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Die Abläufe im Angriffsspiel schleifen sich langsam ein: Der neue Regisseur Max Elgert und der hier mit einem Über-Kopf-Zuspiel eingesetzte Mittelblocker Blake Leeson (Hintergrund) machten zuletzt ein starkes Spiel.. Foto: Behns

Bereit für die große Herausforderung

LüneHünen wollen Friedrichshafen großen Kampf liefern

Und nun wieder Bundesliga heißt es für die SVG Lüneburg vier Tage nach dem Pokalspiel gegen Karlsruhe, doch die nächste Aufgabe ist alles andere als schnödes Tagesgeschäft. VfB Friedrichshafen heißt die große Herausforderung an diesem Mittwoch (19 Uhr), immer noch ein großer Name im deutschen Volleyball, auch wenn Berlin seit längerem dominant ist. Die LKH Arena wird gut gefüllt sein, weit mehr als 2500 Zuschauer werden erwartet. Und, ein Novum: Die SVG hat für diesen Klassiker einen „Sponsor of the day“ gefunden, das Match wird präsentiert von der Volksbank Lüneburger Heide.

Vor allem Superlak muss gestoppt werden

Die Häfler sind bekanntermaßen eine der wenigen Teams, gegen die die SVG eine tief schwarze Bilanz in neun Jahren Bundesliga und Pokal vorzuweisen hat. Sie im Jubiläumsjahr aufzupolieren, wird schwierig, auch wenn der Gegner nicht mehr die Strahlkraft von einst hat. So holte seit 2016 immer Berlin die Meisterschaft, bis auf 2020, da gab es wegen Corona keinen Meister. Auch im Pokal ging der Titel zuletzt an die Hauptstädter, die den Rivalen auch im laufenden Wettbewerb nun früh rauswarfen. Zudem ist der VfB erstmals nicht international vertreten, zog kurz vor der Auslosung der Champions-League-Gruppen zurück.

„Der Kader hat nicht mehr die Tiefe früherer Zeiten“, stimmt SVG-Chefcoach Stefan Hübner zu – muss ja auch angesichts des kleiner gewordenen Programms auch nicht. Aber: „Das ist weiterhin eine ganz starke Mannschaft.“ Herausragend ist vor allem Diagonalangreifer Michal Superlak, wie die SVG im Bounce House Cup vor dreieinhalb Wochen wieder einmal schmerzhaft erfuhr, da sammelte der Pole beim 2:3 satte 31 Punkte. „Wir müssen natürlich sehen, dass wir ihn nun besser kontrolliert bekommen, es ihm mit einem guten Blockspiel richtig schwer machen. Der ist schon unheimlich gut, hat einen sehr guten Arm, einen sehr guten Schlag und ein großes Repertoire an Lösungen.“ Aber auch die Außenangreifer Jan Fornal und Tim Peter können ein Match entscheiden.

Der Mittelblock dagegen war all die Wochen eine Baustelle. Der Finne Severi Savonsalmi zog sich im Sommer bei der Nationalmannschaft (Golden League) einen Bandscheibenvorfall zu, verpasste EM und Olympia-Qualifikation – nach einem Kurz-Comeback in der Bundesliga hatte er nun gerade im Pokal gegen Berlin einen ersten längeren Einsatz, kam zum 2. Satz dauerhaft für Marc-Anthony Honore (Trinidad & Tobago). Der einstige Topstar, mittlerweile 39 Jahre alt, der früher mit den Häflern dreimal Meister wurde (2008, 2009, 2010) und seinen Lebensmittelpunkt seit dem Karriereende 2021 im Bodensee-Kreis hat, hilft nochmal aus. Vorgesehen war er eigentlich als Co-Trainer der 2. Mannschaft.

VfB-Mittelblock ist noch nicht komplett

Aber die Last lag plötzlich allein auf Altmeister Marcus Böhme (38 Jahre, 270 Länderspiele), der auch der neue VfB-Kapitän ist. In der vergangenen Saison war er nur noch dritte Wahl hinter Aleksandar Nedeljkovic und André Brown, beide nun weg. Und ein weiterer Zugang, der kubanische Nationalspieler José Israel Masso Alvarez wartet weiter auf ein Visum. Nach regelmäßigen Einsätzen in der Olympia-Qualifikation spielte er bis zum Wochenende auch noch bei den bei PanAm Games in Chile. So rückte auch schon Talent Dominik Marjanovic aus der Zweiten, der im Dezember 18 Jahre alt wird, in den Kader auf. Von diesen YoungStars (2. Liga) kommt nun auch Zuspieler Daniel Habermaas mit nach Lüneburg, denn die ebenfalls neuen Strippenzieher Aleksa Batak und Sergio Carrillo fallen beide angeblich wegen Grippe aus. Abwarten…

Bei der SVG dagegen sind alle fit und alle auch im Rhythmus, nachdem zuletzt Yann Böhme, Matt Slivinski und Theo Mohwinkel reichlich Einsatzzeit bekamen und überzeugten. Und so sollte sich nun eigentlich langsam das einstellen, was sich Hübner nach dem Karlsruhe-Spiel wünschte: „Die Jungs müssen noch mehr an sich glauben und mehr Selbstvertrauen, so etwas wie eine positive Arroganz, entwickeln – die wissen noch gar nicht, wie gut sie sind.“      (hre)

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