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Gage Worsley im Trikot von Deya Volley Burgas - in Bulgarien hat der Libero zuletzt seine ersten Schritte in Europa getan. Foto: SVG

Noch ein Worsley…

Der neue Libero bei den LüneHünen ist der jüngere Bruder – Gage – von Zuspieler Joe

Dieser Neuzugang stand schon länger fest, konnte aber noch nicht bekannt gegeben werden, weil er mit seinem bisherigen Verein so lange im Wettbewerb war – nicht zuletzt dank seiner eigenen guten Leistungen: Gage Worsley heißt der neue Libero der SVG. Der jüngere Bruder von Zuspieler Joe Worsley kommt aus Bulgariens „SuperLiga“ vom Verein Deya Volley Burgas. Und der wurde erst im Playoff-Halbfinale vom Titelverteidiger und diesjährigen, überraschenden Champions-League-Gruppenstarter Hebar Pazardzhik gestoppt.

Der Nachfolger von Tyler Koslowsky wird nicht völliges Neuland betreten, denn zu Weihnachten 2021 war der 23-Jährige (16 Monate jünger als Joe) bereits einmal in Lüneburg, lernte beim Besuch des Bruders auch andere SVG-Spieler kennen und trainierte zudem mit. „Das hat richtig Spaß gemacht und die Stadt ist wirklich wunderschön“, schwärmt Gage Worsley. Dabei fand er auch Gefallen an der Gellersenhalle als Trainingsstätte und bei einer Besichtigung natürlich an der neuen Arena. Und weil er die SVG-Spiele recht regelmäßig im Stream verfolgt hat, weiß er schon, was sportlich auf ihn zukommt: „Ich habe alle Teams gesehen – eine sehr starke, ausgeglichene Liga. Das Niveau ist insgesamt höher als in Bulgarien.“

Beim Weihnachtsbesuch schon reingeschnuppert

Allerdings ist ja auch Bulgarien ein traditionelles Volleyball-Land, in der Weltrangliste etwa auf einer Stufe mit dem DVV-Team. Dass der Libero dort vor einem Jahr seine erste Station in Europa aufschlug, nachdem ein Wechsel nach Deutschland nicht geklappt hatte, lag wohl nicht zuletzt auch an einem bulgarischen Freund. Der hatte mit ihm zusammen in Hawaii studiert und abgeschlossen. Dann ging er allerdings als Volleyball-Profi nach Serbien, Worsley nach Burgas, einer 200.000-Einwohner-Stadt an die Schwarzmeerküste.

Trotz der erfolgreichen Zeit dort freut sich der Blondschopf nun aber auf die SVG, schon allein wegen des Bruders: „Wir haben fast unser ganzes Leben lang zusammen Volleyball gespielt. Ich habe mit sechs Jahren angefangen.“ Und Jordan Ewert kennt er aus gemeinsamen Zeiten an der Highschool, zudem spielten sie 2017 zusammen die U21-WM in Tschechien. Mit Joe zusammen stand er 2019 im B-Team der USA bei den NORCECA Championships (Meisterschaften der nord- und zentral-amerikanischen Verbände). Trainiert wurden sie alle von Vater Roger Worsley, aufgewachsen sind sie in Moraga, östlich van San Francisco. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass mein Bruder und ich uns sehr nahe stehen. Also sagte ich ja, als ich die Chance bekam, wieder mit ihm in einer Mannschaft zu spielen.“

In der US-College-Liga dreimal ausgezeichnet

Zusammen in einem Team waren die beiden Kalifornier auch ein Jahr lang an der Universität von Hawaii beim College-Team „Rainbow Warriors“. Sie wurden 2019 amerikanischer Vizemeister nach zuvor 74 Sätzen ohne Niederlage – die Story ist bekannt. Gage Worsley aber holte den Titelgewinn 2021 noch nach. Und er wurde 2019, 2020 und 2021 als bester Libero ausgezeichnet. So eine Dreifach-Ehrung gab es für Athleten der Warriors noch nicht oft. Studiert hat er „Menschliche Entwicklung und Familienforschung“. Aber, so schreibt er: „Besonders stolz bin ich darauf, dass ich die samoanische Sprache gelernt habe.“ Samoa ist eine Inselgruppe im Südpazifik.

Chefcoach Stefan Hübner freut sich schon auf die Arbeit mit seinem neuen Libero: „Er ist ein ganz anderer Typ als TK., macht sich in der Annahme sehr breit, nimmt sich viel Platz nach rechts und links. Er ist ein Libero mit großer Qualität in der Abwehr und Annahme gerade von Spin-Aufschlägen. Das Zuspiel ist solide, da war TK besser. Wir werden wohl unser Spiel ein wenig umstellen müssen. Aber das wird spannend.“ Und Gage Worsley selbst, flink auf den Beinen und reaktionsschnell, sieht außer seiner Verteidigung als Stärke auch eine intensive Energie, die er aufs Feld bringt. „Mein Ziel ist erst einmal, schnell in die Mannschaft hinein zu wachsen. Lüneburg hat eine tolle Team-Atmosphäre und ich kann es kaum erwarten, ein Teil der SVG zu sein und ein besserer Volleyballer zu werden. Ich möchte mit meiner Spielweise gute Angriffe aus der Annahme ermöglichen, damit wir so viel wie möglich gewinnen.“

Bundesliga-Playoffs

Die Berlin Volleys geben sich noch nicht geschlagen. Nach zwei Niederlagen in der Final-Serie („best of 5“) um die deutsche Meisterschaft gewannen sie mit mehr als 5500 Fans im Rücken in der Max-Schmeling-Halle Match drei, weil sie mit dem überragenden Spiellenker Sergey Grankin endlich Wege fanden, um Friedrichshafens bisher überragende Blocker zu überwinden. Nun ist aber am Mittwoch ein weiterer Sieg nötig, um das Titelrennen auf ein 5. Duell zu verlängern.

Spiel 4 steigt am Mittwoch, 20 Uhr, wieder in der ratiopharm-Arena von Neu-Ulm, die von Friedrichshafens Fans inzwischen auch angenommen wird und zuletzt mehr als 2000 Zuschauer anzog. Zu sehen ist das Match auch wieder im Live-Stream, mit Vorberichterstattung ab 19 Uhr auf www.twitch.tv/spontent bzw. auf sportdeutschland.tv (ohne Vor- und Nachberichte).

Die Finale im Stenogramm, 3. Spiel:

Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 3:0

(25:23, 27:25, 25:17 – Stand: 1:2)

89 Min., 5535 Zuschauer

MVP: Danani – Vicentin

Scorer: Patch (19), Carle (11), Grankin, Schott (je 8), Klein (7), Mote (6), Kessel (2) – Muniz, Vicentin (je 10), Hirsch (8), Böhme, van Berkel (je 4), Vincic, Aganits (je 1)

NEWS aus der Szene

Der langjährige LüneHüne Florian Krage hat in Polen die PlusLiga mit Cuprum Lubin als 10. von 14 Teams abgeschlossen, ohne je in Abstiegsgefahr – wie prognostiziert war – zu geraten. Der Mittelblocker trug dazu mit starken Leistungen maßgeblich bei, war in 24 von 26 Spielen (plus zwei Platzierungsspielen zum Abschluss) dabei und landete in der Rangliste der besten Blocker auf Platz 12 mit 49 Punkten.

Der TuS Mondorf (bei Bonn) hat am letzten Spieltag der 2. Bundesliga Nord den Moerser SC noch abgefangen und sich mit einem 3:2-Erfolg die Meisterschaft gesichert. Der SSC Baden Volleys Karlsruhe holte sich überlegen den Titel in der Südstaffel.

Die deutsche U18-Auswahl männlich hat sich beim Qualifikationsturnier in Österreich das Ticket für die EM im Juli in Georgien mit drei Siegen gesichert.

Zum 5. Mal in Folge und 7. Mal insgesamt Meister in Finnland wurde VaLePa Sastamala Tampere mit 4:3-Siegen in der Playoff-Serie gegen Savo Volley.

Union Waldviertel hat nach dem Pokal auch erstmals die Meisterschaft in Österreich gewonnen, setzte sich in der Finalserie mit 4:0-Siegen gegen SK Aich/Dob durch.

UJS Komarno hat die Meisterschaft in der Slowakei wie im Vorjahr gewonnen und sich nach dem Gewinn des Pokals damit das Double geholt.

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