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Viel Spaß hatte die SVG um die starken Neuzugänge Lukas Maase (2.v.l.) und Colton Cowell (2.v.r.), testete innerhalb von nicht einmal 24 Stunden zweimal über sechs Sätze gegen Groningen. Foto: Behns

Härtetest mit wichtigen Erkenntnissen

LüneHünen spielen innerhalb von nicht einmal 24 Stunden zweimal über 6 Sätze gegen Groningen

3:3 und 5:1 – diese Ergebnisse sehen eher nach Fußball als nach Volleyball aus. Dennoch standen sie unter dem Strich eines intensiven Testspielvergleichs der SVG Lüneburg gegen Lycurgus Groningen. Zwei Matches über vorab je sechs vereinbarte Sätze innerhalb von nicht einmal 24 Stunden – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – spielten die LüneHünen und Hollands Pokalsieger, der zu einem Gegenbesuch eines ersten Saisontreffens im Nachbarland vor zwei Wochen nach Lüneburg gekommen war. Insgesamt 4:38 Stunden Netto-Spielzeit, die eine Hoffnung erhärteten: Chefcoach Stefan Hübner hat einen stärkeren, ausgeglichener besetzten Kader als zuletzt zur Verfügung.

Maase meldet sich nach der WM eindrucksvoll an

„Wenn beide Mannschaften einen kompletten, gesunden Kader haben, kann man sowas mal machen“, schmunzelte Hübner über die ungewöhnliche Abmachung. 12 Sätze, die das neu zusammengestellte Team, das aber erst seit knapp einer Woche komplett beisammen ist, enorm weiterbrachten. Zumal zwischendurch noch per Videoanalyse das erste Match aufgearbeitet wurde. Wichtigste Erkenntnis: „Wir haben gesehen, wo wir in der Spitze spielen können“, so der Chefcoach, sprich: zu welchen Leistungen die SVG fähig ist. Und er ergänzte: „Wir sind aber noch nicht konstant genug. Jetzt müssen wir daran arbeiten, zwischendurch nicht zu weit abzufallen.“

Beleg für diese teils heftigen Schwankungen lieferte vor allem das 3:3 (25:11, 25:27, 15:12, 25:16, 23:25, 12:15) am ersten Tag, wie schon die Satzergebnisse zeigen. Dabei wurde der 3. und 6. Satz nur als Tiebreak gespielt. Tags darauf setzten beide Teams, die offensichtlich Spaß hatten, noch einen drauf und spielten sechs volle Sätze: 5:1 (25:16, 25:18, 24:26, 25:21, 27:25, 25:21). Hübner wechselte –  zumeist satzweise – viel, gab allen 12 Spielern viel Einsatzzeit, brachte Youngster Theo Mohwinkel mal als Außenangreifer, mal als Zuspieler, gönnte Mittelblocker Xander Ketrzynski sogar einen Satz als Diagonalangreifer wie in seinem letzten Verein.

Hervorragend fügte sich WM-Fahrer Lukas Maase, wie auch der andere WM-Fahrer Pearce Eshenko erstmals dabei, ein. Der Ex-Friedrichshafener zeigte mit 16 bzw. 15 Punkten in je drei Sätzen bei Quoten deutlich über 60%, dass er die erhoffte Verstärkung diagonal ist. Aber auch die anderen Zugänge zeigten, was sie drauf haben. Der Konkurrenzkampf dürfte heiß werden. Colton Cowell stach dabei, wie schon vor zwei Wochen bei den Spielen in Groningen, noch etwas heraus. Der neben Zuspieler Joe Worsley kleinste Spieler im Kader kommt mit enormer Sprungkraft immer wieder zum Zuge und findet auch clevere Lösungen, zudem ist er eine Bank in der Annahme neben dem sehr dominanten Libero Gage Worsley.

Kurzum: Das Zuschauen macht schon jetzt enorm Spaß, obwohl, so Trainer Hübner, „wir uns bisher vor allem mit dem Angriff aus der Annahme beschäftigt und noch einige Punkte zu bearbeiten haben. Aber es ist ja auch noch Zeit“. Wenn die LüneHünen diese Zeit nur halbwegs so gut nutzen wie bisher, dürfen sich die Fans freuen. Das Element 1. Angriff nach guter Annahme wies schon beim 3:3 mit 73% einen außergewöhnlich guten Wert auf und wurde tags darauf auf phänomenale 81% noch gesteigert. Und das nicht gegen irgendwen, sondern einen Europacupstarter, für den die Punktspiele eine Woche eher beginnen als für die SVG.

NEWS aus der Szene

Die drei Qualifikationsrunden der Champions League waren schon vor ein paar Wochen bei der Auslosung des CEV Cups und des Challenger Cups mit gelost worden, nun hat der europäische Verband (CEV) auch die Auslosung für die Gruppenphase der Königsklasse (fünf 4er-Gruppen) vorgenommen. 18 Teams, darunter auch die drei Bundesligisten, waren aufgrund der europäischen Rangliste gesetzt, zwei Teams von insgesamt elf weiteren werden in der Qualifikation noch ermittelt. Der 1. Spieltag steigt im Zeitfenster 8. bis 10. November und das deutsche Trio erhielt folgende Gegner:

Pool A: VfB Friedrichshafen, Jastrzebski Wegiel (Vizemeister Polen), Montpellier UC (Meister Frankreich), Vojvodina Novi Sad (Meister Serbien); Pool B: Berlin Recycling Volleys, Aluron Zawierce (3. Polen), Halkbank Ankara (Vizemeister Türkei) und ein Qualifikant; Pool E: SWD powervolleys Düren, Sir Sicoma Monini Perugia (Pokalsieger und Vizemeister Italien), Ziraat Bank Ankara (Meister Türkei), Ach Volley Ljubljana (Meister Slowenien).

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Das WM-Testspiel der deutschen Frauen in Berlin gegen Brasilien war eine gelungene Generalprobe: Das Team von Bundestrainer Vital Heynen bezwang den Olympiazweiten nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (23:25, 16:25, 25:21, 25:19, 15:13).

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