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Der Ex-LüneHüne Cody Kessel (M.) durfte mal von Anfang an ran, drehte besonders im 1. Satz groß auf und machte der SVG schwer zu schaffen - hier punktet er gegen Lukas Maase (l.) und Joe Worsley. Foto: Gora/VBL

Berlin zu heiß auf eine Revanche

0:3-Niederlage – Beim 0:3 hat SVG keine echte Chance

Die Großen der Liga schlägt man eben nicht alle Tage – vom letzten Auswärtsspiel der Bundesliga-Zwischenrunde in Berlin kehrten die LüneHünen eine Woche nach dem 3:1-Coup in Friedrichshafen mit leeren Händen zurück. 1:3 (25:27, 18:25, 19:25) hieß es vor 5254 Zuschauern nach einer höchst wechselhaften Vorstellung in nur 81 Minuten Netto-Spielzeit bei den Berlin Recycling Volleys. Die SVG ist nun wieder 3., einen Punkt hinter dem neuen 2. Düren (3:1 gegen Friedrichshafen) – und der kommt am nächsten Sonnabend in die LKH Arena.

Berlin setzt auf sein bestes Team

Die Berliner waren nicht gewillt, etwas zu verschenken, obwohl Platz 1 für sie schon feststand und obwohl am Mittwoch das schwere Rückspiel in der Champions League in Perugia auf sie wartet. Sie begannen nahezu mit ihrer besten Formation, nur Timothee Carle bleib draußen. Und offenbar sannen sie auf Revanche für das 0:3 vier Wochen zuvor in der LKH Arena.

Bei der SVG vertraute Chefcoach Stefan Hübner auf die fast gleiche Starting Six und auch die gleiche Rollenverteilung wie acht Tage zuvor am Bodensee – Lukas Maase blieb also Mittelblocker (diese Mal neben Perason Eshenko statt Jordan Schnitzer), Diagonalangreifer spielte zunächst wieder Yann Böhme, auf Außen blieb auch Auke van de Kamp statt Colton Cowell. Dieses Team fand aber erst Mitte des ersten Satzes wirklich ins Match, als es schon 9:13 im Hintertreffen war und es auf 13:13 ausglich.

Doch die Gastgeber konterten prompt, zogen wieder auf 16:13 und 19:16 weg. Erneut glich die SVG aus (20:20), ging sogar noch in Führung (23:22), musste dann aber in der Verlängerung nach dem dritten Satzball einen 0:1-Rückstand quittieren. Insgesamt machte ein zu harmloser Aufschlag (7 Fehler) viele Bemühungen kaputt, zudem gab es zu viele unsaubere Blockaktionen, die im Aus landeten. Da half auch der zunächst überragende Auftritt von Jordan Ewert (10 Punkte !) letztlich nicht. Und auf Berliner Seite drehte der Ex-LüneHüne Cody Kessel mal wieder groß auf (7 von insgesamt 9 Punkten).

Bezeichnend für ein wechselhaftes Match war dann der 2. Durchgang. Bei der SVG machte Ewert nicht mehr einen Punkt, bekam auch kaum noch Bälle von Zuspieler Joe Worsley. Der setzte nun mehr auf Böhme, der zwar die meisten Zähler holte (4), aber auf keine gute Quote kam (33%). Bei den Hausherren ging es Kessel ähnlich wie Ewert, dafür war nun aber der vorher kaum zu sehende Diagonale Marek Sotola zur Stelle (6) und verwandelte 67% seiner Angriffe.

Zudem lief bei Berlin jetzt auch mehr über die Mitte, über Nehemiah Mote und Anton Brehme (je 3) – Letzterer mit seinen ersten Punkten überhaupt. Und da beim Hübner-Team die Angriffsquote weiter absackte (nur noch 31%), brachten Kessel & Co. den Satz über 8:5, 16:13 und 22:15 sicher ins Trockene.

Personalwechsel fruchten kaum

Abschnitt 3 verlief ähnlich klar, trotz Personalwechseln bei der SVG. Cowell, schon während Satz 2 für van de Kamp gekommen, blieb auf dem Court. Diagonal bekam Xander Ketrzynski wieder eine Chance, und in der Mitte kam Schnitzer für Maase. Ketrzynski war sofort voll da (außer im Aufschlag), buchte 6 Punkte bei 75% Angriffsquote. Auch Ewert tauchte wieder auf (5), insgesamt wurde es vorübergehend besser. Aber nicht gut genug.

Bis knapp über die Mitte des Satzes blieb das Geschehen offen (15:15), dann aber setzten sich die Gastgeber auf 18:15 ab, zumal sich die Aufschlagfehler wieder häuften (8) – die Vorentscheidung. Den Matchball verwandelte schließlich Sotola, zweitbester Berliner Scorer (11) hinter Ruben Schott (12). MVP wurde zum wiederholten Mal Zuspieler Johannes Tille. Topscorer bei der SVG war Ewert (15).

„Das war heute leider nicht gut von uns – sehr schade“, war Trainer Hübner ernüchtert. „Es war zu viel Unruhe drin, damit haben wir uns praktisch selbst geschwächt. Wir haben in einem zerfahrenen Spiel nie Zugriff bekommen und uns insgesamt als Team nicht dagegen gestemmt.“ Auszunehmen davon war Libero Gage Worsley mit guter Annahme und vielen Rettungstaten.

SVG: Ewert, Eshenko, Böhme, van de Kamp, Maase, J. Worsley – G. Worsley; eingewechselt: Gerken, Ketryzsinki, Cowell, Schnitzer.

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