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Michel Schlien (l.) setzte bei der Enttäuschung zuletzt gegen Düren viele positive Akzente

Derby in Hildesheim

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Schwarze Serie soll am Sonntag endlich reißen

Wo und wie führt der Weg aus der Krise? Seit mittlerweile knapp sechs Wochen irrlichtert die SVG Lüneburg durch die Bundesliga – finden die LüneHünen nun endlich einen Halt am Ende des Tunnels? Oder geht die Talfahrt noch weiter? Aktuell liegen die Hoffnungen auf dem Niedersachsen-Derby: Am Sonntag um 17 Uhr steht das vorletzte Auswärtsspiel der Hauptrunde bei den Grizzlys Giesen in der Hildesheimer Volksbank-Arena an. Und selten war wohl die Parole „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ treffender als derzeit. Die Unterstützung wird durch eine ganze Busladung voll Fans sowie zusätzlich viele Selbstfahrer jedenfalls noch größer sein als sonst.

Für Zuschauer, die das Match am Internetstream auf sporttotal.tv verfolgen wollen, gibt es auch ein Public Viewing auf einer Großleinwand im Restaurant „Alexander der Große“ in Kirchgellersen (Sonntag ab 16.30 Uhr).

Grizzlys liegen auf der Playoff-Lauer

Drei stets heftig umkämpfte Derbys gegen die Hildesheimer Vorstädter gab es in der 1. Liga bisher, alle gewann die SVG, tat sich aber auswärts in der Vorsaison mit einer wesentlich stärkeren und stabileren Mannschaft als momentan enorm schwer beim 3:2. Nun kommt erschwerend hinzu, dass Giesen durch zwei zuletzt deutlich gewonnene Heimspiele gegen KW-Bestensee (3:1) und Eltmann (3:0) nicht nur viel Selbstvertrauen gesammelt, sondern sich sogar eine kleine Chance auf die Playoffs bewahrt hat.

Sieben Punkte beträgt der Abstand zur SVG (und zu den gleichauf liegenden Netzhoppers), bei einem Dreier am Sonntag wären es nur noch vier. Noch dichter aufgeschlossen zu den LüneHünen hat jedoch Rottenburg (4 Punkte weniger), hat nun zwar eine hohe Hürde in Frankfurt vor sich, danach aber Hoffnungen auf eine satte Ausbeute gegen KW-Bestensee und am letzten Spieltag in Giesen. Entscheidet sich da, wer unter die besten Acht kommt, wenn die SVG final Haching zu Gast hat?

Alle Rechen- und Gedankenspiele in dieser Richtung lassen Chefcoach Stefan Hübner ziemlich kalt. Nachdem ein zarter Aufwärtstrend in den Spielen gegen Berlin und KW-Bestensee durch den deprimierenden 0:3-Schnelldurchgang gegen Düren zuletzt geradezu pulverisiert wurde, „ist vor allem die große Herausforderung, wieder Lockerheit und Mut für unser Spiel zu finden“, weiß er, dass es mit jeder Niederlage mental schwieriger wird, die Bremse zu ziehen.

Training gut – aber wann macht es im Spiel „klick“?

Was macht Hübner Hoffnung? Die unverändert gute Stimmung nennt der Coach, „und dass die Jungs sehr gut arbeiten. Und sehr wichtig ist auch die Unterstützung der Fans, und dass da kein Unmut aufkommt – die haben schon ein gutes Gespür für die Situation und erkennen an, dass das Team zusammensteht und weit davon entfernt ist, zu resignieren und die Saison abzuschenken“. Er selbst fehlte in dieser Woche erkrankt an zwei Tagen im Training, schon um keinen Spieler anzustecken. Die Übungseinheiten leiteten Eugenio Dolfo und Malte Stolley. „Ich habe dann von allen als Rückmeldung erhalten, dass das Training sehr gut war.“ Da wurden auch ein paar Dinge angepasst, der intensive Dienstag etwas entzerrt, das Krafttraining ein wenig verändert. Zudem führt Mentaltrainerin Sabine Heggemann vermehrt Gespräche. „Das sind aber alles keine Alibis. Wir versuchen wie schon bisher weitere Impulse zu geben, um einen Weg aus der Krise zu finden. Aber jeder muss sich auch an seine eigene Mütze packen. Wir setzen viele Hebel in Bewegung, damit es dann auch im Spiel endlich klick macht.“