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Befreiender Jubel - nachdem die SVG in der Halbfinalserie auf 1:2 verkürzt hat, soll nun in Friedrichshafen der Ausgleich her. Foto: stolleyfoto

Überzeugt von noch einem 5. Spiel

Nach 1. Halbfinal-Sieg zuversichtlich nach Friedrichshafen

Negativserien sind dazu da, beendet zu werden – und wenn das gelungen ist, kann das noch einmal einen richtigen Schub geben. Das will sich jetzt auch die SVG Lüneburg zunutze machen, die nach dem ersten Sieg überhaupt (im 12. Anlauf !) in einem Playoff-Halbfinale gleich den nächsten Erfolg anhängen und ein Verbleib in der Saison erreichen will. In der „best-of-5“-Serie steht am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfB Friedrichshafen der vierte Schlagabtausch in kurzer Abfolge an, wobei auch der wieder unter dem knackigen Motto „do or die“ oder auch „make or break“ läuft – im Klartext: verlieren verboten, wenn der Traum von der Endspielserie weiter geträumt werden will.

Noch genug Energie, das umzubiegen

Ein 3:0 am Mittwoch in Duell Nummer 3: Das hat Strahlkraft, das ist eine eindrucksvolle Bestätigung dafür, dass auch bei den beiden Niederlagen zuvor nicht viel fehlte und dass auch Friedrichshafen verwundbar ist. Eine Gewähr für eine Fortsetzung ist das sicher nicht, aber die LüneHünen haben, wie es heutzutage so schön heißt, das Momentum nun auf ihrer Seite. Bei den Häflern ist die Zuversicht, dieses Duell ohnehin immer zu gewinnen, erschüttert. Im SVG-Lager inklusive vieler Fans und wohlmeinender Begleiter sind die Zweifel zerstreut, hat die Meinung wieder Oberhand: Da geht noch was.

Nicht umsonst hatte Chefcoach Stefan Hübner im Vorfeld immer wieder betont: „Wir haben Playoffs. Die Serie ist erst verloren, wenn der Gegner drei Siege hat. Die Mannschaft ist weiter zuversichtlich, weil es immer eng war, nicht viel gefehlt hat. Und insbesondere die Amis wissen, wie Playoffs laufen.“ Wie zur Bestätigung lieferte das Team ab und gab besonders ein völlig aufgekratzer (noch mehr als sonst…) Gage Worsley hinterher im Interview kund: „Hey, Playoffs sind doch klasse – wenn wir das nicht lieben würden, was wären wir dann für Sportler? Ich jedenfalls habe die Energie, das noch umzubiegen. Man muss aber auch zeigen, dass man daran glaubt – und das haben wir jetzt gezeigt.“

Der Mann des Abends, Yann Böhme, schon vom Naturell her ein viel ruhigerer Typ, hatte seine Emotionen da schon etwas besser im Griff. Der Tenor blieb aber gleich: „Wir sind einfach zu gut, um in so einer Serie schon nach drei Spielen auszuscheiden. Ich stand schon seit zwei Tagen unter Strom und das musste raus, ich wollte zeigen, dass ich helfen kann. Vor allem aber hat es jetzt wieder als Team funktioniert – und wir sind noch nicht fertig“, zeigte er sich überzeugt, dass es auch noch ein fünftes Spiel geben wird.

Um das zu erreichen, müssen die LüneHünen am Sonntag aber wieder mindestens das gleiche Niveau erreichen, mit den Qualitäten der ersten beiden Spiele plus den dazugekommenen Pluspunkten druckvoller Aufschlag und gute Block-Feld-Verteidigung. So gelang es, den ersten Zuspieler der Häfler, Dejan Vincic, weitgehend aus dem Spiel zu nehmen und den starken argentinischen Außen Luciano Vicentin ebenso ziemlich zu entnerven wie Jung-Nationalspieler Tim Peter. Und es gelang, die sogenannten Bonuspunkte einzusammeln. Denn, diese Rechnung machte Hübner kürzlich auf: Einen Satz gewinnt man mit 14 bis 15 eigenen Punkten, der Gegner steuert mit Fehlern 6 bis 7 bei, und dann müssen Extrapunkte durch Kill-Blocks und Asse dazukommen. Exakt das gelang am Mittwoch: 8 Blocks, 5 Asse.

Keine Lust auf das Saisonende

In Friedrichshafen ist natürlich anders zu spielen als in der LKH Arena, schon wegen der speziellen Lichtverhältnisse. „Aber die Jungs wissen ja, dass sie es dort schon mal geschafft haben“, erinnert der Trainer an das 3:1 am Bodensee Anfang März. Zudem hat er registriert: „Keiner von denen hat Lust, die Saison schon zu beenden.“ Auf den Punkt gebracht: Die Zuversicht ist zurück, auch im Umfeld.

Sollte es noch zu einem 5. Match kommen, das dann am Mittwoch, 26. April, 19 Uhr wieder in der LKH Arena steigt, wird der Vorverkauf im online-Portal der SVG nach dem 4. Spiel am Bodensee schon an diesem Sonntagabend um 21 Uhr freigeschaltet.

Das Match läuft natürlich auch wieder im Stream auf Twitch im Kanal Spontent (www.twitch.tv/spontent) und ein Public Viewing gibt es im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Während im Duell Friedrichshafen – SVG längst noch keine Entscheidung gefallen ist, haben die Berlin Volleys gegen Düren nur drei Spiele gebraucht, um die 12. Final-Teilnahme in Folge perfekt zu machen. Damit können die Hauptstädter nun noch die Akkus aufladen, bevor es ab dem 1. Mai in die Entscheidung geht, dann – wie im Halbfinale – nach dem Modus „best of 5“. Beim 3:1 wurde Timothee Carle, der für Cody Kessel (erkrankt) zurückkam, zum Mann des Abends. Zuletzt nur Ersatz, war er Topscorer mit 18 Punkten inklusive 4 Blocks und mit 55% Erfolgsquote im Angriff.

Die Spiele im Stenogramm:

Playoff-Halbfinale („best of 5“), 3. Spiel:

SVG Lüneburg – VfB Friedrichshafen 3:0

(25:23, 25:19, 25:23/Stand: 1:2)

76 Min., 2511 Zuschauer

MVP: Y. Böhme (SVG)

Scorer: Y. Böhme (18), Ewert (9), Maase (8), van de Kamp (7), Schnitzer (4), J. Worsley (1) – Superlak (12), Nedeljkovic (10), Vicentin (8), Peter, Brown (je 5), Biernat (2)

Berlin Recycling Volleys – powervolleys Düren 3:1

(25:22, 25:19, 16:25, 25:13/Stand: 3:0, Berlin im Finale)

96 Min., 3914 Zuschauer

MVP: Carle (Berlin)

Scorer: Sotola (18), Carle (17), Schott (11), Mote (9), Tille, Brehme (je 4), Stalekar (2) – John, Gevert (je 10), van der Ent, Brand (je 9), Pettersson (5), Röhrs, Ernastowicz (je 4), B. Andrae, Burggräf, Kocian (je 2)

NEWS aus der Liga

Einen Großteil der Veränderungen im Kader zur neuen Saison haben die Giesen Grizzlys bereits bekannt gegeben. Diagonalangreifer Augusto Colito und sein spanischer Landsmann Franciso Iribarne (Außen) werden ebenso gehen wie Mittelblocker David Seybering und Youngster Linus Engelmann. Libero Voitto Köykkä wechselt nach einer starken Saison zu Trefl Gdansk in die polnische PlusLiga. Verlängert haben Jakob Günthör, Lorenz Karlitzek, Jori Mantha und Jan Röling. Noch Vertrag haben Hauke Wagner und Noah Baxpöhler und auch der starke Zuspieler Fedor Ivanov, der eine Ausstiegsklausel im 2-Jahres-Kontrakt nicht gezogen hat. Neu kommen sollen ein Libero, ein Diagonalangreifer, ein Mittelblocker und zwei Außen – die Namen wurden noch nicht verraten.

Bei den powervolleys Düren steht eine weitere Veränderung fest: Libero Ivan Batanov geht nach 4 Jahren – Ziel noch unbekannt. Sein Nachfolger wird der Japaner Shohei Nose (29, Toyko Great Bears), der auch schon in Finnland und Israel spielte.

Zuspieler Mario Schmidgall wechselt nach zwei Jahren bei den Netzhoppers KW-Bestensee in die belgische Liga zu Tectum Achel.

NEWS aus der Szene

Der ehemalige LüneHüne Florian Krage hat auf den Social-Media-Kanälen seinen Abschied nach zwei Jahren als Stammkraft bei Cuprum Lubin (PlusLiga Polen) bekanntgegeben – neues Ziel noch unbekannt.

Halkbank Ankara, auch Tabellenführer in der Liga, sicherte sich den Pokal in der Türkei mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen Fenerbahce Istanbul.

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