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Mittelblocker Blake Leeson (l.) kennt die LKH Arena schon, spielte dort im Dezember 2021 im Netzhoppers-Trikot. Foto: Behns

Blake Leeson schlüpft in neue Rolle

Einstiger SVG-Gegner kehrt in die Bundesliga zurück

In der vorletzten Saison gab er schon einmal ein Gastspiel in der LKH Arena und hatte einen starken Auftritt. Auch sieben Wochen zuvor im Hinspiel hatte er der SVG das Leben schwer gemacht. Jetzt wird Blake Leeson in die Bundesliga zurückkehren und das Trikot der LüneHünen überstreifen – der Mittelblocker ist Neuzugang Nummer vier für 2023/24.

Der US-Amerikaner Leeson gehörte vor knapp zwei Jahren zu den absoluten Stützen der Netzhoppers KW-Bestensee, die es damals ins Playoff-Viertelfinale schafften. Platz 4 im Ranking „Quote Angriffspunkte“ (60,5%) – direkt hinter einem herausragenden Diagonalen Ben Patch – und Platz 3 im Ranking „Angriffseffizienz“ (50,4%) sind die eindrucksvollen Belege. „Ein spannender Angreifer, Entwicklungspotenzial hat er dagegen noch im Blockspiel“, freut sich SVG-Chefcoach Stefan Hübner auf die Arbeit mit dem 27-Jährigen. Damals 16 Kill-Blocks in 51 Sätzen der Hauptrunde bestätigen ebenfalls die Stärken und Schwächen. „Außerdem hat er einen guten Sprungaufschlag“, ergänzt Hübner.

Mittelblocker mit Stärke im Angriffsspiel

Leeson wäre eigentlich auch gerne in der Bundesliga geblieben. „Deutschland mit seiner Professionalität und Atmosphäre in den Hallen ist mein Lieblingsland zu spielen, seit ich aus Übersee gekommen bin,“ hat der 2,03-m-Mann festgestellt. Doch Karrieren verlaufen nicht immer schnörkellos. Ein Bleiben in Brandenburg klappte ebenso wenig wie ein Engagement in der Bundesliga direkt nach dem Wechsel von den Staaten nach Europa.

Erste Station war 2019 Raision Loimu in Finnland, 2020 ging es zu Lausanne UC – mit dem Schweizern spielte er auch international im Challenge Cup. Internationale Erfahrung sammelte er zudem 2019 im B-Team der USA beim Final6 der Meisterschaften Nord- und Mittel-Amerikas sowie der Karibik (NORCECA). Die USA wurden Zweite. Und bei den Universiaden 2017 und 2019 (Weltspiele der Studenten) war der Mittelblocker ebenfalls dabei.

Zuletzt verpflichtete ihn erst im Saisonverlauf, bevor das Transferfenster schloss, der schwedische Erstligist Södertelge VBK, dem er mit starken Leistungen im Abstiegskampf half – als Highlight mit 19 Punkten in der Abstiegs-Relegation gegen Uppsala. Davor hatte er zwar auch Angebote gehabt, wurde aber von den interessierten Clubs hängen gelassen, nachdem er anderen schon abgesagt hatte und somit eine zeitlang vertragslos wurde.

Als ihn Hübner für die neue Saison kontaktierte, musste Leeson nicht lange überlegen: „Ich war sofort begeistert. Er hat eine Erfolgsbilanz als Spieler und Trainer, die mir die Entscheidung leicht gemacht hat. Ich bin überzeugt, dass er mich nochmal weiterentwickeln kann und freue mich auf diese Chance, an mir zu arbeiten und hoffentlich dort anzuschließen, wo ich bei den Netzhoppers aufgehört habe, um den SVG so gut wie möglich zu helfen.“ Das will der erfahrene Rechtshänder zunächst einmal mit seiner Stärke im Angriff. Gegen die SVG spielte er im Oktober 2021 alle 5 Sätze beim 3:2-Sieg der Netzhoppers, steuerte 12 Punkte bei einer Erfolgsquote von 75% bei. Im Rückspiel in der LKH Arena waren es beim 1:3 immerhin noch 9 Punkte (58%).

Nach Europa gekommen war Leeson von der Ohio State University in der Fast-Millionen-Stadt Columbus, wo er Sportmanagement und Betriebswirtschaft studierte und einen Master im Sportmanagement machte. Und zweimal mit dem Volleyballteam US-Collegemeister wurde (2016 und 2017). Geboren und aufgewachsen ist er in Mequon (Bundesstaat Wisconsin), einem Vorort der Großstadt Milwaukee am Lake Michigan nahe der kanadischen Grenze. Und nun freut er sich, „eine motivierte Gruppe von Spielern kennen zu lernen, die hungrig nach Erfolgen sind“.  (hre)

Nationalmannschaft

Start in die Nations League mißlungen

Mit bitteren Niederlagen gegen Brasilien und die Niederlande sind die deutschen Männer in die Nations League im kanadischen Ottawa gestartet. Auffällig: Da Stamm-Libero Julian Zenger verletzt fehlt, will  Bundestrainer Michal Winiarski dem jungen und einzigen Konkurrenten Leonard Graven (gerade 19 geworden) offenbar nicht alle Last aufbürden, lässt ihn nur bei eigenem Aufschlag aufs Feld und bringt bei Service des Gegners einen zum Libero umfunktionierten, Annahme starken Außenangreifer: Ruben Schott.

Beim 1:3 (24:26, 16:25, 25:19, 15:25) gegen Brasilien vertraute Winiarski auch dem Neu-LüneHünen Erik Röhrs in der Startformation. Und der war gleich gut im Spiel, machte 3 seiner 5 Punkte. Ohnehin spielten die Mannen um Kapitän Lukas Kampa einen klasse 1. Satz, auch Linus Weber – am Ende Topscorer – Moritz Reichert und Anton Brehme (je 3) punkteten sofort gut. Doch trotz langer Führung (8:5, 11:7, 15:10, 22:20) reichte es nicht, um vorzulegen.

Die Brasilianer um Zuspieler Bruno und Außen Lucarelli (20 Punke) drehten den Spieß noch um und entschieden Durchgang 2, in dem ab der Mitte Yann Böhme ran durfte, ohne Wackler für sich. In Satz 3 blieb der zuvor ebenfalls gekommene Lukas Maase dauerhaft auf dem Feld und der starke Ex-LüneHüne Anton Brehme steuerte u.a. 3 Asse zum Gewinn bei. Der 4. Satz ging dann aber klar an den Gegner.

Für den DVV spielten und punkteten: Weber (21), Reichert, Brehme (je 14), Röhrs (5), Krick (3), Kampa (1) – Graven, Schott; eingewechselt: Tille, Böhme (1), Maase (4), Kaliberda (1).

In unveränderter Starting Six ging es ins zweite Match gegen die Niederlande – und setzte es ein ernüchterndes 0:3 (20:25, 31:35, 21:25). Das DVV-Team kam nicht annährend so gut rein wie gegen Brasilien, lief gleich einem Rückstand hinterher, hatte dann beim 16:14 eine Satzführung in der Hand, geriet jedoch stattdessen vom 18:18 entscheidend ins Hintertreffen (18:22).

Zum Knackpunkt wurde Durchgang 2, in dem eine 21:19-Führung eingangs der Crunchtime verspielt wurde und dann nach zwei abgewehrten Satzbällen und sechs eigenen, vergebenen Satzbällen die Holländer mit ihrem insgesamt vierten Satzball das Drama beendeten. Im Satz 3, nun dauerhaft mit dem zuvor schon mal eingewechselten Böhme, sowie u.a. mit neuem Zuspieler Johannes Tille, zogen die Holländer gleich und dann immer weiter davon (8:5, 16:9, 19:12). Bis auf einen Punkt kamen die Deutschen nochmal heran (21:20), doch das war zu spät.

Für den DVV spielten und punkteten: Reichert (12), Weber (8), Brehme (11), Krick (4), Röhrs (6), Kampa – Graven, Schott; eingewechselt: Böhme (4), Tille, Kaliberda (1), Brand (1).

Weiter spielten, Pool 1 in Ottawa/Kanada: Italien – Argentinien 0:3, Kanada – Kuba 3:2, USA – Niederlande 3:0, Niederlande – Kuba 3:0, Italien – USA 0:3, Argentinien – Brasilien 2:3; Pool 2 in Nagoya/Japan: Bulgarien – China 2:3, Japan – Iran 3:0, Slowenien – Serbien 3:1, Polen – Frankreich 3:1, Slowenien – Bulgarien 0:3, Serbien – China 3:0, Polen – Iran 3:2, China – Frankreich 1:3, Polen – Bulgarien 3:2, Japan – Serbien 3:1.

NEWS aus der Liga

Mittelblocker Magloire Mayaula (30) kehrt in die Bundesliga zurück, spielt nach Stationen in Bühl und Giesen künftig bei den WWK Volleys Herrsching. Der Kongolose hatte in der vergangenen Saison pausiert.

Neuling VC Bitterfeld-Wolfen verstärkt seinen Kader mit Luke Visgitis vom portugiesischen Erstligisten Viana do Castelo. Der 24-Jährige ist der Zwillingsbruder von Eric, schon seit letztem Jahr bei „BiWo“, der seinen Vertrag verlängert hat. Beide sind Mittelblocker.

Außenangreifer Ziga Stern wechselt nach einem Jahr beim VfB Friedrichshafen in Polens PlusLiga zu MKS Sulwaki. Chefcoach Mark Lebedew hat einen neuen Co-Trainer: Costant Tchouassi, zuletzt beim französischen Zweitligisten Mende Volley Lozère. Der bisherige Co Liam Sketcher wird Chef beim tschechischen Erstligisten Karlovarsko.

Nachfolger von Bogdan Tanase als Chefcoach des TSV Haching München wird ebenfalls ein Rumäne: Mircea Dudas, zuletzt beim CV Mitteldeutschland. Der 51-Jährige kam 2015 aus Bukarest nach Deutschland und war zwischendurch ein Jahr beim Amstetten in Österreich.

Zuspieler Byron Keturakis wechselt von den Netzhoppers KW-Bestensee zum polnischen PlusLiga-Aufsteiger Czestochowa.

NEWS aus der Szene

Jetzt ist klar, wohin Jordan Ewert wechselt: Der SVG-Topscorer der letzten 3 Jahre, spielt künftig an der französischen Atlantikküste westlich von Nantes bei Saint-Nazaire VBA, zuletzt Playoff-Viertelfinalist.

Nationalspieler Christian Fromm (32) wechselt erneut Land und Verein, geht vom griechischen Erstligisten Foinikas Syros zu Rapid Bukarest nach Rumänien.

Beach-NEWS

Mit jeweils 2:0-Erfolgen gegen die Türkei, Dänemark und Norwegen beim CEV Nations Cup gewann das deutsche Frauenteam – gebildet aus den Duos Svenja Müller/Cinja Tillmann und Louisa Lippmann/Laura Ludwig – seine Vorrundengruppe und zog damit ins Finalturnier im Herbst ein. Dort kämpfen dann 8 Nationen um ein direktes Ticket zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

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