SVG hat und macht sichtlich Spaß
Lockerer Bundesliga-Aufgalopp vor vollen Rängen
Gänsehaut-Atmosphäre in der LKH Arena: Fast 2700 Besucher sorgten für einen kaum für möglich gehaltenen Rahmen beim ersten Bundesligaspiel 2023/24 der SVG Lüneburg gegen den krassen Außenseiter Netzhoppers Königs Wusterhausen (KW) – ein Zeichen, wie ausgehungert die Fans nach der langen Volleyball-Sommerpause und wie begeistert sie von den Events in der Spielstätte sind. Gegen einen so hoffnungslos unterlegenen Gegner wäre eine solche Zuschauerzahl früher undenkbar gewesen.
Da spielte am Ende das erwartbare Ergebnis von 3:0 (25:17, 25:19, 25:15) in nur 74 Minuten Netto-Spielzeit trotz noch einiger sportlicher Mängel im Auftritt der LüneHünen fast eine untergeordnete Rolle. Die Besucher waren einfach glücklich und zufrieden, genossen die Stimmung und feierten – am Ende auch erstmals auf einer Aftergame-Party im Gastro-Bereich der Halle. Und auch auf dem Court hatten sie gute Unterhaltung geboten bekommen, eingeleitet durch eine Ehrung von Erik Röhrs, der mit dem Nationalteam kürzlich das Olympia-Ticket für 2024 gebucht hatte.
Fünf Neuzugänge in der Starting Six
Die neue SVG-Mannschaft mit fünf der sieben Zugänge in der Anfangsformation zeigte vom ersten Ball an, dass sie voll fokussiert und nicht gewillt war, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen und hatte sichtlich Spaß. Chefcoach Stefan Hübner, der auf den angeschlagenen Yann Böhme (Knie) verzichten musste, hatte Xander Ketrzynski auf Diagonal, Röhrs und Jesse Elser Außen, Matthew Knigge und Blake Leeson im Mittelblock, Max Elgert im Zuspiel und Libero Gage Worsley nominiert. Und diese Kombination setzte gleich mal ein Zeichen. Knigge machte nach einem Eingangs-Fehlaufschlag von KW den ersten Saisonpunkt und schob einen Kill-Block hinterher. Und Röhrs zeigte mit dem ersten Ass zum 7:1, wer Herr im Hause ist.
Am Ende standen 12 Asse (je vier von Röhrs und Elgert) bei 17 Fehlern in der Bilanz – ein gesundes Verhältnis, das zeigt, dass Aufschlagdruck eine Basis des Erfolgs war. KW war beeindruckt und leistete wenig Gegenwehr, über 13:9 ging es auf 20:13 und mit einem Ass von Elgert in die erste Satzpause. War das zu leicht gefallen? Zumindest im Unterbewusstsein schaltete die SVG in Durchgang 2 einen Gang zurück und lief lange einem Rückstand hinterher (3:5, 5:8, 12:13, 15:16). Erst zwei Asse von Röhrs brachten die Wende (18:17, 19:17) und eingangs der Crunchtime schickte Knigge noch zwei Asse hinterher. Ketrzynski machte den Satz mit einem Block zu.
Und in Abschnitt 3, nun mit Joscha Kunstmann in der Mitte für Leeson, machten die Gastgeber dann kurzen Prozess. Für zusätzliche Stimmung sorgte, dass eine Annahme von Worsley auf der Gegenseite ins Feld fiel, ohne dass ein Gegner den Ball berührte. Ein Punkt eines Liberos geht allerdings nicht in die Statistik ein. Aber der Vorsprung wuchs, und beim 11:5 begann die Rotation: erst Theo Mohwinkel für Elser, wenig später Matt Slivinski für Röhrs, und als Elgert noch zwei Asse geschlagen hatte, machte er Platz für Hannes Gerken, der im 1. Satz zusammen mit Slivinski schon mal zum kurzen Doppelwechsel gekommen war. Der Vorsprung wuchs dennoch weiter, bis Knigge den dritten Matchball verwandelte.
Zum MVP gewählt wurde Röhrs, mit 14 Punkten zusammen mit Ketrzynski auch bester Scorer vor Knigge (11) und Elser (9). Und Trainer Hübner, schon während des Matches entspannt wie selten zu beobachten, zog eine positive Bilanz: „Das sah zwar teils noch etwas holprig aus, aber wir sind eben noch im Entwicklungsprozess und die neuen Spieler müssen auch erstmal diese tolle Atmosphäre hier kennenlernen. Dafür war das heute ein ganz angenehmes Spiel, um anzukommen. Ich bin erst einmal rundum zufrieden.“
SVG: Leeson, Elgert, Röhrs, Knigge, Ketrzynski, Elser – Libero: Worsley; eingewechselt: Gerken, Slivinski, Kunstmann, Mohwinkel. (hre)
Name gesucht
Die SVG Lüneburg hat wieder ein Maskottchen, das in der Pause des Matches gegen die Netzhoppers eine Vorstellungsrunde in derArena machte – nun wird aber noch ein Name gesucht. Macht mit bei der Namensfindung auf unserem Instagram-Account – für den Gedwinner gibt es eine Überraschung!