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Carlos Mora Sabaté wechselt nach Holland

Es begann alles im Sommer 2012 als Henrik Morgenstern von der SVG Lüneburg den Spanier Xavier Sabaté beim lockeren Beach-Volleyball Spiel an der University of Queensland in Brisbane, Australien kennengelernt hat. Der berichtete Henrik Morgenstern von seinem Bruder Carlos, der Zuspieler beim spanischen Meister CAI Teruel sei. Die SVG Lüneburg spielte zu diesem Zeitpunkt noch in der 2. Bundesliga und die Verpflichtung eines spanischen Zuspielers schien noch ferne Zukunftsmusik zu sein.

Doch ein Jahr später stieg die SVG Lüneburg in die 1. Volleyball Bundesliga auf und auf der Suche nach einem Zuspieler entschied man sich Xavier bzw. seinen Bruder zu kontaktieren. Nach einem kurzen Wochenende in Lüneburg und einem ersten gemeinsamen Training im Sommer 2013 entschieden sich beide Seiten für eine Zusammenarbeit. Carlos war damit der erste internationale Profispieler bei der SVG Lüneburg und der erste, der sich trotz unsicherer Mannschaftsperspektive frühzeitig für das Projekt Volleyball Bundesliga bei der SVG Lüneburg entschieden hat. Es sollten insgesamt drei Jahre in Lüneburg werden. „Wir haben Carlos viel zu verdanken. Ein Musterprofi und ein toller Mensch“ resümiert SVG Geschäftsführer Andreas Bahlburg. In seinem dritten Jahr musste Carlos häufig seinem jungen Kontrahenten auf der Zuspielposition, Adam Kocian, das Feld überlassen. „Carlos ist immer fair und offen mit der Situation umgegangen. Doch er möchte auch die Sicherheit haben zu spielen im besten Volleyball-Alter mit Mitte 20 und wenn möglich, dann auch international“, sagt Andreas Bahlburg.

Seine neue Perspektive: Nach drei Jahren in Deutschland wechselt Carlos Mora Sabaté, der spanische Zuspieler von Volleyball-Bundesligist SVG Lüneburg, zum holländischen Meister Abiant Lycurgus. Und er wird dort einen alten Bekannten treffen: Erik Mattson, Ex-Libero der SVG, der zuletzt in Slowenien spielte, wurde von dem Champions-League-Starter ebenfalls verpflichtet. Abiant Lycurgus, ein Verein aus Groningen, holt sich immer wieder gern Spieler aus der Bundesliga, so auch im Vorjahr Matt West (USA) und Bryan Fraser (Kanada) von den United Volleys RheinMain. Mit ihnen gelang dem Doublesieger von 2015/16 nun die Titelverteidigung. So winkt auch Sabaté, der nach dem Bundesliga-Aufstieg  2014 kam, nun die Chance, Titel zu gewinnen. Dass ihm der Abschied aus Lüneburg dennoch schwer fällt, verhehlt der 27-Jährige aber nicht: „Es waren drei tolle Jahre, in jeder Beziehung. Ich habe mein Englisch verbessert, etwas Deutsch gelernt und mein Spiel verbessert. Und ich habe viele liebe Leute kennengelernt, auch außerhalb des Sports. Einige Spieler werden Freunde fürs Leben bleiben.“

An Highlights werden ihm das Pokalfinale 2015 und die Playoff-Halbfinals gegen Berlin 2016 besonders in Erinnerung bleiben, ergänzt Sabaté, der insgesamt 69 Pflichtspiele für die SVG bestritt. In der abgelaufenen Saison lief es nicht mehr ideal, er verlor seinen Stammplatz an  den aufstrebenden Konkurrenten Adam Kocian. Das nagte unübersehbar an ihm, obwohl er professionell damit umging. Jetzt freut er sich auf eine  neue Herausforderung, obwohl Freundin Ana diesen Schritt nicht mitgeht, sondern in Spanien ein Studium beginnt. Aber: „Abyant gibt mir die Chance auf den Europacup und wieder eine wichtige Rolle im Team. Der Trainer kennt meine Stärken genau und wollte mich unbedingt haben. Es ist ein schönes Gefühl, wieder wichtig zu sein, das brauche ich. In Lüneburg wäre es für mich wohl wieder schwer geworden“, war der spanische Nationalspieler vor allem mit dem zweiten Teil der letzten Hauptrunde und den Playoffs nicht mehr zufrieden, als er immer weniger Spielzeit bekam. Doch Sabaté geht ohne Groll. „Es war eine schöne Zeit, für die ich allen bei der SVG dankbar bin, auch dem Staff und den Fans. Alle haben mir das Gefühl gegeben, ein Mitglied dieser großartigen Familie zu sein.“ Und für die Kinder, die er bei der SVG trainierte, hat Sabaté noch einen extra Abschiedsgruß: „Es war so schön euch zu trainieren und eure Entwicklung zu sehen. Ich wünsche euch alles Gute. Behaltet Spaß am Volleyball.“