Neuer Zuspieler aus den USA
Leo Durkin glänzt mit Präzision
Viel Erfolg mit dem College-Team BYU Cougars
Die Lücke auf der Zuspielposition bei den LüneHünen ist wieder geschlossen: Der US-Amerikaner Leo Durkin unterschrieb für zwei Jahre und wird der Konkurrent von Gijs van Solkema, dem gebliebenen, frisch gebackenen holländischen Nationalspieler.
Der 1,93 Meter große Durkin ist wie sein kanadischer Vorgänger Adam Schriemer wieder ein Zuspieler, der in einem College-Team auf sich aufmerksam machte. Der 26-Jährige studierte Neurowissenschaften (Aufbau und Funktionsweise von Nervensystemen) in der 117 000-Einwohnerstadt Provo im Bundesstaat Utah am Ostufer des Utah-Sees und spielte während des Studiums 2016 bis 2018 für die BYU Cougars. BYU steht dabei für Brigham Young University. Aufgewachsen ist Durkin in Las Vegas in einer Großfamilie mit drei Brüdern und vier Schwestern.
Nach dem Studium sollte es eigentlich schon im letzten Jahr nach Europa gehen, doch es fand sich kein passender Verein. Also überbrückte Durkin die Wartezeit, indem er im Management einer Firma für Schädlingsbekämpfungsmittel mitarbeitete – dort hatte er sich schon nebenbei als Vertreter von Haustür zu Haustür das Studium finanziert. Mit Beachvolleyball hielt er sich fit, brachte seiner Frau Mackynzie das Spiel bei und gewann mit ihr sogar eine unterklassige Turnierserie. Mackynzie, eine Zahnarzt-Assistentin, wird ihn nun auch nach Lüneburg begleiten. Ende 2018 war das Paar schon einmal länger in Frankreich und Italien auf Sightseeing-Tour.
Hübner freut sich: „Sehr kompletter Spieler“
Die Profi-Karriere schien für Leo Durkin in weiter Ferne – bis er Trainer Stefan Hübner auffiel. „Ich bin durch Zufall auf ihn gestoßen, habe ein langes Video mit ihm gesehen. Das fand ich schon deshalb interessant, weil es auch schlechtere Szenen enthielt, nicht eins dieser klassischen Highlight-Videos war. Und es wurde deutlich, dass Leo ein sehr kompletter Spieler ist. Seine Zuspiele sind geradlinig und präzise, zudem ist er solide im Aufschlag und Block, hilft gut in der Block-Mitte aus. Bei BYU werden Volleyballer bekannt gut ausgebildet. Er war auch sofort begeistert, alles ging dann ziemlich schnell,“ erzählt der SVG-Chefcoach.
Durkin bestätigt, dass er nicht lange überlegen musste, zumal er schon von den LüneHünen gehört hatte: „Nachdem ich mit Stefan gesprochen hatte, war mir sofort klar, dass ich das Angebot annehmen muss. Denn ich hatte auch schon tolle Sachen über die Stadt Lüneburg, das Team und den Coach gehört. Und jeder, mit dem ich darüber sprach, dass ich die Möglichkeit hätte, da zu spielen, hat auch noch den tollen Staff im Verein gelobt.“ Schnell kümmerte sich Durkin um eine Trainingsmöglichkeit, um sich wieder in einen besseren Fitness-Zustand zu bringen. Zwischendurch hatte er schon eine zeitlang wieder bei BYU ausgeholfen, als sich deren erster Zuspieler bis zum Saisonende verletzte. So sollte sich der fehlende Spiel-Rhythmus nicht ganz so nachteilig auswirken. Und vor der Pause zeigte er ja hinlänglich, was er kann. Mit ihm als Zuspieler wurde BYU dreimal Meister der „Mountain Pacific Sport Federation“ (MPSF, us-amerikanische Western Conference) und dann anschließend zweimal (2016, 2017) Zweiter bei den nationalen Titelkämpfen (NCAA), jeweils nach Niederlagen gegen die Ohio State University