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Angreifen so wie hier konnte Michel Schlien wegen Schulterproblemen nicht, dafür machte er aber 9 direkte Blockpunkte

Blockspiel ist eine Wucht

Unterhaching wehrt sich lange

21 direkte Punkte machen Unterhaching oft ratlos

Das war schwerer als erwartet, aber die nächsten drei Punkte sind auf dem Konto: Mit einem 3:1 (25:10, 26:24, 23:25, 25:19)-Erfolg beim TSV Unterhaching, dem dritten Saisonsieg, verbesserte sich die SVG Lüneburg auf zehn Zähler und Tabellenplatz 7 – eine wieder stabilere Basis vor dem Gastspiel der Berlin Volleys in der Gellersenhalle am kommenden Wochenende.

Die LüneHünen schienen im Münchner Vorort den Gegner förmlich aus der Halle schießen zu wollen. Die bekamen im ersten Satz kein Bein auf den Boden und nach nur 20 Minuten war das ungleiche Duell für sie mit nur zehn eigenen Punkten überstanden. Vor allem die Block-Stärke der SVG, die damit neun direkte Punkte erzielte, stellte sie vor ein Rätsel nach dem anderen. Und diese Stärke spielten nicht nur die eigentlichen Spezialisten aus, daran waren auch die Außen Jordan Ewert, Konrad Thole und Richard Peemüller beteiligt.

Drei Neue in der Starting Six

Thole hatte SVG-Chefcoach Stefan Hübner nach längerer Zeit mal wieder in die Starting Six beordert. Und der bekam vom Gegner reichlich Arbeit, wurde immer wieder bei Unterhachings Service in der Annahme gefordert. Dort machte er mit 44% positiver Annahmen seine Sache ebenso gut wie im Angriff (47%, insgesamt 10 Punkte). Neu in der Anfangsformation gegenüber dem Pokalspiel gegen Friedrichshafen waren auch Zuspieler Leon Dervisaj und Dalton Solbrig im Mittelblock, wo dieses Mal Florian Krage wegen Kniebeschwerden weitgehend eine Pause bekam.

Im Eingangssatz also standen die Gastgeber auf verlorenem Posten, steigerten sich dann aber nach einigen Umstellungen durch Trainer Patrick Steuerwald enorm. Vor allem der Einsatz von Routinier Roy Friedrich (Mittelblock) zahlte sich aus (noch 7 Punkte), die Außen Jonas Sagstetter (15) und Simeon Topuzliev (16) steigerten ihre Angriffsquoten und die ohnehin aufopferungsvolle Feldabwehr veredelte in der Annahme der erst 16-jährige Libero Leonard Graven, später auch MVP beim Verlierer.

So hielten die Bayern nun das Geschehen offen, glichen beim 9:9 erstmals aus und gingen beim 20:19 sogar erstmals in Führung. Beim 23:21 winkte der Satzgewinn, doch nun gelang der SVG in der Crunchtime endlich mal das im bisherigen Saisonverlauf vermisste erfolgreiche Wendemanöver zur 2:0-Führung, unter anderem durch zwei Blocks von Michel Schlien und ein Ass von Jordan Ewert. Schlien hatte am Ende 9 Punkte auf dem Zettel, alle durch direkte Blocks. „Angreifen konnte er auch nicht, nur blocken und aufschlagen. Seit dem Mittwochspiel hatte er etwas Schulterprobleme“, erklärte Hübner diese ungewöhnliche Bilanz des späteren MVP.

Endlich mal engen Satz in der Crunchtime gewonnen

In diesem zweiten Satz war im übrigen Peemüller richtig gut ins Spiel gekommen, sammelte da fast so viele Punkte (5) wie Ewert (6), der schon zuvor mal wieder kaum zu halten war. Und ihre Ausbeute blieb auch im dritten Durchgang hoch, doch Unterhaching hielt weiter dagegen, ließ nun die SVG lange Zeit einem knappen Vorsprung hinterherlaufen. Nach der zweiten technischen Auszeit schien das Pendel wieder zugunsten der Topscorer Peemüller (insgesamt 25 Punkte) und Ewert (23) auszuschlagen, als es vom 17:17 auf 17:20 ging. Doch immer öfter war nun der SVG-Block nicht sauber, der nicht aufgebende Gegner punktete immer wieder durch Block-Aus-Aktionen und wendete beim 23:23 noch das Blatt durch zwei Asse von Topuzliev, das erste mit Hilfe der Netzkante.

In Abschnitt vier sorgten die LüneHünen dann aber schnell für klare Verhältnisse (7:2, 11:5, 16:10). Zwar kam der Gegner nochmal bis auf drei Punkte heran (19:16), doch dann zogen die Gäste noch einmal an und machten den Sack zu. „Insgesamt haben wir das sehr ordentlich gespielt“, war Hübner zufrieden. „Es hätte zwar auch 3:0 ausgehen können, aber dass man zum Schluss zwei Asse kassiert, kann schon passieren. Und schließlich waren wir personell auch etwas limitiert“, verwies er auf eingeschränkte Wechselmöglichkeiten durch die Ausfälle von Krage und weiterhin Jannik Pörner sowie den gehandicapten Schlien durch seine Schulterprobleme.

SVG: Dervisaj, Ewert, Schlien, Peemüller, Thole, Solbrig, Koslowsky; eingewechselt: Lindberg, Gerken, Krage.