren 3:0 (25:19, 25:16, 25:13)-Erfolg zum Abschluss des ersten Saisonteils beim VC Osnabrück haben die Männer der SVG Lüneburg II Platz 3 in der Regionalliga Nordwest, Staffel A, endgültig klar gemacht und spielen damit ab 6. Februar weiter in der Aufstiegsrunde mit den jeweils drei besten Teams jeder Staffel. Es spielten: Magnus Sprockhoff, Magnus Timm, Noel Langschwager, Bosse Dettmar, Patrick Kruse, Jan Langschwager, Peer Rübke, Bent Mildner, Timo Kaufhold, Theo Mohwinkel.