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Glückliche Spieler sehen anders aus - Jastrzebski Wegiel unterlag im Mai im letzten Königsklassen-Finale knapp mit 2:3. Kapitän Benjamin Toniutti (l.) musste sich mit dem kleinen (Verlierer-)Pokal begnügen und als "Trostpreis" gab es 250.000 Euro für die Polen. Foto: Wegiel

Champions League wird ein Hit

SVG mit Gruppenauslosung für ihre Premiere zufrieden

Viel Geduld war im Lager der SVG Lüneburg nötig, um bei der Auslosungs-Zeremonie des europäischen Volleyball-Verbandes CEV die Gegner für die Premiere in der Champions League präsentiert bekommen. Doch die Geduld hat sich gelohnt: So kommt mit Jastrzebski Wegiel im Dezember eins der europäischen Schwergewichte in die LKH Arena. Die Polen standen im letzten Königsklassen-Wettbewerb im Finale, unterlagen dort ihren Landsleuten von Kedzierzyn-Kozle in einem dramatischen Match 2:3. Im Playoff-Finale der polnischen PlusLiga revanchierten sie sich jedoch mit 3:0 Siegen und wurden zum dritten Mal Meister.

Kracher gegen den polnischen Meister

Nach diesem europäischen Topteam als Gruppenkopf im Pool (5 Pools á 4 Teams) wurde aus Topf 2 die Kugel mit der SVG gezogen, danach folgte aus Topf 3 der gesetzten Teams, die nicht durch die Qualifikationsmühle müssen, Ceske Budejovice (Budweis), der Vizemeister aus Tschechien. Auch dieser Kontrahent aus dem Nachbarland ist ein attraktiver Gegner, der seit vielen Jahren europäisch – meist in der Champions League – spielt. In Topf 4 steckte der große Unbekannte: Eine Mannschaft, die sich noch qualifizieren muss und erst am 12. November feststeht. Die Gruppenspiele beginnen dann am 21./22. November. Wegiel wird Mitte Dezember zweiter Heimgegner werden. Mehr dazu im nächsten Newsletter.

„Abgesehen davon, dass wir einen Gegner erst spät kennen werden, was aus organisatorischer Sicht nicht so schön ist, bin ich ganz zufrieden. Wegiel ist natürlich ein Hammer-Gegner, sich mit einer Mannschaft aus der wohl stärksten Liga überhaupt zu messen, ist immer super. Ansonsten ist die Gruppe ausgeglichen – ausgeglichener jedenfalls als die anderen. Mal sehen, was da für uns geht. Und für unsere Fans ist es auch gut, die Reisen sind nicht so weit, da werden uns bestimmt einige begleiten“, zeigte sich Matthias Pompe, Business Manager der SVG, zufrieden. Und Geschäftsführer Andreas Bahlburg meinte: „Ein Topteam haben wir uns gewünscht, das haben wir mit den Polen bekommen – ein absolutes Ausnahmeteam. Und ansonsten hätte es schlimmer kommen können…“

Einen wesentlich schweren Pool erwischten die Berlin Recycling Volleys mit Bluenergy Piacenza (3. in Italien), Halkbank Ankara (2. der Türkei) und dem portugiesischen Meister Benfica Lissabon mit Ex-LüneHüne Pearce Eshenko (Pool C). Ferner treffen aufeinander, Pool A: Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle aus Polen, Roeselare (Meister Belgien), Ziraat Ankara (Meister Türkei) und ein Qualifikant, Pool B: Trentino Itas (Meister Italien), Rzeszow (3. Polen), Tours (Meister Frankreich) und Ljubljana (Meister Slowenien), Pool E: Lube Civitanova (2. Italien), Maaseik (2. Belgien), Prag (Meister Tschechien) und ein Qualifikant.

Wer bei dieser Auflistung den VfB Friedrichshafen vermisst, hat nichts übersehen – die Süddeutschen sorgten am Abend vor der Auslosung für einen Paukenschlag, als sie aus dem Wettbewerb zurückzogen. Für sie rückte Maaseik einen Topf höher, für die Belgier durfte Tours ebenfalls einen Topf aufrücken. Die Häfler, Dauergast in der Königsklasse, haben sich entschlossen, dieses Mal nur die Zuschauerrolle einzunehmen. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung:

Friedrichshafen hat zurückgezogen

„Der VfB Friedrichshafen wird in der kommenden Saison nicht in der CEV Champions League Volley antreten. Das haben Clubführung und Beirat der Volleyball GmbH beschlossen. Aufgrund der Zusatzkosten zur Anmietung von Fremdhallen, können die Aufwendungen für die europäische Königsklasse nicht mehr geschultert werden. Dem Ersuchen des VfB, die Spiele mit einer Ausnahmegenehmigung in der BODENSEE-AIRPORT ARENA auszutragen, hat der europäische Verband nicht entsprochen.“

Hintergrund: Seit letzter Saison spielen die Häfler in der Bodensee-Arena, einem umgebauten Hangar auf dem Flughafen. Kapazität: 1000 Zuschauer. Die CEV-Bedingungen verlangen ein Fassungsvermögen von 2500. U.a. in der Champions League wich der VfB – gegen eine hohe Miete – in die mehr als 100 Kilometer entfernte ratiopharm-Arena nach Neu-Ulm aus. Doch die Fans machten das nicht so recht mit, nur selten war die Kulisse vierstellig, in die Bilanzen zogen rote Zahlen ein. Die Zusatzkosten in sechsstelliger Höhe, so heißt es, könnten momentan nicht getragen werden, zumal sich auch Sponsoringeinnahmen reduziert hätten.

Bei der Auslosung wurde Friedrichshafen mit keinem Wort erwähnt, die CEV hatte noch flugs umgeplant, u.a. Grafiken und Video-Clips geändert. Man kann aber sicher sein, dass der Verein noch eine Strafe aufgebrummt bekommt. Für so einen Rückzug gibt es Sanktionen in den Statuten.  (hre)

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