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Gegen VCO Berlin wollen Michel Schlien und Stefan Hübner drei Punkte

Heimspiel-Trilogie

Nun soll der Knoten platzen

Drei Punkte sind das Ziel beim dritten Auftritt der Saison in der Gellersenhalle

Dritter Anlauf zum ersten Heimsieg der Saison: Wenn an diesem Sonnabend (19 Uhr) der Talentschuppen des VC Olympia Berlin in der Gellersenhalle Station macht, dann soll bei den LüneHünen der Knoten platzen und endlich der nächste Sieg nach dem Saison-Auftakterfolg in Frankfurt (3:1) her – und das nach zwei vergeblichen Versuchen gegen Bühl (1:3) und KW-Bestensee (2:3) mit der vollen Ausbeute von drei Punkten, am besten mit einem 3:0. Zuschauer sind natürlich wegen des verhängten Lockdown light nicht zugelassen, das Spiel ist aber wieder im kommentierten Live-Stream auf sporttotal.tv zu verfolgen. Und zusätzliche Informationen liefert die neue, kostenlos herunterzuladende SVG-App.

Talentschuppen verspätet in der Saison

In welchen Zeiten wir leben, macht dieses Spiel noch einmal auf besondere Weise bewusst: Der VCO war massiv betroffen von der Pandemie, ein großer Teil der Mannschaft – die ja fast identisch ist mit dem U20-Nationalteam – inklusive einiger Betreuer kehrte mit dem Covid-19-Virus von der Europameisterschaft in Tschechien (26.9. – 4.10.) zurück. Der Saisonauftakt mit einem vorgesehenen Auswärts-Doppelpack in Friedrichshafen und Bühl fiel für die Youngster damit aus. Zum Glück aber wurde offenbar niemand ernstlich krank. Und nach der Quarantäne und einer Trainingsaufbau-Phase hat der VCO an Mittwoch dieser Woche nun auch sein erstes Punktspiel dieser Bundesligasaison bestritten, verlor das Berliner Stadtderby gegen die Berlin Volleys 0:3 (s. auch unten, News aus der Liga).

Bei dieser ersten Lehrstunde verkaufte das Team um Kapitän Erik Röhrs (Außenangreifer) seine Haut teuer, ist aber natürlich auch jetzt in Reppenstedt – wie fast immer – krasser Außenseiter. Ein Gegner also zur rechten Zeit, um bei den LüneHünen mehr Konstanz ins Spiel zu bekommen? Um nicht eine Achterbahnfahrt der Leistung selbst innerhalb einzelner Sätze zu erleben? „Wir nehmen diesen Gegner genauso ernst wie jeden anderen. Eine Unterschätzung wäre fatal. Aber klar, von drei Punkten gehen wir schon aus“, macht Trainer Stefan Hübner die Rollenverteilung in diesem Match deutlich.

Kein Gegner darf einen Lauf bekommen

„Wir haben immer noch Phasen, in denen wir einem Gegner einen Run erlauben, gerade auch oft, wenn wir uns gerade wieder herangekämpft haben. Wir arbeiten daran, in diesen Situationen cleverer und geduldiger zu werden. Gegen die Netzhoppers waren wir zum Beispiel auch beim 14:15 im Tiebreak nicht geduldig genug. Da wollen wir zu viel, statt die nächste, bessere Chance zu erspielen. Aber das lernt die junge Mannschaft schon noch“, war fast der einzige Kritikpunkt des Chefcoaches nach dem 2:3 gegen die Brandenburger.

Insgesamt war tatsächlich schade, dass dieses Match mit langen Rallyes inklusive mehrerer Fußabwehren und mit dem 8:0-Lauf der SVG im vierten Satz von 18:24 auf 26:24 nur als Gänsehaut-Moment und Höhepunkt vor einer Geisterkulisse stattfand. Dieses erste Spiel ohne Fans war für alle sehr speziell.

„Das war schon sehr schwierig und ungewohnt und für alle eine Herausforderung“, fand auch Kapitän Michel Schlien, der in kritischen Phasen den „Antrieb von Außen“ vermisste. Da das vorerst so bleibt, ist es umso wichtiger, schnell auf Touren zu kommen – schneller als zuletzt gegen die Netzhoppers, wo es nach0:2 Sätzen svhon nach einer Niederlage aussah. Schlien unterstrich deshalb auch: „Wir müssen jetzt von Anfang an konzentriert sein und mit der gleichen Intensität spielen wie gegen jeden anderen Gegner. Wenn man einen Gegner unterschätzt und dadurch aufbaut, kann das ein ganz schwieriges Spiel mit mühsam erkämpften Punkten werden.“

NEWS AUS DER LIGA

Mit zwei Matches wurde die schon in der Anfangsphase der Saison ziemlich schiefe Tabelle am Mittwochabend etwas begradigt, beide Spiele endeten erwartungsgemäß 3:0 für die Favoriten. Bühl baute so seine Bilanz auf optimale 9 Punkte nach drei Auftritten aus.

Volleyball Bisons Bühl – TSV Unterhaching 3:0
(25:22, 25:19, 25:20)
69 Min., 0 Zuschauer
MVP: Henning – B. Sagstetter
beste Scorer: Vaskelis (18), Jurkovics, Lopez (je 9) – J. Sagstetter (11), Suck (7), Topuzliev (6)

Berlin Volleys – VC Olympia Berlin 3:0
(25:15, 25:20, 25:18)
71 Min., 0 Zuschauer (in Hohenschönhausen)
MVP: Zenger – Röhrs
beste Scorer: Patch (19), Carle (12), Michelucci (9) – Hoyer (8), Schulz (6), Kersting, Brentel (je 5)

Am kommenden Wochenende stehen nur drei Bundesliga-Paarungen auf dem Programm, dazu aber auch das Pokal-Achtelfinale zwischen den Netzhoppers KW-Bestensee und den powervolleys Düren.

Bei den Bisons Bühl fällt Mittelblocker Alpar Szabo länger aus. Der Ungar hat sich am Wochenende beim Sieg gegen die Berlin Volleys am Sprunggelenk verletzt.

Eine Niederlage haben die Giesen Grizzlys bei ihre internationalen Premiere kassiert: Im 16tel-Finalhinspiel des europäischen Challenge Cups gab es ein 0:3 (20:25, 22:25, 23:25) bei Sporting Lissabon mit seinem überragenden brasilianischen Diagonalangreifer Costa da Silva (19 Punkte), zuletzt bei den AlpenVolleys Haching. Das Rückspiel in Hildesheim steigt am kommenden Dienstag.

NEWS AUS DER SZENE

Friedrichshafen hat neue Spielstätte

Was sich seit einigen Tagen abzeichnete, ist seit dem späten Montagabend Gewissheit: Der VfB Friedrichshafen hat übergangsweise für zwei Saisons wieder eine Halle für den Trainings- und Spielbetrieb – sowohl für das Bundesligateam als auch für die 2. Mannschaft, die YoungStars, in der 2. Liga Süd.

Die Häfler werden künftig, beginnend mit dem Match am 21. November gegen die Berlin Volleys, ihre Heimspiele in der „Zeppelin Cat Halle A1“ auf dem Messegelände in Friedrichshafen austragen. Dieser Hit wird allerdings im verhängten Lockdown light ohne Zuschauer stattfinden. Zeppelin Cat ist die Baumaschinen-Sparte des Zeppelin-Konzerns. Für die Anmietung dieser Messehalle bis April 2022 erhält der VfB einen Zuschuss von insgesamt 1,216 Millionen Euro (55% städtischer Haushalt und 45% Zeppelin-Stiftung), der am Montagabend vom Finanz- und Verwaltungsausschuss der Stadt bewilligt wurde.

Die bisherige Heimat ZF Arena war Ende September kurz vor Saisonbeginn von der Stadt Friedrichshafen wegen irreparabler Schäden an der Dachkonstruktion (Korrosion an einigen der 106 Stahlseile) und einer befürchteten Einsturzgefahr von einem Tag auf den anderen für immer geschlossen worden. Seitdem trainierte die Mannschaft von Chefcoach Michael Warm in verschiedenen Hallen im näheren und weiteren Umkreis. Die Geschäftsstelle zog in Büros des Bodensee-Flughafens um. Und für die ersten in der ZF Arena vorgesehenen Spiele nahm der VfB mit den jeweiligen Gegnern einen Heimrechttausch vor.