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Auke van de Kamp (l.) rechtfertigte erneut das Vertrauen, wurde bester SVG-Scorer und stand stabil in der Annahme. Hier holt er einen seiner 13 Punkte, indem er den Friedrichshafener Dreierblock mit Dejan Vincic, André Brown und Tim Peter (v.l.) anschlägt, der den Ball ins Aus lenkt. Foto: Kram/BVL

Nun hilft nur noch Trotzreaktion

Nach 0:3 in Friedrichshafen droht Playoff-Aus im Halbfinale

Noch ist es nicht vorbei, aber der Traum vom Endspiel ist in weite Ferne gerückt. Auch das zweite Playoff-Halbfinale der „best-of-5“-Serie gegen den VfB Friedrichshafen hat die SVG Lüneburg verloren, kehrt mit einem 0:3 (22:25, 23:25, 23:25) im Gepäck vom Bodensee zurück und steht nun im dritten Duell am Mittwoch (19 Uhr) unter Siegzwang. Gelingt dann wieder kein Erfolg, ist die Saison vorbei, dann ziehen erneut die Häfler in die Endspielserie ein.

Eine Änderung im Mittelblock nahm Chefcoach Stefan Hübner in der Starting Six vor, für Pearce Eshenko rückte wieder Jordan Schnitzer ins Team. Ansonsten blieb es bei der Formation vom vergangenen Mittwoch, Auke van de Kamp bekam wieder den Vorzug vor Colton Cowell. Und der Holländer rechtfertigte seine Aufstellung, wurde bester Scorer seines Teams mit 13 Punkten bei einer Quote von 62%. Und auch in der Annahme stand er stabil (ebenfalls 62%).

Zwar hatten die Hausherren den besseren Start (3:0), doch die SVG kämpfte sich ins Match, weil das Angriffsspiel funktionierte, auch mit Schnellangriffen über Schnitzer und Lukas Maase (je 3 Punkte), vor allem aber war der zuletzt blasse Jordan Ewert gleich recht gut im Spiel (5). Schwachpunkt war jedoch der Aufschlag mit7 Fehlern bei 23 Versuchen. Auch der VfB war hier fehlerhaft (6 bei 24), lieferte dabei aber immerhin 2 Asse, eins davon zum 18:15 durch Michal Superlak. Bis dahin lag der VfB vor allem dank des starken Luciano Vicentin (7) stets knapp in Front, nun waren es wieder 3 Punkte wie zu Beginn – die Vorentscheidung.

Friedrichshafen zeigt größeren Killer-Instinkt

In Satz 2 schien sich das Blatt zu wenden, obwohl wiederum 7 Aufschlagfehler in die Statistik kamen. Aber nun war Xander Ketrzynski, anfangs nur zweimal erfolgreich, im Match angekommen, performte wie am Mittwoch: 8 Punkte, Quote 53%. Und da van de Kamp alle seine 4 Angriffe versenkte, fiel nicht so sehr ins Gewicht, dass Ewert, Schnitzer und Maase nur noch je einmal durchkamen. Die LüneHünen führten lange, phasenweise mit 3 Punkten (8:5, 12:9, 14:11), konterten immer wieder Friedrichshafens Herankommen bis hinein in die Crunchtime. Dann schlug Jung-Nationalspieler Tim Peter, bis dahin gar nicht im Spiel, zweimal zu, machte aus dem 21:22 ein 23:22. Für den Satzball sorgte dann André Brown mit einem Block gegen Kretzynski – 2:0 statt 1:1.

Die SVG bäumte sich in Durchgang 3, nun mit Eshenko für Schnitzer, trotzig noch einmal auf, die letzte Überzeugung, der letzte Biss aber schien zu fehlen, während das Selbstvertrauen in Person von Superlak und Vicentin auf der anderen Seite des Netzes agierte. Da hielt trotz einer 4:1-Führung letztlich nur van de Kamp (7) und der eingewechselte Yann Böhme (4) gegen. Die Häfler wendeten das Blatt auf 14:9, das Ding schien durch. Nun kam auch Cowell (für Ewert), brachte mit einer Aufschlagserie noch einmal Schwung. Aus einem 17:11 wurde ein 17:15 – Auszeit VfB. Damit riss auch die Serie, Cowell servierte ins Aus. Das letzte Fünkchen Hoffnung erlosch aber erst spät, als Vicentin beim 24:23 den zweiten Matchball versenkte. Der Argentinier, zusammen mit Superlak bester Scorer (je 16), wurde auch zum MVP gewählt.

„Sehr schade, es war wieder in allen Sätzen sehr knapp – aber Friedrichshafen hatte in den Endphasen mehr Killer-Instinkt, war konsequenter“, bilanzierte Hübner. Der gibt sich zwar noch längst nicht geschlagen, weiß aber auch, was die Stunde geschlagen hat: „Klar wird es jetzt nicht leichter. Aber mit den eigenen Fans im Rücken können wir am Mittwoch gewinnen, dann ist alles wieder offen. Das kann neue Kräfte freisetzen.“

SVG: Maase, J. Worsley, Ewert, Schnitzer, Ketrzynski, van de Kamp – G. Worsley; eingewechselt: Gerken, Böhme, Eshenko, Cowell, Mohwinkel.

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