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Der Kanadier Jacob Kern (beim Schmetterball), bekannt aus einer Saison in Giesen, ist neuer Diagonalangreifer Groningens. Weitere Stützen sind Mittelblocker Niels de Vries (Nr. 17), Außenangreifer Ryan Coenen (Nr. 9) und Zuspieler Markus Held (Nr. 3). Foto: facebook

Da ruht die Freundschaft dann mal für eine Weile

Nächster Gegner im CEV Cup: „Bluearmy“ aus Groningen

Der Kontakt besteht, seitdem die SVG Lüneburg in der Bundesliga spielt (2014/15), wurde immer freundschaftlicher. Regelmäßig gab es gegen Lycurgus Groningen Testspiele in der Saisonvorbereitung – mal dort, mal hier, in diesem Herbst sogar sowohl in Groningen als auch in Lüneburg. Als die Holländer nach zwei Tagen mit zwei epischen 6-Satz-Matches Mitte September wieder gen Heimat fuhren, lautete der Tenor: Bis zum nächsten Jahr, aber vielleicht sieht man sich ja auch schon im CEV Cup wieder. So ist es nun also tatsächlich gekommen.am 1. Dezember (auswärts) und 14. Dezember (LKH Arena) geht es gegeneinander. Die Gegner-Vorstellung:

Der 1952 gegründete Verein aus dem Nachbarland stieß Anfang des letzten Jahrzehnts in die nationale Spitze vor, nahm in der Saison 2011/12 erstmals am Playoff-Finale der Niederlande teil. Vizemeister wurde Groningen auch 2013 und 2015, dann folgten drei Meisterschaften in Folge – zum Start dieser Serie 2016 sogar das Double. Der niederländische Pokal konnte zudem noch dreimal hintereinander in den Jahren 2020 bis aktuell 2022 in die Vitrine gestellt werden, zudem sechsmal der Supercup.

Aktuell Gewinner des Pokals in Holland

In jüngerer Vergangenheit wurde Groningen aber wieder der Rang abgelaufen, erst von Orion Doetinchem, und in den vergangenen beiden Spielzeiten wurde Dynamo Apeldoorn Meister, dabei 2021 in der Finalserie gegen Groningen. In der vergangenen Saison wurde Lycurgus Dritter, durch den Pokalsieg reichte es aber wieder zur Teilnahme am internationalen Geschäft, in dem der Club seit der Saison 2008/09 regelmäßig jedes Jahr vertreten war aber nie weit kam. Im Vorjahr zum Beispiel war im CEV Cup das Achtelfinale Endstation gegen Tours/Frankreich (1:3 auswärts, 0:3 daheim).

Die #bluearmy, wie die Mannschaft genannt wird, weil die Farben der Trikots und Hose (hell-)blau sind, wurde im Lauf der letzten zwei Jahre stark verändert, nur noch drei Spieler stehen im Kader, die länger als diese Zeitspanne dort sind. Bildeten früher auch Nationalspieler – darunter der jetzige LüneHüne Auke van de Kamp – sowie Stars, die im Ausland Karriere machten das Gerüst, fehlen große Namen nun im Aufgebot. „Senior“ ist der 2021 zurückgekehrte 26-Jährige Mittelblocker Niels de Vries, 2,07 Meter groß, der aus früheren Zeiten ein paar Länderspiele in der Vita hat, in der Heimat ein paar Titel sammelte und auch schon mal in einer anderen Liga spielte (Waldviertel/Schweiz).

Ebenfalls 26 und ein Urgestein ist Diagonalangreifer Geoffrey van Gent, der aber nun starke Konkurrenz durch einen auch hierzulande bekannten Akteur bekommen hat: Jacob Kern, ein Kanadier, der in der Saison 2020/21 zusammen mit Pearson Eshensko in Giesen spielte und davor mit ihm zusammen für die Trinity Western University (TWU) dreimal kanadischer College-Meister wurde. Denn wie in früheren Zeiten z.B. die Ex-LüneHünen Carlos Mora Sabaté und Erik Mattson oder auch die von anderen Bundesligisten bekannten Luke Herr, Jay Blankenau (beide Kanada) oder Matt West (USA) sollen weiterhin wieder Spieler aus anderen Ländern tragende Rollen spielen.

Nach holprigem Start in Schwung gekommen

Dazu gehören auch die ebenfalls neu gekommenen Ryan Coenen (26, USA), ein 2,10 Meter langer Außenangreifer, der in der vergangenen Saison in Polen mit Bielsko-Biela Meister der 2. Liga wurde und zuvor als College-Spieler einige Auszeichnungen sammelte, sowie Kyle McCauly (USA), ein 23-jähriger B-Nationalspieler im Außenangriff. Interessant auch, dass die Einheimischen Jesper Schut (Mittelblock) und Maarten Bartels (Außenangriff) in den USA studierten und dort in Collegeteams spielten. Statt Schut spielt aber meist Junioren-Nationalspieler Luuk Hofhius im Mittelblock neben de Vries. Einer der Hoffnungsträger ist heute zudem der junge Zuspieler Markus Held (22), der im Sommer dem erweiterten Aufgebot der Nationalmannschaft angehörte.

Trainiert wird die Mannschaft schon seit 2013 von Arjan Taaij (39). Teammanager ist der frühere Diagonalangreifer Wytze Kooistra, eine Vereins-Ikone und vielfacher Nationalspieler, der u.a. in den 1. Ligen Polens und Italiens spielte. Ins Achtelfinale des CEV Cups kam Lycurgus nach einem 0:3 bei Calcit Kamnik/Slowenien noch im Rückspiel durch ein 3:0 und 15:13 im Golden Set nach dem besten Saisonspiel, wie bescheinigt wurde. In der Liga ist das Team nach fünf 5-Satz-Spielen zum Start, darunter drei Niederlagen, inzwischen auf Platz 4 mit nur noch drei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter, ist also gut in Schwung gekommen.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Der VfB Friedrichshafen wankte, aber fiel nicht. Beim Gastspiel in Hildesheim lag eine faustdicke Überraschung in der Luft. 41 Minuten dauerte allein der zweite Satz, ehe die Häfler mit 35:33 einen 0:2-Rückstand abgewendet hatten. Die Sätze 3 und 4 blieben bis zum Schluss ähnlich eng, ehe sich der Favorit im Tiebreak durchsetzte. Tabellenführer Berlin holte dagegen auch im seinem 7. Spiel volle 3 Punkte.

Weiter geht es nun am Mittwoch und Donnerstag mit dem Pokal-Viertelfinale: Giesen – Netzhoppers, Schwaig – Düren, Herrsching – Friedrichshafen (alle Mi), Berlin – SVG (Do., 19.30). Und schon am Freitag wird der nächste Bundesliga-Spieltag mit Herrsching – Netzhoppers eingeläutet.

Die Spiele im Stenogramm:

Netzhoppers KW-Bestensee – SVG Lüneburg 0:3

(11:25, 20:25, 18:25)

72 Min., 313 Zuschauer

MVP: Schnitzer (SVG)

Scorer: Timmermann (11), Westphal, Deweese (je 6), Goralik, Chamberlain (je 3), Barsemian, Schmidgall (je 2) – Schnitzer (15), Maase, Cowell (je 12), Ewert (8), Eshenko (5), J. Worsley (2)

TSV Giesen Grizzlyes – VfB Friedrichshafen 2:3

(25:21, 33:35, 27:25, 23:25, 11:15)

148 Min., 1573 Zuschauer

MVP: Colito (Giesen)

Beste Scorer: Colito (30), Mantha (19), Karlitzek (18) – Superlak (28), Peter (14), Nedeljkovic (12)

powervolleys Düren – Berlin Recycling Volleys 1:3

(10:25, 25:18, 20:25, 24:26)

100 Min., 2000 Zuschauer

MVP: Schott (Berlin)

Beste Scorer: Ernastowicz (15), Gevert (14), B. Andrae (10) – Sotola (19), Carle (14), Brehme (13)

TSV Haching München – WWK Volleys Herrsching 0:3

(18:25, 21:25, 14:25)

72 Min., 964 Zuschauer

MVP: Hurt (Herrsching)

Beste Scorer: Rösler (7), Zeller (6), Schumann, Rupprecht (je 5) – Hurt (16), Sagstetter, Kaminski (je 9)

NEWS aus der Liga

Ersatz gefunden: Die Berlin Volleys haben die Lücke, die die Verletzung von Zuspieler Angel Trinidad de Haro gerissen hat, schnell geschlossen. Für den Spanier, der mit einem Mittelhandbruch mindestens bis Jahresende ausfällt, kommt der Australier Arash Dosanjh – als Alternative zu Johannes Tille – befristet bis zum 31. Januar 2023. Der 26-jährige Nationalspieler war bis dato vertragslos, spielte aber davor schon einige Jahre in Europa (Italien, Türkei, Frankreich, Polen, Schweiz, Finnland) und steht schon Donnerstag im Pokal gegen die SVG im Berliner Kader.

NEWS aus der Szene

Die Mitgliederversammlung des deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) hat bei den Frauen die Einführung einer eingleisigen Liga zwischen der 1. Bundesliga und der heutigen zweigleisigen 2. Liga zur neuen Saison beschlossen. Die „2. Bundesliga Pro“ mit neu geregelten Lizenzanforderungen soll die Lücke zwischen den heutigen Spielklasse verringern und wieder einen geregelten Auf- und Abstieg nach sich ziehen.

SVG-NEWS in Kürze

Für die SVG Lüneburg II gab es in der Männer-Regionalliga Nordwest auch gegen den GfL Hannover nichts zu holen, das Heimspiel endete 0:3 (19:25, 17:25, 23:25). MVP wurde Patrick Kruse, weiter spielten: Ole Jürges, Cajus Goroncy, René Bahlburg, Peer Rübke, Timo Kaufhold, Noel Langschwager, Falk Bahlmann, Moritz Liedtke, Yanik Hose und Libero Bosse Dettmar.

CEV-Cup, Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

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