Vertrauen in die Eigengewächse
Theo Mohwinkel und Hannes Gerken sind weiter dabei
Eine Reihe von Änderungen gibt es in diesem Sommer im Kader der SVG Lüneburg, eins aber bleibt konstant: Auch dem neuen Team gehören Spieler mit Lokalkolorit an. Theo Mohwinkel und Hannes Gerken bleiben an Bord.
Vor einem Jahr bekam Eigengewächs Mohwinkel nach zuvor einigen Schnupper-Einsätzen seinen ersten Kontrakt als Profi. Daran schließt sich nun ein Mehrjahres-Vertrag an, denn die Entwicklung des 20-Jährigen verläuft zu aller Zufriedenheit. Und sie soll nun ausschließlich auf der Position Außenangreifer weitergehen, nachdem im Einstiegsjahr die Ausbildung noch zweigleisig lief, auch als Zuspieler, den er zuvor meist in der 2. Mannschaft und Jugend gab.
„Er hat einen Riesensprung gemacht, vor allem Außen hat sich das sehr spannend entwickelt. Jetzt geht es darum, den nächsten Schritt zu gehen und die Trainingsleistungen mit noch mehr Spielanteilen, auch bei Chancen in Drucksituationen, zu bestätigen“, spornt SVG-Chefcoach Stefan Hübner den 20-Jährigen an. Das ist ganz in Mohwinkels Sinn: „Das war fürs erste Jahr okay und auf jeden Fall ein erster guter Schritt“, sagt er zu den 17 Einsätzen, bei denen er in allen drei Wettbewerben (Bundesliga, Pokal, CEV Cup) zum Zuge kam. „Aber oft war das nur kurz – jetzt soll es deutlich mehr werden, das hab ich mir jedenfalls vorgenommen. Die Saison war trotzdem super, obwohl auch ein paar bittere Ergebnisse dabei waren. Aber auch das gehört zur Erfahrung, die man sammeln muss.“
Einsätze für beide in allen drei Wettbewerben
Längst ein Eigengewächs ist eigentlich auch Gerken, wenn er auch nicht aus dem Vereins-Nachwuchs stammt, sondern 2017 als Hamburger zur 2. Mannschaft der SVG kam und von dort drei Jahre später den Sprung in den Bundesligakader schaffte. Nun sieht der 25-Jährige seinem mittlerweile vierten Jahr in der Beletage (insgesamt 79 Pflichtspieleinsätze) mit Spannung entgegen – mal wieder mit einem neuen Konkurrenten, nachdem Joe Worsley gegangen ist. „Mal schauen, wie sich das entwickelt. Chancenlos sehe ich mich nicht. Der Neue, dem ich auf jeden Fall helfen werde, muss sich ja erstmal eingewöhnen“, bleibt er ganz entspannt, auch wenn er wahrscheinlich zweiter Mann auf dieser Position bleiben wird.
Mit dieser Rolle könnte Gerken weiterhin leben: „Auch das ist eine interessante Rolle“ – in der er zuletzt immerhin 34-mal auflief. „Allerdings war ich oft nicht lange auf dem Feld, das war ja meist der klassische Doppelwechsel“, schränkt er ein. „Trotzdem war das eine super Saison mit vielen besonderen Ergebnissen und Erlebnissen. Und der ganze Verein hat einen Schritt nach vorne gemacht, da mit dabei zu sein, ist einfach super.“ Zumal auch die Anerkennung nicht fehlt. „Hannes hat sein bestes Jahr gehabt“, findet Chefcoach Stefan Hübner, der hoch schätzt, dass der Zuspieler „immer voll da war, wenn er gebraucht wurde“. (hre)
Nationalmannschaft
Jagd nach Punkten geht weiter
Für die DVV-Männer steht das zweite Turnier in der Nations League (VNL) an, dieses Mal quasi vor der Haustür in Rotterdam. Die Gegner heißen Iran (Di., 20. Juni, 13.00), Polen (Mi., 20.00), Serbien (Do., 16.30) und China (Sbd., 20.30).
Durch den Erfolg gegen Kanada zum Abschluss des ersten Turniers hat sich die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski um einen Platz in der Weltrangliste vorgearbeitet (16.), im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation über dieses Ranking reicht das aber bei weitem noch nicht. Da müssten weitere Siege gegen besser platzierte Gegner hinzukommen – was nun allenfalls gegen den Iran (11.) zum Auftakt realistisch erscheint. Der hat ebenfalls erst einmal gewonnen: 3:1 gegen China (25.) – da ist dann am Wochenende ein Erfolg ohnehin Pflicht.
Am Mittwoch gegen den Weltranglistenersten Polen hängen wohl die Trauben unerreichbar hoch, zumal sich dessen Kader jetzt langsam vervollständigt, nachdem die Stars der Champions-League-Finalisten Kedrzierzyn-Kozle und Jastrzebski Wegiel bisher geschont wurden. Allen voran Wilfredo Leon, aber auch der Stamm-Diagonale Bartosz Kurek, die Außen Bartosz Bednorz und Tomasz Fornal sowie Mittelblocker Jakub Kochanowski und Stamm-Libero Paweł Zatorski sind inzwischen zurück im Kader.
Eine Überraschung scheint da eher am Donnerstag gegen Serbien (10.), das beim ersten VNL-Turnier noch nicht überzeugte, möglich. Da war aber auch der Kader noch nicht vollständig. Nun, mit Diagonalangreifer Aleksandar Atanasijevic (Profi in Polen, davor Italien) und Außen Marko Ivovic (seit langem in Russland), ist der Kader um Friedrichshafens Mittelblocker Aleksandar Nedeljkovic wesentlich stärker einzuschätzen.
Bei der Abreise am Sonntag saß ein nur zweimal veränderter 14er-Kader im Bus: Jan Zimmermann statt Lukas Kampa als Zuspieler neben Johannes Tille und Jakob Günthör statt Lukas Maase als einer der vier Mittelblocker. Weiter dabei sind also auch Yann Böhme und Erik Röhrs von der SVG. (hre)
NEWS aus der Liga
Wie erstmals 2022 wird auch in diesem Jahr die Saison der Männer-Bundesliga mit dem „Bounce House Cup“ in Hildesheim bei den Giesen Grizzlys eröffnet. Vom 20. bis 22. Oktober kämpfen eine Woche vor dem Erstligastart alle Teams in Form eines Ligacups um den Turniersieg. Titelverteidiger sind die Berlin Recycling Volleys.
Im DVV-Pokal werden schon am kommenden Montag, 26. Juni, die Achtelfinal-Paarungen ausgelost, zu sehen auf dem Youtube-Kanal der Liga (18.30 Uhr). Diese Runde wird dann am 4./5. November gespielt, das Viertelfinale am 18./19. November, das Halbfinale am 13. Dezember. Das Finale in Mannheim ist für das Wochenende 2./3. März 2024 vorgesehen.
Ein weiterer Neuzugang beim VC Bitterfeld-Wolfen ist Außenangreifer Logan House (23). Der Kanadier kommt nach einer Saison vom VC Amstetten aus Österreich.
Den ersten Neuzugang meldet Neuling Baden Volleys Karlsruhe in Außenangreifer Felix Baumann vom VC Olympia Berlin. In der Endphase der vergangenen Saison war der 18-Jährige noch bei den Netzhoppers KW-Bestensee.
Trainer Tomasz Wasilkowski, in den beiden letzten Jahren bei den Netzhoppers KW-Bestensee, wechselt zu den Frauen von NawaRo Straubing. Der Verein schied in der vergangenen Saison wegen Insolvenz aus dem Spielbetrieb der Bundesliga aus, der Pole soll nun in der neuen 2. Bundesliga Pro ein neues Team aufbauen.
NEWS aus der Szene
Nach Abschluss der Vorrunde in der Golden League (12 Teams in 3 Gruppen), eine Stufe unter der Nations League, haben sich die Türkei, die Ukraine und Tschechien mit Berlins Marek Sotola für das Final4 qualifiziert. Dort spielen die drei Staffelsieger mit Ausrichter Kroatien am 24./25. in Zadar – zunächst im Halbfinale Tschechien gegen Türkei und Ukraine gegen Kroatien – außer um 125.000 Euro Preisgeld auch um den Einzug in den „Challenger Cup“ Ende Juli, bei dem es dann letztlich um den Aufstieg in die Nations League 2024 geht.
Auch in der Silver League (zwei 3er-Gruppen) ist die Vorrunde abgeschlossen. Lettland, Zypern, Ungarn und Österreich bestreiten das Final4, dessen Gewinner in die Golden League aufsteigt. Das Turnier läuft vom 6. bis 9. Juli an einem noch unbekannten Ort.
Die DVV-Frauen haben in der 2. Woche der Nations League in Brasilia ihren bis dato 8 Punkten weitere 8 Zähler hinzugefügt und sind in der Tabelle nun 6. (von 16). Die Ergebnisse: 3:1 gegen Thailand, 3:2 gegen Japan, 1:3 gegen Brasilien und 3:1 gegen Südkorea – dort geht es am 27. Juni auch weiter mit Turnier 3.
Der polnische Champions-League-Sieger Kedzierzyn-Kozle hat offiziell bekannt gegeben, dass er – wie im Vorjahr – aus Termingründen erneut nicht an der prestigeträchtige Club-Weltmeisterschaft teilnehmen wird. Auch der unterlegene Königsklassen-Finalist Jastrzebski Wegiel (Polen) hat zurückgezogen. Die Titelkämpfe mit eigentlich sechs Teams sind für 6. bis 10. Dezember nach Indien vergeben.
Der internationale Verband FIVB hat die Austragungsorte für die Olympia-Qualifikationsturniere im Herbst bekannt gegeben. Die deutschen Männer spielen vom 30. September bis 8. Oktober in Rio de Janeiro gegen Brasilien, Italien, Iran, Kuba, Ukraine, Tschechien und Katar (Pool A). Die DVV-Frauen müssen vom 1. bis 24. September ins polnische Lodz und spielen da außer gegen die Gastgeberinnen noch gegen Italien, USA, Thailand, Kolumbien, Südkorea und Slowenien (Pool C). Nur zwei Teams pro Pool (A, B, C) und Geschlecht bekommen in dieser Phase ein Ticket.
Beach-NEWS
Beim „Pro-Tour“-Turnier im lettischen Jurmala in der zweithöchsten Kategorie Challenge erreichten von sechs gestarteten deutschen Teams lediglich Laura Ludwig/Louisa Lippmann die k.o.-Phase, schieden dort aber gleich gegen ein US-Duo aus und wurden 17. (360 Weltranglistenpunkte).