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Weltstars in Modena und dicke Kumpel: Der Brasilianer Bruno (l.) und der Franzose Earvin Ngapeth. Foto: WoV

Der Trophäenschrank ist gut gefüllt

Nächster SVG-Gegner im CEV Cup, Modena Volley, ist Italiens erfolgreichster Männer-Volleyballverein

Der Name Modena geistert seit Wochen durch die heimische Volleyballszene, und seit Mittwochabend ist es Wirklichkeit, dass dieser italienische Topclub mit Weltstars seine Visitenkarte in Lüneburg abgibt. Am 11. Januar, 19 Uhr, geht es im Hinspiel um den ersten Schritt zum Einzug ins Viertelfinale des CEV Cups. Zeit und Gelegenheit also, diesen nächsten Gegner der SVG in einer mehrteiligen Serie ausführlich zu beleuchten.Teil 1:

Die Leistungen der LüneHünen locken ja mittlerweile immer mehr Fans in die LKH Arena. Schon am 30. Dezember gegen Friedrichshafen dürfte der bisherige Zuschauerrekord (1650) fallen, am 11. Januar gegen Modena werden es dann wohl noch mehr werden. Und da auch viele kommen, die in dieser Sportart bisher nicht verwurzelt waren und mit den Namen nicht so sehr viel anfangen können, sei hier mal verdeutlicht: Wenn jetzt Modena mit Spielern wie dem Brasilianer Bruno Rezende und dem Franzosen Earvin Ngapeth, beides u.a. Olympiasieger, kommen, dann ist das mit Fußball verglichen so, als wenn Lionel Messi und Cristiano Ronaldo in einem Team zusammen in Lüneburg antreten!

16-mal Meister und Pokalsieger

Doch dazu später. Modena Pallavolo (=Volleyball) wurde 1966 gegründet und ist Italiens erfolgreichster Männerverein dieser Sportart. Der Vereinsname hat sich schon viele Male geändert – je nach Sponsor. Derzeit ist die offizielle Bezeichnung Valsa Group Modena Volley, in der letzten Saison war es noch Leo Shoes Modena Volley, davor Azimut Modena Volley usw. Bisher wurde der Verein jeweils 16-mal Meister und Pokalsieger, letztmals jeweils 2016 und holte viermal den italienischen Supercup (zuletzt 2019).

International ist die Titelsammlung ebenfalls lang: dreimal CEV Cup, fünfmal Challenge Cup, vor allem aber viermal die Champions League plus vier Final-Teilnahmen in der Königsklasse. Diese Triumphe liegen jedoch schon 20 bis 30 Jahre zurück. Die Champions League z.B. gewann Modena letztmals 1997/98 mit einem 3:0 gegen Almeria/Spanien. Beim letzten Finalstart 2003 unterlag man Belgorod/Russland 0:3.

Einer der Stars von Modena war damals Andrea Giani, hierzulande bestens bekannt als deutscher Bundestrainer von Januar 2017 bis März 2022. Der heute 52-Jährige war zu seiner aktiven Zeit der Volleyballer schlechthin auf dem Stiefel, ein Universalspieler (meist Mittelblocker), der alle Positionen herausragend ausfüllen konnte. Mit 474 Länderspielen ist er Italiens Rekord-Nationalspieler, nahm an fünf Olympischen Spielen teil, wurde dreimal Weltmeister und gewann auch sonst nahezu alles – bis auf Olympia-Gold. Das blieb Italien, aktuell wieder Welt- und Europameister, bis heute verwehrt.

Giani ist 2019 als renommierter Coach nach Modena zurückgekehrt, denn eine erfolgreiche Trainerkarriere schloss sich nach 22 Jahren 1. Liga in Italien an. Gleich nach Karriereende 2007 gewann er mit Modena 2008 den europäischen Challenge Cup, trainierte danach auch die Erstligisten Rom, Verona und Mailand sowie vor der deutschen Nationalmannschaft noch Slowenien und holte mit dem Land 2015 EM-Silber wie auch 2017 mit dem DVV-Team. Im März 2022 übernahm er Frankreich und soll mit dem aktuellen Olympiasieger die Goldmedaille 2024 in Paris verteidigen.

Stadt an sich ist auch eine Reise wert

Modena, eine Stadt mit knapp 190.000 Einwohnern in Norditalien nordwestlich von Bologna in der Region Emilia-Romagna, ist aber auch auf andere Arten berühmt geworden. Sie ist eine Stadt der herrschaftlichen Paläste und Universitätsstadt schon seit 1175. Die Altstadt um die Piazza Grande zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bekannt sind auch der Parmaschiken aus der Region, der Rotwein Lambrusco oder der Essig Balsamico. Vor allem aber ist Modena in der Neuzeit weltbekannt geworden durch Luxuskarossen wie Maserati, Lamborghini und Ferrari, die alle in der Region gebaut werden. In nahen Maranello ist der Formal-1-Rennstall von Ferrari beheimatet, ein Museum als Hommage an das Schaffen des legendären Firmengründers Enzo Ferrari steht in Modena selbst.

Nächstes Mal geht es dann um die heutigen Stars in Modenas Team.

Europacup-NEWS

Im CEV Cup gab es in den Achtelfinal-Rückspielen keine Überraschungen. So stehen in der folgenden Playoff-Runde zum Einzug ins Viertelfinale – bis auf den Newcomer SVG Lüneburg – Teilnehmer mit langer Europapokal-Geschichte, teils auch in der Champions League.

CEV Cup, Achtelfinale, Rückspiele:

SVG Lüneburg – Lycurgus Groningen/Niederlande 3:0

(Hinspiel 3:2, SVG weiter)

Modena Volley/Italien – Arkas Spor Izmir/Türkei 3:0

(Hinspiel 3:0, Modena weiter)

Chenois Genf/Schweiz – Galatasaray Istanbul/Türkei 0:3

(Hinspiel 3:2, Istanbul weiter)

PGE Skra Belchatow/Polen – Narbonne Volley/Frankreich 3:2

(Hinspiel 3:0, Belchatow weiter)

Greenyard Maaseik/Belgien – Lindaren Volley Amrisvil/Schweiz 3:0

(Hinspiel 3:2, Maaseik weiter)

Ceske Budejovice/Tschechien – Volley Schönenwerd/Schweiz 3:2

(Hinspiel 3:1, Budejovice weiter)

Arcada Galati/Rumänien – Savo Volley Kuopio/Finnland 3:1

(Hinspiel 3:1, Galati weiter)

Fenerbahce Istanbul/Türkei – Bluenergy Piacenza/Italien 1:3

(Hinspiel 1:3, Piacenza weiter)

Gemischt fällt die Bilanz für das deutsche Trio in der Champions League nach dem 4. Gruppenspiel aus. Gute Chancen aufs Weiterkommen hat lediglich Friedrichshafen. Berlin und Düren müssen auf die Playoff-Runde der Pool-Zweiten und des besten Dritten – oder gar auf ein Wunder – hoffen. Weiter geht es in beiden Wettbewerben am 10./11. Januar.

Eine bittere 0:3 (16:25, 33:35, 22:25)-Heimniederlage vor 5363 Zuschauern mussten die Berlin Recycling Volleys im Pool B gegen Halkbank Ankara hinnehmen, nachdem sie gegen den türkischen Vizemeister schon das Hinspiel 1:3 verloren hatten. Erneut war Ankaras Star Nimir Abdel-Aziz nicht zu stoppen Nach 19 Punkten im Hinspiel war der holländische Diagonalangreifer nun 28-mal erfolgreich. Beste BRV-Scorer: Sotola (22), Carle (14), Brehme, Mote (je 5).

Im Pool A gewann der VfB Friedrichshafen wie im Hinspiel (3:0) auch das Rückspiel gegen Vojvodina Novi Sad, dieses Mal 3:1 (20:25, 25:17, 25:16, 25:23). Serbiens Meister kam trotz 17 Punkten des Diagonalen Radoslav Parapunov vor allem mit dem gegen Ende des 1. Satzes eingewechselten Tim Peter (für Luciano Vicentin) nicht klar. Der Außen stabilisierte die Annahme, machte selbst noch 12 Punkte und wurde MVP. Beste VfB-Scorer vor 631 Zuschauern: Superlak (15), Peter (12), Stern, Brown (je 10).

Die powervolleys Düren verloren im Pool E auch das Rückspiel daheim gegen Ljubljana mit 1:3 (21:25, 20:25, 25:19, 16:25). Der slowenische Serienmeister war cleverer, aggressiver und fokussierter, machten auch vor nur 453 Zuschauern weniger Fehler und hatte im Ex-Friedrichshafener Nikola Gjorgiev (23 Punkte) den überragenden Mann. Beste Dürener Scorer: Brand (17), John (15), van der Ent (10).

NEWS aus der Liga

Während die SVG Lüneburg an diesem Wochenende spielfrei ist, steht in der Bundesliga noch ein kompletter Spieltag an. Herausragend aus den vier Partien ist der Auftritt der Berlin Volleys am Sonnabend, 20 Uhr, in Friedrichshafen – zu sehen ab 19.30 Uhr im Stream auf twitch.tv/spontent

Am Mittwoch fand schon ein vorgezogenes Match aus 2023 statt, bei dem Giesen seinen 4. Platz untermauerte.

TSV Giesen Grizzlyes – VC Olympia Berlin 3:0

(25:21, 25:15, 25:16)

72 Min., 745 Zuschauer

MVP: Karlitzek (Giesen)

Beste Scorer: Karlitzek (15), Colito (11), Günthör (8) – Welsch (13), Klehm (8), Baumann (6)

NEWS aus der Szene

Der talentierte Außenangreifer Robin Baghdady, zuletzt bei den aus der Bundesliga ausgeschlossenen United Volleys Frankfurt und davor bei den Berlin Volleys, hat einen neuen Verein gefunden und wechselt zum belgischen Topklub Greenyard Maaseik.

Jetzt stehen auch die Austragungsorte für die nächsten Endrunden der Nations League fest. Die acht besten Männerteams spielen vom 29. bis 23. Juli 2023 im polnischen Gdansk, die Frauen vom 12. bis 16. Juli in Arlington/USA.

SVG-NEWS in Kürze

Die junge Mannschaft der SVG Lüneburg II (10./3 Punkte) hat in der Männer-Regionalliga Nordwest am Sonntag, 15 Uhr, den TV Baden aus Achim (6./12) zu Gast in der Sporthalle Kaltenmoor II.

CEV-Cup, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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