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Joe Worsley beendet seine Zeit bei der SVG. Foto: Behns

Joe Worsley nicht zu halten

Nach vier Jahren Deutschland lockt eine neue Liga

Der Kapitän geht von Bord: Nach zwei Jahren wird Joe Worsley nach dem Sommer nicht zur SVG Lüneburg zurückkehren und eine neue Herausforderung annehmen. Nach einer zuletzt überragenden Saison war der Zuspieler angesichts lukrativer Angebote nicht zu halten.

Der US-Amerikaner Worsley, der in wenigen Tagen 26 Jahre alt wird, war nach erfolgreicher College-Zeit bei den „Rainbow Warriors“ auf Hawaii und zwei Jahren beim VfB Friedrichshafen 2021 nach Lüneburg gekommen. Am Bodensee war er zweiter Zuspieler, bei der SVG füllte er diese Position nicht nur unangefochten als Nummer eins aus, sondern wurde im zweiten Jahr auch Kapitän der LüneHünen. Von 66 möglichen Pflichtspielen in zwei Jahren machte er 65 mit und prägte in vielen davon das Spiel.

SVG-Chefcoach Stefan Hübner: „Er hat hier nochmal einen großen Schritt nach vorne in seiner Karriere gemacht und ist zu einem absoluten Führungsspieler und wichtigen Teil unseres Angriffsspiels geworden – zweifellos ein großer Verlust.“ Mit solchen Entwicklungen muss aber ein (Ausbildungs-)Verein wie die SVG leben, denn wenn einer der vielen zahlungskräftigeren Vereine, gerade auch im Ausland, ernsthaftes Interesse anmeldet, sind die Lüneburger machtlos.

Worsley hat seinen neuen Club noch nicht verraten, bekannt ist aber, dass er nicht innerhalb der Bundesliga sondern zu einem ausländischen Spitzenverein wechselt. Die SVG sagt Danke und wünscht ihm alles Gute!   (hre)

Nationalmannschaft

Erster Sieg macht neuen Mut

Bei der Nations League Nullnummer noch abgewendet

Das Beste zum Schluss: Das erste Turnier der Volleyball Nations League (VNL) war für das deutsche Team doch keine Nullnummer. Nach drei Niederlagen gab es noch ein 3:1 gegen Gastgeber Kanada beim „Klassentreffen“ jetziger und ehemaliger Lüneburger.

Zunächst aber ging es gegen Italien. Beim 1:3 (23:25, 18:25, 27:25 19:25) änderte Bundestrainer Michal Winiarski erstmals die Starting Six. Lukas Maase (statt Tobias Krick) und Routinier Denys Kaliberda (statt Erik Röhrs) durften beginnen. Der 1. Satz lief auch gut – bis zur 22:19-Führung, dann wurde wieder einmal ein verheißungsvoller Vorsprung mit einer 0:5-Serie verspielt. Durchgang 2 begann desaströs (8:14), dann durften im Zuspiel Johannes Tille (für den wieder einmal enttäuschenden Lukas Kampa) dauerhaft und bis Satzende der Diagonale Yann Böhme (für Linus Weber) ran. Bis auf drei Punkte kamen die Deutschen noch einmal ran (13:16), brachen dann aber ein (13:20).

Abschnitt 3 deutete ein schnelles Ende an (1:6, 2:9), dann riss sich das Team aber nochmal zusammen, machte aus einem 13:19 ein 20:20, ging beim 24:23 erstmals in Führung und erkämpfte einen 4. Satz. Da hatte der Gegner aber wieder klar Oberwasser (9:5, 14:6, 20:13). Frappierend ist dabei, dass Welt- und Europameister Italien fast ohne seine Doppel-Titelgewinner antrat, dafür mit vielen Spielern der nächsten Generation, 20- bis 22-Jährige, darunter die den Lüneburgern aus den Spielen gegen Modena bestens bekannten Tomasso Rinaldi (21) und Giovanni Sanguinetti (22). Außen Rinaldi wurde Italiens Topscorer (18 Punkte), Mittelblocker Sanguinetti steuerte bei seinen 8 Punkten auch 3 Asse bei. Und all die Youngster spielten Deutschland phasenweise an die Wand.

Für den DVV spielten und punkteten: Weber (19), Kaliberda (11), Brehme (7), Reichert, Maase (je 5), Kampa (2) – Liberos: Graven, Schott; eingewechselt: Tille (2), Böhme (3), Röhrs (5), Krick (1), Brand.

Gegen Kanada früh die Matchwinner eingewechselt

Gegen Kanada spielte dann wieder die Formation der ersten beiden Matches – bis auf der Liberoposition. Da durfte der junge Leonard Graven allein ran, nicht nur beim Service der eigenen Mannschaft, und unterstrich sein Riesentalent. Ruben Schott, bis dahin immer zur Annahme eingewechselt, war wieder Feldspieler, kam aber nur zu Aufschlägen. Doch nach katastrophalem Start (1:5, 6:13) zog der Coach schnell die Notbremse, brachte erst Tobias Brand für Röhrs und nach dem 18:14 im Doppelwechsel Tille und Böhme, die dann auch für Kampa und den bis dahin keineswegs enttäuschenden Weber blieben.

Satz 1 war zwar bei diesem 3:1 (20:25, 25:17, 25:21, 25:21)-Erfolg dennoch verloren, aber Brand, Böhme und Tille blieben – und trumpften groß auf. Böhme hatte am Ende eine Quote von über 60%, Brand machte gar noch einen Punkt mehr und wurde bester Scorer (20). Und Tille lenkte das Spiel in klasse Manier, bezog auch den immer besser werdenden Krick zunehmend ein. Durchgang 2 ging deutlich an das DVV-Team (9:6, 13:8, 20:14), mit einer mega Rally zum 15:9 als Höhepunkt. Kurz danach kam bei Kanada Pearson Eshenko (5 Punkte) neu im Mittelblock.

In Satz 3 schienen Winiarskis Schützlinge in alte Muster zurückzufallen, lagen schnell 1:5 und 7:12 zurück, vor allem, weil Kanadas Ex-LüneHüne Ryan Sclater kaum zu stoppen war (bester Scorer mit 16 Punkten). Nur Jordan Schnitzer blieb bei den Nordamerikanern auf der Bank, er hatte aber zuvor gegen die USA (0:3) sein Debüt im A-Team gegeben. Doch die Deutschen starteten eine Aufholjagd, angetrieben vor allem von Böhme und Brand, holten mit einer 5:0-Serie ein 9:15 auf (14:15) und drehten den Spieß um (21:20), um sich dann die Satzführung zu holen. In Abschnitt 4 verzichtete Kanada überraschend auf Sclater, und nach lange ausgeglichenem Verlauf (12:12) hatte ein immer selbstbewusster werdendes DVV-Team den längeren Atem (18:16, 22:19).

Für den DVV spielten und punkteten: Krick (13), Reichert (10), Brehme (6), Weber (4), Röhrs (1), Kampa – Libero: Graven; eingewechselt: Brand (20), Böhme (19), Tille (3), Schott, Krage (2).

Nun geht es erst einmal wieder heim, bevor nach einem Kurz-Trainingslager in Düren ab dem 20. Juni die zweite VNL-Woche in Rotterdam folgt.

Weiter spielten, Pool 1 in Ottawa/Kanada: Italien – Kuba 3:1, Kanada – Argentinien 1:3, Brasilien – Kuba 2:3, Kanada – USA 0:3, Argentinien – Niederlande 3:2, USA – Brasilien 1:3; Pool 2 in Nagoya/Japan: Frankreich – Slowenien 1:3, Iran – China 3:1, Japan – Bulgarien 3:0, Slowenien – Iran 3:0, Serbien – Polen 3:0, Japan – Frankreich 3:1.   (hre)

NEWS aus der Liga

Zu Aufsteiger ASV Dachau wechselt Mittelblocker Iven Ferch (25) von den WWK Volleys Herrsching, der im letzten Sommer auch ein paar Kurzeinsätze im Nationalteam hatte.

Beim Neuling VC Bitterfeld-Wolfen hat Diagonalangreifer Marco Frohberg (22), ein ehemaliger Junioren-Nationalspieler, verlängert.

NEWS aus der Szene

Zwei bisherige LüneHünen bleiben vereint – wie Jordan Ewert wechselt auch Mittelblocker Jordan Schnitzer zum französischen Erstligisten St. Nazaire VBA an die Atlantikküste.

Nationalmannschafts-Libero Julian Zenger, der wegen einer Armverletzung derzeit ausfällt, hat seinen Vertrag beim italienischen SuperLega-Verein Padua um ein Jahr verlängert.

Für die DVV-Frauen steht die 2. Woche in der Nations League an, dazu geht es nach Brasilia. Die „Schmetterlinge“ nehmen vom Auftaktturnier gute 8 Punkte mit. In Südamerika warten Thailand (Mittwoch, 22.30), Japan (Freitag, 19.00), Gastgeber Brasilien (Sonnabend., 19.00) und Südkorea (Sonntag, 22.30).

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