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Zuspieler Gijs von Solkema brennt auf sein Comeback bei den LüneHünen

LüneHünen zweimal auswärts gefordert

Klares Ziel der LüneHünen ist eine bessere Rück- als Hinrunde

Auf Punktejagd bei KW-Bestensee und VCO Berlin

Diese Auszeit war ungewöhnlich lang, der Wiederbeginn fühlt sich wie ein Neustart an: Wenn die SVG Lüneburg an diesem Sonnabend (18 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei den Netzhoppers KW-Bestensee ihr Programm in der Volleyball-Bundesliga fortsetzt, dann sind 35 Tage seit dem letzten Match (2:3 in Hildesheim) vergangen. Und von Brandenburg geht es dann gleich weiter ins nahe Berlin, wo am Sonntag (ebenfalls 18 Uhr) beim Internatsteam VC Olympia das Punktekonto noch weiter aufgestockt werden soll. Eine doppelte Chance also für den Tabellenneunten, im neuen Jahr tatsächlich durchzustarten. Beide Spiele laufen wieder im Live-Stream auf sporttotal.tv

Die bisher schwierige und sportlich durchwachsene Saison ist durch die lange Pause jedoch nicht einfacher geworden. Weil einige Konkurrenten in dieser Zeit erfolgreiche Auftritte hatten, ist die SVG aus den Playoff-Plätzen herausgedrängt worden und muss nun aufpassen, dass sie den Anschluss hält. Zwar sind noch zwei Matches nachzuholen, doch die taugen nicht gerade als „stille Reserve“, die Mut machen: Gegen Friedrichshafen und Frankfurt sind sicher nicht viele Punkte einzukalkulieren…

„Alles super“ immerhin für Rückkehrer Gijs van Solkema

Zudem war auch die spielfreie Zeit – wie schon all die Wochen und Monate vorher – nicht frei von Störungen, lief der Trainingsbetrieb nicht rund. Zunächst stoppte ja bekanntlich ein falsch positiver Coronafall inklusive Spielausfall gegen Friedrichshafen und Trainingsausfall durch Quarantäne das Programm. Und dann holte die LüneHünen auch die Verletzungshistorie wieder ein. Erst musste Konrad Thole mit Hüftproblemen eine Zeitlang aussetzen, zuletzt traf es mal wieder Dalton Solbrig, dessen alte Fußverletzung Schmerzen bereitete. Thole ist inzwischen wieder voll dabei, und auch Solbrig soll auf jeden Fall am Wochenende mitfahren. „Ihm haben ein paar freie Tage gut getan, die letzten Trainingseinheiten werden zeigen, inwieweit er einzuplanen ist“, muss Chefcoach Stefan Hübner die weitere Entwicklung abwarten.

Auch wenn einige Übungseinheiten also nicht mit komplettem Team stattfinden konnten, waren die insgesamt fünf Wochen doch wertvoll zur Wiedereingliederung von Rückkehrer Gijs van Solkema. „Alles super“, berichtet der Zuspieler, „ich habe mich gut wieder eingelebt, ich bin topfit, das Training macht richtig Spaß und ich freue mich total, dass ich wieder regelmäßig spielen kann.“ Für Polonia London gab es ja nur einige wenige internationale Auftritte und viel Training, ein Meisterschaftsbetrieb in England liegt seit langem brach. Nun muss sich zeigen, wie sich die fehlende Spielpraxis auswirkt. Die Hälfte der SVG-Mannschaft kennt der Holländer ja noch, „und mit den Neuen verstehe ich mich gut außerhalb des Feldes, und auch das Zusammenspiel läuft schon gut“, ist er voller Tatendrang. „Wir arbeiten gut. Vielleicht braucht es noch ein bisschen Zeit. Aber ich denke schon, dass wir es besser machen werden als in der ersten Saisonhälfte.“

Dieses Ziel treibt alle an. Viele nur knapp verlorene Sätze im alten Jahr wollen sich nun die LüneHünen sichern. So gab es auch im Hinspiel gegen KW-Bestensee ein 2:3, das auch anders herum hätte ausgehen können. Denn Durchgang eins (23:25) und der Tiebreak (14:16) wurden denkbar knapp abgegeben. Auch die Heimspiele gegen Bühl (1:3) und und Düren (1:3) kosteten Punkte wegen mangelnder Cleverness und Geduld in entscheidenden Situationen. Gegen Bühl gingen die Sätze drei und vier in der Verlängerung verloren (25:27, 27:29), gegen Düren Satz zwei und vier (jeweils 23:25).

Gegen die Netzhoppers hängt das Netz hoch…

Aber es gab ja auch einige Pluspunkte im ersten Teil der Bundesliga-Hauptrunde, die mit einem überraschenden 3:1 in Frankfurt begann. Im Team-Ranking der erzielten Blockpunkte steht die SVG mit 115 weiterhin auf Platz eins, obwohl die Konkurrenz teils schon drei Matches mehr gespielt hat. In den Ranglisten der Spieler ist Michel Schlien bei den Blockpunkten unverändert klar Erster (32 Punkte) – vor Byron Keturakis (23), dem Zuspieler der Netzhoppers. „Der spielt wirklich eine sehr gute Saison, wie auch die ganze Mannschaft. Da passt alles”, lobt Hübner den Sonnabend-Gegner, der ja auch sensationell ins Pokalfinale eingezogen ist – mit 3:2-Siegen gegen Düren, die Berlin Volleys und Herrsching, jeweils nach 0:2-Satzrückstand.

Das wird also eine enorm hohe Hürde. „Für uns ist jetzt jedes Spiel wichtig”, entgegnet Hübner und schließt damit den Auftritt beim VC Olympia mit ein. “VCO wird während einer Saison traditionell stets besser, die Jungs lernen ja viel dazu”, mahnt er, den Tabellenletzten nicht am klaren 3:0 im Hinspiel zu messen. “Wir hatten in der Pause trotz auch neuer Rückschläge viele sehr gute Trainingseinheiten. Ich hoffe, dass wir das jetzt auch in den Spielen umsetzen können. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, es besser zu machen als in der Hinrunde.”

NEWS AUS DER LIGA

Die Berlin Volleys lässt das Verletzungspech nicht los. Jetzt hat sich Diagonalangreifer Ben Patch im Training einen Außenbandanriss im linken Sprunggelenk zugezogen und fällt vorerst aus. Zuletzt – und teils schon wochenlang – fehlten Sergey Grankin, Samuele Tuia, Youngster Robin Baghdaday und Dezember-Neuzugang Kevin Le Roux, der wegen Rückenbeschwerden noch gar nicht eingesetzt werden konnte.

Zwei Bundesligaspiele mit einem Fernduell um die Spitze standen am Mittwochabend auf dem Programm: Friedrichshafen eroberte mit einem 3:1 gegen Herrsching Platz 1 von Düren zurück. Und vor Düren schoben sich auch noch die Berlin Volleys mit einem 3:0 gegen Unterhaching.

VfB Friedrichshafen – WWK Volleys Herrsching 3:1
(25:19, 22:25, 25:18, 25:22)
101 Min., 0 Zuschauer
MVP: Weber – J. Tille
beste Scorer: Weber, Balean (je 16), Marechal (15), Fiel (14) – Penroese (15), Wieczorek (13), Peter (10)

Berlin Volleys – TSV Unterhaching 3:0
(25:21, 25:8, 25:17)
62 Min., 0 Zuschauer
MVP: Brehme – Topuzliev
beste Scorer: Kessel (12), Brehme (10), Moraes, Michelucci (je 8) – Topuzliev (10), Petrusic (9), B. Sagstetter (4)