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Immer gefährlich im Angriff und stark im Block: Nehemiah Mote (r.) gilt als derzeit bester Mittelblocker der Bundesliga. Hier punktet der Australier gegen Matt Knigge und Theo Mohwinkel. Foto: Behns

Nun droht LüneHünen das Saisonende

Aber vorbei ist das Halbfinale erst nach der 3. Niederlage…

Die Ausgangslage ist eindeutig und lässt keine Rechenspiele mehr zu, und für solche Situationen gibt es im Sport die klare wie schonungslose Maxime: siegen oder fliegen. Wenn die LüneHünen an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) erneut bei den Berlin Recycling Volleys zum dritten Playoff-Halbfinale der „best-of-5“-Serie antreten, müssen sie endlich den ersten Sieg in zehn Jahren in der Max-Schmeling-Halle landen, um nach bisher zwei Niederlagen in den aktuellen Playoffs weiter im Geschäft zu bleiben. Gelingt das, folgt Spiel vier schon zwei Tage später daheim. Setzt sich die schwarze Serie fort, ist eine grandiose Saison – mit dem Finale im CEV Cup als Krönung – vorbei.

Berlin hat Fuß schon in der Endspiel-Tür

Schon seit geraumer Zeit liefert die SVG Lüneburg dem Dauermeister spannende, ja dramatische Spiele, ist ganz eng herangekommen, ohne aber den lucky punch landen zu können. Mittlerweile ist deutlich geworden, dass das noch mehr Ausdauer braucht als erhofft. „Mit einem Marathon kommt man offenbar nicht hin, das wird eher ein Ultra-Langlauf“, räumte auch der oft so optimistische Sportliche Leiter Bernd Schlesinger jüngst ein. Um dann aber gleich anzufügen: „Irgendwann sind sie fällig – und das ist ein Versprechen nicht nur an unsere Fans, sondern auch Richtung Berlin. Geduld ist im Sport zwar nicht immer gefragt, aber wir haben sie!“

Glaube und Hoffnung leben weiter, denn unstrittig ist, dass sich die SVG in der absoluten Spitze der Bundesliga etabliert hat. Entsprechende Wertschätzung gibt es immer wieder. Zwei Beispiele. Nach Match 1 bilanzierte der überragende Franzose Timothee Carle: „Egal, ob wir zwei oder drei Breaks führen, wir dürfen nie die Spannung verlieren. Lüneburg ist einfach nicht abzuschütteln, das strapaziert die Nerven. Sie können jederzeit mit ihrem Aufschlag die Lücken schließen oder den Unterschied machen.“ Nach dem Schlagabtausch zuletzt in der LKH Arena lobte Nationalspieler Ruben Schott: „Lüneburg hat wieder super aufgeschlagen und im dritten Satz sogar das Niveau noch einmal hochgeschraubt… Wir haben in der Block-Feldabwehr noch viel Luft nach oben. Da sind uns die Lüneburger voraus.“

Aber Berlin bestraft eben jeden Fehler, ist routinierter in engen Phasen, ist dann konsequenter, ja rigoroser im Ausnutzen von Schwächen des Gegners und deshalb nun natürlich mit einem 2:0-Spielevorsprung im Rücken obenauf. Da können sich die LüneHünen noch so hartnäckig dagegen stemmen. Wie Erik Röhrs, der sich am Sonnabend in einem Interview weiter kämpferisch gab: „Es ist am Mittwoch noch nicht vorbei. Wir wollen auf jeden Fall noch einmal zu Hause spielen. Und ich hätte auch nichts dagegen, dann noch ein fünftes Spiel in Berlin zu spielen.“ Ob er nach seiner Zwangspause wegen einer Ellenbogen-Verletzung nun wieder mitwirken kann, bleibt abzuwarten und entscheidet sich wohl erst am Speiltag.

Wiedersehen bei der Nationalmannschaft

Kann Röhrs erneut nicht auflaufen, haben die Hauptstädter erst recht alle Trümpfe in der Hand. Ohnehin wollen sie schon alles klar machen, wie Zuspieler Johannes Tille, der erneut eine großartige Saison spielt, unterstrich: „Wir haben es in der Hand und sind entschlossen, jetzt den letzten Schritt ins Finale zu gehen.“ Die Finalserie beginnt am 13. April – und läuft noch, während in Kienbaum schon das Sommerprogramm der Nationalmannschaft beginnt (20. April). Da werden sich auch einige der jetzigen Gegner wiedersehen, auch wenn natürlich die Akteure, die die Finalserie erreichen, später dazustoßen.

Neben Yann Böhme (14 Länderspiele im Sommer 2023) und Joscha Kunstmann, der seit 1. Januar 2024 zum sogenannten „Perspektivkader“ zählt, sowie dem Berliner Leon Dervisaj, bekam von der SVG erstmals auch Theo Mohwinkel eine Einladung zu einem Lehrgang. Andere absolute Neulinge im erweiterten 33er-Aufgebot sind z.B. der Karlsruher Bastian Korreck, Carl Möller von den Netzhoppers (beide Mittelblock) oder Außen Leon Meier (VC Limax/Niederlande, früher Bühl). Schon öfter dabei, aber noch ohne A-Länderspiel, sind Akteure wie die Diagonalen Filip John (Herrsching) und Simon Gallas (Dachau), Außen Lorenz Karlitzek (Giesen) und Mittelblocker Simon Torwie (Long Beach University).

Feste Kader-Mitglieder sind ohnehin Erik Röhrs, Ruben Schott, Johannes Tille und Tobias Krick – alle auch Olympiakandidaten, wobei Röhrs als Jüngster und Noch-nicht-Stammspieler sich seines Paris-Tickets noch nicht sicher ist. Aber nach den Leistungen dieser Saison wird der Bundestrainer kaum um ihn herumkommen. Ähnlich sieht es für den Franzosen Tim Carle aus.

Sollte die SVG jetzt gewinnen, dann gibt es ein 4. Spiel schon am Freitag, 5. April, 19 Uhr, in der LKH Arena. Dazu würde der Vorverkauf noch am Abend nach dem Match in Berlin freigeschaltet.

Zu Spiel 3 am Mittwoch, live im Stream auf Dyn, gibt es um 19.30 Uhr auch wieder ein Public Viewing im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen sowie im „Weinfass Wabnitz“ in Lüneburg, Ritterstraße.     (hre)

NEWS aus der Liga

Der Kubaner Jose Israel Masso Alvarez (26), in der Saison verspätet zum VfB Friedrichshafen gestoßen und dann groß eingeschlagen, hat seinen Vertrag verlängert.

Den ersten Neuzugang für 2024/25 melden die WWK Volleys Herrsching mit Außenangreifer Jannes Wiesner von den Netzhoppers KW (Königs Wusterhausen). Zuvor war der 20-Jährige beim VC Olympia Berlin.

NEWS aus der Szene

AONS Milon Nea Smyrni aus dem Umland von Athen, unterlegener Viertelfinal-Gegner der SVG Lüneburg im CEV Cup, hat das Pokalfinale in Griechenland knapp mit 2:3 (25:19, 19:25, 22:25, 25:22, 14:16) gegen Olympiacos Piräus verloren.

Der erst 2016 gegründete Verein BV Beskydy feiert mit dem Pokalgewinn in Tschechien den ersten Erfolg seiner Vereinsgeschichte nach einem 3:1 (25:20, 19:25, 26:25, 25:21) gegen Odolena Voda. Cupverteidiger Ceske Budejovice, im Herbst Gegner der SVG Lüneburg, war im Viertelfinale ausgeschieden.

Titelverteidiger Knack Roeselare hat den belgischen Pokal erneut gewonnen: 3:1 (25:17, 25:27, 25:16, 25:12) gegen Außenseiter Volley Menen.

Eine klare Sache war das Pokalfinale in Frankreich: Nantes RM gewann 3:0 (25:16, 25:22, 26:24) gegen Montpellier Volley – der erste Titel überhaupt in der Vereinsgeschichte.

Active Living Orion aus Doetinchem, das im Halbfinale Groningen ausgeschaltet hatte, hat den Pokal der Niederlande gewonnen mit einem 3:0 (25:19, 25:20, 25:18) gegen den VC Limax aus Linne.

SVG-NEWS in Kürze

In wenigen Wochen finden in Hamburg zwei Beach-Turniere statt, für die am Ostersonnabend in der LKH Arena schon erste kostenlose Tickets per Osterei verteilt wurden: der CEV Nations Cup (18. – 20. Mai), bei dem es auch um Punkte für die Olympia-Qualifikation geht, und die Turnierform „Queen & King of the Court“ (30. Mai – 2. Juni), jeweils auf dem Heiligengeistfeld. Für diejenigen, die nicht das Glück hatten, kostenlose Tickets zu ergattern, bietet die SVG in Kooperation mit den Veranstaltern einen speziellen Rabattcode an: LUNEBURG10 – er gewährt einen 10% Rabatt auf alle Tribünenkarten.

Beach-NEWS

Fast hätten Louisa Lippmann/Laura Ludwig über Ostern ihren ersten großen Sieg gelandet, seit sie sich 2022 zusammengetan haben. In Saquarema (Brasilien), einem Turnier der zweithöchsten Kategorie Challenge auf der Beach Pro Tour, wurden sie erst im Endspiel gestoppt. Als Trost gab es wertvolle Punkte für die Olympia-Qualifikation und die Verbesserung auf Platz 14 der Weltrangliste.

Gruppenerste durch zwei 2:1-Siege, ein 2:1-Erfolg auch im Achtelfinale, im Viertelfinale dann ein 2:0 (21:11, 22:20) gegen die starken Schweizerinnen Joana Mäder/Anouk Vergé-Dépré – das bedeutete den erstmaligen Halbfinal-Einzug für Lippmann/Ludwig. Und da schlugen sie auch noch Taiana Lima/Talita aus Brasilien mit 2:1 (13:21, 24:22, 15:13) und verloren dann das Finale gegen die Weltranglisten-6. Xue Chen/Xia Xinyi aus China knapp mit 1:2 (25:23, 22:24, 11:15).

Das zweite deutsche Nationalteam Karla Borger/Sandra Ittlinger blieb in der Gruppenphase hängen.

Playoffs, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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