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Joe Worsley war mal wieder ein herausragender Zuspieler, setzt hier den anlaufenden Yann Böhme mustergültig ein. Foto: Behns

Halbfinale geht ins vierte Duell

SVG meldet sich nach zwei Niederlagen in der Serie zurück

Die schwarze Serie, dass die SVG Lüneburg kein Playoff-Halbfinale gewinnen kann, ist endlich gerissen – und das zu einem idealen Zeitpunkt. Denn mit einem 3:0 (25:22, 25:19, 25:23)-Erfolg im dritten Duell mit dem VfB Friedrichshafen im „best-of-5“-Modus blieben die LüneHünen nach zuvor zwei Niederlagen im Geschäft, können sich immer noch den Traum vom Endspiel verwirklichen. 2511 Zuschauer waren wieder einmal begeistert von einer außergewöhnlichen Leistung ihrer Lieblinge, die im Vergleich zum Auftritt am Sonntag nicht wiederzuerkennen waren.

Yann Böhme trumpft ganz groß auf

Etwas überraschend schenkte SVG-Chefcoach Stefan Hübner im Diagonalangriff Yann Böhme das Vertrauen anstatt des zuletzt starken Xander Ketrzynski. Und Böhme zahlte das Vertrauen zurück, war – wie die ganze Mannschaft – sofort auf Betriebstemperatur. Zwar unterlief ihm auch der eine oder andere Fehler, aber 8 Punkte bereits im Eingangssatz bei einer Quote von 64% sind einfach überragend. Und dieses Niveau hielt der 25-Jährige bis zum Schluss, sammelte insgesamt 18 Punkte inklusive von je 2 Assen und Blocks und wurde verdient zum MVP gewählt.

Von Nervosität angesichts des drohenden Saisonendes war aber auch bei Böhmes Nebenleuten wenig zu spüren. Der zuletzt mit einem Tief Rätsel aufgebende Jordan Ewert trumpfte fast wieder im alten Selbstverständnis auf, war zwar nicht der sonst übliche Topscorer, machte aber 9 wichtige Punkte und kaum Fehler (Quote: 53%). Und im Mittelblock hatte Lukas Maase mal wieder einen starken Auftritt, kam mit Blocks und Schnellangriffen auf 9 Zähler.

Die SVG erarbeitete sich im ersten Satz eine 9:6-Führung, die zum 12:13 kippte. Das war aber kein Stimmungskiller. Beim 15:14 war die Führung zurück, beim 23:20 wieder auf drei Punkte ausgebaut. Böhme machte den Satz schließlich zu. Durchgang 2 blieb bis zum 9:9 ausgeglichen, dann zog die SVG auf 13:9 und 19:13 davon. Den Satzball lieferte VfB-Diagonalangreifer Michal Superlak, bester Scorer seines Teams (13), mit einem völlig verzogenen Aufschlag. In der Arena stieg die Stimmung weiter, es wurde noch lauter – die Fans trugen mal wieder ihren Teil zum Erfolg bei.

In Satz 3 verteilte Zuspieler Joe Worsley die Bälle weiterhin sehr variabel und mit Präzision. Die Häfler fanden einfach kein Mittel und wurden auch mit ihren eigenen Waffen, dem bekannt effektiven Blockspiel, geschlagen (8:4 für SVG). Über 10:6 und 16:10 ging es scheinbar einem deutlichen 3:0-Sieg entgegen, doch der Gegner glich noch einmal aus (20:20). Dann riskierte J. Worsley frech erstmals einen zweiten Ball, 21:20. Maase legte ein Ass nach, 22:20, einen idealeren Zeitpunkt kann es kaum geben. Der Matchball resultierte schließlich aus einer VfB-Netzberührung bei einem versuchten Lob von Ewert.

„Das war wieder eng und kann auch anders herum laufen, wie schon zuletzt in Friedrichshafen. Dieses Mal hatten wir das Momentum auf unserer Seite. So kann das bleiben“, atmete Trainer Hübner auf und gab gut gelaunt das Programm der nächsten zwei Tage bis zur Abfahrt in den Süden am Sonnabend bekannt: „Eistonne, Physio, essen, viel schlafen.“ Dann ist vielleicht auch wieder der dieses Mal angeschlagen fehlende Colton Cowell an Bord. Und auch Auke van de Kamp, der im letzten Satz umknickte, sich aber durchbiss.

SVG: Ewert, Maase, J. Worsley, van de Kamp, Schnitzer, Böhme – G. Worsley; eingewechselt: Ketrzynski, Mohwinkel, Gerken.

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