Nächste Station heißt Modena
Europa-Tour der SVG geht nach 3:0 gegen Groningen weiter
Ein Traum wird wahr. Die SVG Lüneburg mischt nicht nur weiter kräftig international mit, sondern bekommt als nächsten Gegner tatsächlich eine der größten Nummern im Volleyball: Modena Volley aus Italien. Die LüneHünen gewannen das Achtelfinal-Rückspiel im CEV Cup gegen Lycurgus Groningen mit 3:0 (25:22, 25:17, 25:20) in 75 Minuten. Abpfiff: 20.20 Uhr. Da hatte Modenas Rückspiel gegen Izmir (Hinspiel 3:0) noch gar nicht begonnen. Der italienische Tabellenzweite der Seria A machte dann aber wenig später (ab 20.30 Uhr) kurzen Prozess und gewann auch Vergleich zwei deutlich mit 25:19, 25:16, 25:15 und tritt damit in der nächsten Runde am 11. Januar zunächst in der LKH Arena an.
Achtelfinal-Rückspiel elektrisiert 1150 Fans
Vor 1150 erwartungsfrohen Fans war den Hausherren die Anspannung von Beginn an anzumerken. „Wir waren alle ein bisschen verkrampft, nach dem 3:2 im Hinspiel wusste jeder, um was es ging und dass man Groningen nie abschreiben darf. Wir wollten unbedingt weiterkommen, haben uns aber zum Beispiel beim Spielaufbau selbst in Stress gebracht“, sah Chefcoach Stefan Hübner ein Match, „das sicher nicht hochklassig, aber unterhaltsam und hektisch war“. Und letztlich zählt ja nur das Ergebnis – und wie es dann im Januar weitergeht…
Dass Groningen sich noch längst nicht aufgegeben hatte, zeigte schon der Eingangssatz. Die SVG lag zwar ständig in Führung, wuchs diese aber, kamen die Gäste immer wieder heran: von 8:4 auf 9:8, von 16:11 auf 17:17, von 24:20 nochmal auf 24:22. Dann schlug Niels de Vries einen Aufschlag ins Netz – Nervenberuhigung für die Gastgeber, die in einem ziemlich zerfahrenen Satz harte Arbeit verrichten mussten. Denn auf die im Hinspiel so starken Jordan Ewert und Jordan Schnitzer hatte sich Groningen bestens eingestellt. Dafür sprangen andere in die Bresche, im 1. Satz vor allem Colton Cowell mit 5 Punkten, darunter 2 Asse.
In Durchgang 2 hatten Kapitän Joe Worsley & Co. die Fäden dann fest in den Händen. Nun war immer öfter Lukas Maase zur Stelle, um die Bälle des Zuspielers zu verwandeln (5 von letztlich 12 Punkten), glänzte dabei auch mit einer Quote von 83% (am Ende 63%). Außerdem stand der Block im Vergleich zum Hinspiel besser, die Feldabwehr um Libero Gage Worsley war sehr aufmerksam, auch der Aufschlag war lange sehr druckvoll. So ging es über 8:5 und 13:7 auf 17:11, und Groningen versuchte es es wie im ersten Duell wieder mit einem Zuspielerwechsel. Der Vorsprung aber wuchs (20:11), und schließlich verschlug wieder de Vries sein Service beim Satzball.
Faden verloren, aber schnell wiedergefunden
Damit war der Kuchen aber noch nicht gegessen. „In Satz 3 habe ich mich ans Hinspiel erinnert gefühlt, als wir nach einem 2:0 den Faden verloren haben und in den Tiebreak mussten – dieses Mal haben wir aber den Faden schnell wiedergefunden“, sah der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger einen Entwicklungsprozess.
Die SVG strauchelte zunächst (5:7), doch nun tauchte der lange glücklos spielende Ewert mit Nachdruck auf, verwandelte jeden seiner Angriffe, machte 8 seiner 13 Punkte. Die erste Führung war beim 9:8 hergestellt, beim 17:14 war sie auf 3 Zähler angewachsen, doch Groningen glich wieder aus. Aber in der Crunchtime gab`s dann kein Halten mehr, ab dem 20:19 ließ die SVG nichts mehr zu und der starke Maase verwandelte schließlich den Matchball. Der Rest war Party in der brodelnden Halle.
SVG: J. Worsley (2 Punkte), Cowell (13), Schnitzer (5), Maase (12), Ewert (13), Eshenko (7) – G. Worsley; eingewechselt: Gerken, Böhme (1), van de Kamp.