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Arthur Nath (hinten Mitte) war im Nordderby vor zwei Wochen im Diagonalangriff ein wichtiger Faktor beim 3:2-Sieg.

Nordderby mit vertauschten Rollen

SVG nun Gast der Giesener zum Start der Zwischenrunde

Die Karten sind neu gemischt, die besten Trümpfe hat die SVG Lüneburg in der Hand: Mit optimalen neun Bonuspunkten geht sie in der Volleyball-Bundesliga in die Zwischenrunde, die in dieser Saison erstmals zwischen Hauptrunde und Playoffs stattfindet. Die Tabelle wurde in die Hälften 1. bis 4. und 5. bis 8. aufgeteilt, als Bester der zweiten Hälfte starten die LüneHünen an diesem Sonnabend um 17.30 Uhr bei den TSV Giesen Grizzlys. Das Nordderby erlebt also eine schnelle Neuauflage, nachdem die Hauptrunde ja mit dieser Paarung in der LKH Arena endete.

Punktlose Grizzlys von Anfang an unter Druck

Für den Niedersachsen-Rivalen aus Hildesheims Randgemeinde bedeutete dieses letzte Spiel vor zwei Wochen mit dem 2:3 eine weitere Enttäuschung. Lediglich drei Siege und Platz 8 brachte die erste Saisonphase, mit 0 Punkten geht es somit in Phase zwei und das einst gesetzte Ziel – mindestens Platz 6 nach der Zwischenrunde – ist in weiter Ferne. Aktuell wären die Grizzlys wohl schon hochzufrieden, wenn sie bis Mitte März wenigstens noch einen Rang klettern, um so ein Playoff-Viertelfinale (8. gegen 1.) gegen die übermächtigen Berliner zu vermeiden. Da wird jetzt jeder Punkt wichtig, und mit dem Sammeln wollen sie nun gleich gegen die SVG anfangen.

Dass das durchaus machbar ist, obwohl es ein Geisterspiel ist und somit die Unterstützung der Fans fehlt, zeigte gerade erst das heiß umkämpfte Match vor zwei Wochen. Im Gegensatz zum ersten Duell im Herbst, das die SVG 3:1 gewann, war Außenangreifer Lorenz Karlitzek weitgehend neutralisiert. Dafür aber machten die beiden Diagonalen ganz schön zu schaffen, erst der Spanier Renato Colito (14), später Oldie Hauke Wagner (10). Und eigentlich immer kaum zu bremsen ist Magloire Mayaula, der wohl angriffstärkste Mittelblocker der Liga. Zuletzt verwandelte er 81% seiner Angriffe (insgesamt 19 Punkte), im November 62% (14).

So durchschlagskräftig ist da in dieser Saison die SVG bei Schnellangriffen nicht. „Etwas mehr Bedrohung über die Mitte, im ersten Tempo, würde uns guttun“, hat auch Chefcoach Stefan Hübner nach einer Analyse der Hauptrunde erkannt. Daran wird im Übungsbetrieb immer wieder gearbeitet, ebenso an mehr Aufschlagdruck und daran, weniger direkte Punkte in der Annahme zu kassieren. „Wir schlagen die wenigsten Asse, kassieren aber mit die meisten.“ Dagegen ist sein Team eins der stärksten, wenn der Ball langer im Spiel bleibt, also bei langen Rallys. Und es hat ja in Jordan Ewert den Spieler, der bisher die meisten Angriffspunkte erzielt hat (221, Quote 50,2%).

Enges Match von vor zwei Wochen noch gut in Erinnerung

Da zudem Auke van de Kamp sowie auf ungewohnten Diagonalposition Arthur Nath zuletzt fleißig punkteten, fand die SVG nach davor zwei klaren Niederlagen wieder in die Spur. Ob der Brasilianer dort wieder startet oder Richard Peemüller ins Team rückt, lässt Hübner offen. Jannik Pörner jedenfalls fällt mit lädiertem Rücken weiter aus, während der mit gleichen Problemen kämpfende Tim Stöhr immerhin schon wieder trainiert. Mit Sicherheit in Hildesheim fehlen wird der Coach selbst – Corona-Verdacht. Hübner hat sich vorsichtshalber in Isolation begeben und wartet daheim auf das Ergebnis seines PCR-Tests. Alle Spieler waren bei den regelmäßigen Testungen zum Glück negativ.

Die Mannschaft coachen wird, da Co-Trainer Bernd Schlesinger im Skiurlaub ist, nun Teammanager Matthias Pompe zusammen mit Scout Christian Knospe, beide auch im Besitz der erforderlichen Trainer-A-Lizenz. „Außerdem ist die Mannschaft so selbstständig und analytisch unterwegs, dass die das auch selbst hinbekommt und nicht alles von mir vorgegeben bekommen muss. Da habe ich überhaupt keine Bedenken“, baut Hübner auf einen guten Start in die Zwischenrunde.

Für ihn wie für die Fans ist das Match zu sehen auf Twitch, im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent) mit Vorberichterstattung ab 16.30 Uhr (anschließend Berlin – Friedrichshafen) und ab 17.25 Uhr zudem auf www.sportdeutschland.tv/bouncehousetv

NEWS aus der Liga

Beim VfB Friedrichshafen wurde der schon längere Zeit an der Hüfte lädierte Libero Blair Bann jetzt operiert und fällt wohl für den Rest der Saison aus. Die Häfler waren deshalb auf der Transfermarkt noch einmal tätig. Als Ersatz für den Kanadier kommt der serbische Nationalspieler Nikola Pekovic (31) von Ribnica Kraljevo, Gegner der SVG Lüneburg im CEV Cup.

Mit Zuspieler Eric Paduretu hat ein weiterer, der neunte Spieler des TSV Haching München einen neuen Verein für den Rest der Saison gefunden. Der 22-Jährige wechselt nach Österreich zu SK Aich/Dob.

Der junge Außenangreifer Linus Hüger (18) wechselt von den United Volleys Frankfurt zum SSC Baden Volleys Karlsruhe, Spitzenreiter der 2. Liga Süd. Mittelblocker Paul Henning will dagegen dauerhaft in den Sand wechseln – über seinen Beach-Partner besteht aber noch Unklarheit.

NEWS aus der Szene

Im CEV Cup, in dem ja anfangs auch die SVG Lüneburg mitmischte, ist mit den United Volleys Frankfurt der dritte und letzte Bundesliga-Vertreter (zuvor auch Düren) ausgeschieden. Die Hessen, die zum Achtelfinal-Hinspiel in der vergangenen Woche wegen Coronafällen im Team nicht antreten konnten und sich mit Gegner CSM Galati sowie der CEV rechtzeitig darauf verständigten, Hin- und Rückspiel innerhalb von zwei Tagen in Rumänien auszutragen, verloren beide Matches gegen den rumänischen Meister. Bei Nummer 1 waren sie mit 0:3 (24:26, 13:25, 17:25) in 78 Minuten chancenlos. Nummer 2 war lange offen und heiß umkämpft, ehe sich United nach 136 Minuten mit 2:3 (20:25, 29:27, 27:25, 25:27, 11:15) beugte.

Große Überraschung des Achtelfinals war das Ausscheiden des italienischen Star-Ensembles Modena mit Brasiliens Zuspieler Bruno, mit dem französischen Olympiasieger Earvin Ngapeth (Außen), mit dem Holländer Nimir Abdel-Aziz (Diagonal), in der letzten Saison Topscorer der Champions League. Alle Achtelfinals:

CDV Las Palmas/Spanien – Haasrode Leuven/Belgien 26.1.

(Hinspiel 3:0)

Volley Monza/Italien – SK Ankara/Türkei 3:0

(Hinspiel 3:0, Monza weiter)

Orion Doetichem/NL – Zenit Kazan/Russland 0:3

(Hinspiel 0:3, Kazan weiter)

Kuzbass Kemerovo/Russl. – Montpellier UC/Frankreich 3:0*

(Hinspiel 3:0*, Kemerovo weiter)

PGE Belchatow/Polen – Neftohimik Burgas/Bulgarien 3:1

(Hinspiel 3:2, Belchatow weiter)

CSM Galati/Rumänien – United Volleys Frankfurt 3:2

(Hinspiel 3:0, Galati weiter)

Modena Volley/Italien – Tours VB/Frankreich 3:2

(Hinspiel 1:3, Tours weiter)

Galatasary Istanbul/Türkei – CEZ Karlovarsko/Tschechien 1:3

(Hinspiel 0:3, Karlovarsko weiter)

*kampflos – Montpellier, gerade erst aus Corona-Quarantäne

zurück im Spiel- und Trainingsbetrieb, wollte nicht im sibirischen

Kemerovo antreten und verzichtete auch auf das Hinspiel

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Am letzten Vorrunden-Spieltag in der Männer-Regionalliga, Staffel A, muss die SVG Lüneburg II am Sonnabend, 15.30 Uhr, beim VC Osnabrück antreten und will dabei Platz 3 verteidigen, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde mit dem 1. und 2. sowie den besten drei Teams der Staffel B berechtigt. Das Hinspiel gewann die SVG II und hat im Fernduell mit dem VfL Lintorf (4.) zwei Punkte Vorsprung.

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