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Berlin, hier mit Timothee Carle (l.), muss sich mächtig strecken, um gegen Perugia noch weiterzukommen. Im Hinspiel war Kamil Rychlicki (r.), Diagonalangreifer der Italiener, einer der Besten und MVP. Foto: CEV

Geht da noch was in der Champions League?

Berlin und Friedrichshafen wollen erstmal den Golden Set…

Die Hoffnung stirbt zuletzt – diese uralte Floskel müssen auch die Berlin Recycling Volleys und der VfB Friedrichshafen vor den Rückspielen im Viertelfinale der Champions League in dieser Woche bemühen. Die Heimauftritte gingen ja deutlich zugunsten der Gegner aus, nun gilt es für die Bundesligisten zumindest erst einmal einen „Golden Set“ zu erzwingen.

Die Berliner müssen am Mittwoch, 20 Uhr, bei Sir Safety Susa Perugia bestehen, das in der Max-Schmeling-Halle ein beeindruckendes 3:1 vorlegte. Am Wochenende nun bestätigten die Italiener, die ja amtierender Club-Weltmeister sind, einmal mehr ihre Ausnahmestellung mit einem 3:0 gegen Cucine Lube Civitanova und zogen damit nach einer Hauptrunde mit 65 von 66 möglichen Punkten ungeschlagen in die Playoffs gegen Mailand ein.

Hoffnung ja, Chancen nur noch gering

Das wird für den Deutschen Meister, der immerhin einen Satz lang (und etwas mehr) Paroli bieten konnte, ohne Frage eine Mammutaufgabe, die noch durch eine erschwerte Anreise zusätzlich belastet wurde. Wegen eines Streiks am BER-Flughafen musste die Mannschaft von Trainer Cedric Enard am Montag erst einmal mit dem Bus nach München, um von dort dann gen Süden zu fliegen. Trotz allem: Ein 3:1 in Perugia würde alles wieder offen machen. Die Entscheidung müsste dann im Golden Set fallen. Auf die Frage, ob noch Hoffnung da ist, antwortete der Ex-LüneHüne Anton Brehme am Sonntag: „Klar, Hoffnung gibt es immer. Aber die waren im Hinspiel schon verdammt stark.“

Schon zuvor, am Mittwoch um 18 Uhr, versucht sich Friedrichshafen an einer fast unlösbaren Aufgabe. Die Häfler waren im ersten Duell gegen Jastrzebski Wegiel aus Polen (0:3) nicht nur noch klarer unterlegen als Berlin gegen Perugia. Sie stecken auch in einem nicht mehr zu leugnenden Tief. In der Bundesliga setzte es am Sonntag die vierte Niederlage im fünften Spiel der Zwischenrunde. Und die Polen übernahmen in der PlusLiga gerade – zumindest vor den Montagabend-Spielen – die Tabellenspitze mit einem 3:0 bei Cuprum Lubin, dem Club von Ex-LüneHüne Florian Krage, der dabei starke 12 Punkte sammelte.

Beide deutsche Viertelfinals laufen wieder im Stream bei sportdeutschland.tv (gegen Gebühr). Inzwischen steht auch fest, dass das Endspiel der Königsklasse (Doppelveranstaltung mit dem Frauen-Finale) am 20. Mai in Turin stattfinden wird.

Im CEV Cup verlor zwar Modena, letzter Gegner der SVG Lüneburg, die letzten drei Punktspiele, gewann aber das Hinspiel gegen SGE Skra Belchatow mit 3:1 und will nun auch den Endspiel-Einzug schaffen. Doch das Team um Zuspieler Bruno steht noch einmal vor einer schweren Aufgabe. Belchatow kämpft als 10. der PlusLiga noch verbissen ums Startrecht in den Playoffs und landete dabei am Wochenende einen 3:0-Überraschungserfolg bei ZAKSA Kedzierzyn-Kozle, dem Titelverteidiger in Polen und in der Königsklasse.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

In der oberen Zwischenrunde hat sich der Kampf um die beste Ausgangsposition in den Playoffs vor dem letzten Spieltag am kommenden Wochenende noch einmal zugespitzt. Hinter Berlin ist noch alles offen. Düren verbesserte seine Chancen auf Platz 2 durch ein 3:1 gegen Friedrichshafen sprunghaft – auch ohne den erkrankten Stamm-Libero Ivan Batanov, der zusätzlich zu den Verletzten ausfiel. Immerhin war der Diagonale Sebastian Gevert wieder fit.

In der unteren Hälfte geht es schon am Mittwoch mit zwei Spielen weiter – für Herrsching mit dem erträumten „Endspiel“ um Platz 5 gegen Giesen, das wochenlang weit vorauseilte. Herrsching holte aber am Wochenende sechs Punkte – dabei am Montagabend mit dem sonstigen Zuspieler James Shaw als Diagonalem – und ist nun nur noch drei hintendran, kann die Hildesheimer mit einem 3:0 oder 3:1 auf den letzten Metern noch abfangen.

Die Spiele im Stenogramm:

Zwischenrunde I (1.-4.):

Berlin Recycling Volleys – SVG Lüneburg 3:0

(27:25, 25:18, 25:19)

81 Min., 5254 Zuschauer

MVP: Tille (Berlin)

Scorer: Schott (12), Sotola (11), Brehme, Kessel (je 9), Mote (7), Tille (2) – Ewert (15), Böhme (7), Ketrzynski (6), van de Kamp (5), Cowell (4), Eshenko (3), Maase (2), J. Worsley, Schnitzer (je 1)

powervolleys Düren – VfB Friedrichshafen 3:1

(20:25, 27:25, 25:23, 25:21)

109 Min., 1425 Zuschauer

MVP: Ernastowicz (Düren)

Beste Scorer: Brand (25), Ernastowicz (16), Gevert (15) – Cacic (23), Stern (15), Nedeljkovic (11)

Zwischenrunde II (5.-9.):

Netzhoppers KW-Bestensee – WWK Volleys Herrsching 1:3

(25:13, 19:25, 23:25, 18:25)

99 Min., 289 Zuschauer

MVP: Sagstetter (Herrsching)

Beste Scorer: Deweese (17), Timmermann (11), Goralik, Presho (je 9) – Hurt, Kaminski (je 13), Borris (12)

TSV Giesen Grizzlys – TSV Haching München 3:0

(25:18, 25:15, 25:22)

74 Min., 1407 Zuschauer

MVP: Köykkä (Giesen)

Beste Scorer: Iribarne, Günthör (je 10), Mantha (9) – Petrusic (16), Schumann (9), Rupprecht (8)

VC Olympia Berlin – WWK Volleys Herrsching 0:3

(21:25, 10:25, 21:25)

73 Min., 46 Zuschauer

MVP: Shaw (Herrsching)

Beste Scorer: Baumann (14), Homberger (8), Stemmler (3) – Shaw (16), Sagstetter (12), Thiago (10)

NEWS aus der Liga

Zu den Playoffs vermelden die WWK Volleys Herrsching einen Rückkehrer mit Universalspieler Laurenz Welsch (19), derzeit noch mit einem Doppelspielrecht in Diensten des VCO Berlin, für den die Saison nach der Zwischenrunde ja beendet ist.

Der Schweizer Nationalspieler Quentin Zeller hat den TSV Haching München schon vor dem Match am Wochenende wieder verlassen. Der Außenangreifer kehrte nach einer Anfrage zu seinem Heimatverein Chenois Genf zurück, den in den gerade laufenden Playoffs große Verletzungssorgen plagen.

NEWS aus der Szene

Nach dem VC Eltmann (3. Liga Ost) hat sich mit dem TV Bühl ein weiterer Ex-Bundesligist vorzeitig die Rückkehr in die 2. Liga Süd gesichert. Die Süddeutschen, bis 2021 als Volley Bisons Bühl im Oberhaus und dann in der Corona-Pandemie aus finanziellen Gründen zurückgezogen, wurden vorzeitig Meister in der 3. Liga Süd.

Ach Volley Ljubljana hat zum 14. Mal den Pokal in Slowenien durch ein 3:2 gegen Calcit Kamnik gewonnen und damit den Titel verteidigt.

SVG intern

Politik-Prominenz zu Besuch

Während eines Antrittsbesuchs kürzlich in Lüneburg hat die neue Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Jakob Blankenburg auch einen Abstecher zur LKH Arena gemacht. Zusammen mit Andrea Schröder-Ehlers (alle SPD), Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Lüneburg, verschafften sich die Politiker einen Eindruck von der neuen Multifunktionshalle und von der SVG Lüneburg. Für diese standen Geschäftsstellenleiter Matthias Pompe, Chefcoach Stefan Hübner und Nationalspieler Lukas Maase zur Beantwortung von Fragen, zum Beispiel zu den aktuellen Erfolgsfaktoren der Bundesligamannschaft, zur Verfügung. Und die 2. Vorsitzende Susanne Pöss skizzierte im Beisein von Landrat Jens Böther und Kreisrätin Sigrid Vossers die Entwicklungen des Gesamtvereins im Breitensport und den Boom in der Jugendabteilung mit den aktuellen Herausforderungen wie z.B. knappe Hallenzeiten, und überreichte Daniela Behrens einen SVG-Schal, verbunden mit der Einladung zu einem Bundesligaspiel der LüneHünen.

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