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Nach der Enttäuschung am Mittwoch in der Bundesliga wollen Xander Ketrzynski (Vordergrund) und die SVG nun im Pokal wieder jubeln. Links Hannes Gerken, daneben Matt Slivinski. Foto: Behns

Achtelfinale wird kein Selbstgänger

Aufsteiger Karlsruhe hat seine Qualität schon nachgewiesen

Der erste Auswärtsspiel der Saison endete für die SVG Lüneburg mit 0:3 ernüchternd, nun gilt es, den Schalter schnell umzulegen: von der Bundesliga auf DVV-Pokal. Da kommen an diesem Sonnabend, 18.30 Uhr, die Baden Volleys Karlsruhe in die LKH Arena. Und ein frühes Scheitern in diesem Wettbewerb wäre eine echte Euphoriebremse. Stattdessen möchten die LüneHünen der Viertelfinal-Auslosung am Montag entgegenfiebern. Sie wird live und kostenfrei gezeigt ab 19.15 Uhr auf dem Youtube-Kanal „Dyn Volleyball“ (youtube.com/@dynvolleyball).

Auslosung folgt schon am Montag

Zunächst aber muss vom Favoriten das Achtelfinale gewonnen werden, und das wird kein Selbstgänger. Der Gegner aus Baden hat schon beim Bounce House Cup als bester Aufsteiger mit einem starken 6. Platz überzeugt und auch in der Bundesliga seine Qualitäten nachgewiesen – wenn da auch zwei Niederlagen zu Buche stehen. Doch beim 1:3 zum Start gegen Herrsching war nur der erste Satz völlig verpatzt, Abschnitt 2 und 3 waren absolut auf Augenhöhe, bis dann im Schlusssatz langsam die Köpfe runter gingen. Wobei insgesamt auch zu berücksichtigen ist, dass in der Woche vor dem Match die Grippewelle grassierte, von der sieben Spieler betroffen waren.

Am Mittwoch hieß dann der Gegner immerhin Friedrichshafen, doch auch beim 0:3 am Bodensee verkaufte der Neuling seine Haut teuer, hatte im zweiten Durchgang sogar zwei Satzbälle. Insgesamt setzte sich der Favorit auch nicht zuletzt mit seiner Routine und wegen seines Diagonalangreifers Michal Superlak durch, der auf eine Angriffsquote von 84% kam – ähnlich wie beim Bounce House Cup gegen die SVG. Dennoch: „Karlsruhe spielt schon sehr, sehr anständig, ist eine weitgehend eingespielte Mannschaft, die gut ergänzt wurde, hat zehn, elf Leute auf recht gutem Niveau“, hat SVG-Chefcoach Stefan Hübner analysiert.

In diesem ausgeglichen besetzten Kader hat als Zuspieler derzeit Tobias Hosch die Nase vorn. Er wurde 2018 zusammen mit Mittelblocker Maximilian Kersting und SVG-Neuzugang Erik Röhrs U18-Europameister. Außen ist Kapitän Jens Sandmeier gesetzt, daneben gibt es aber Talente, die sich bisher abgewechselt und gut gepunktet haben: zunächst Felix Baumann, dann Jannik Brentel. Auffällig ist, dass die Baden Volleys regelmäßig mit beiden Liberos spielen: Routinier Benjamin Dollhofer kommt immer für die Annahme bei gegnerischem Aufschlag, sonst spielt Youngster Mika Ahmann.

In Herrsching keinen Rhythmus gefunden

Bei der SVG hatte Hübner gegen Herrsching die gleiche Anfangsformation auf den Court im BMW Park München geschickt wie zum Saisonstart gegen die Netzhoppers. Doch, so der Trainer, „in den ersten beiden Sätzen haben wir uns schwer getan mit den Angriffen aus guten Situationen, haben Asse kassiert in Phasen, in denen es weh tat und selbst nicht konstant genug gut aufgeschlagen“. Neben einigen positiven Dingen wie wirkungsvollen Schnellangriffen über die Mitte und Geduld – mit erfolgreichem Ende – in langen Rallys zeigte sich so erneut, dass auf dem Weg zur Bestform noch ein Stück zurückzulegen ist, dass die SVG dauerhaft noch keinen Rhythmus und Stabilität gefunden hat.

„Es geht jetzt Schlag auf Schlag, da müssen wir die wenigen Trainingseinheiten, die wir haben, gut nutzen, um voranzukommen“, weiß Hübner. Nach der Rückkehr aus München am Donnerstagfrüh waren das bis zum Karlsruhe-Match gerade einmal drei kurze Balleinheiten inklusive Videoanalyse. In dieser war sicher noch einmal Thema, warum die SVG im Eingangssatz die in der Crunchtime erkämpfte erste Führung (22:21) wieder abgab und im zweiten Satz einen klaren 11:5-Vorspung wieder herschenkte – typisch für fehlende Konstanz. Die fehlte auch im Aufschlag (17 Fehler bei nur 2 Assen), während Herrsching seine 8 Asse (bei gleicher Fehlerzahl) immer zum genau richtigen Zeitpunkt auspackte wie in der Crunchtime von Durchgang 3.

Die SVG begann mit Elgert, Röhrs, Knigge, Ketrzynski, Elser, Leeson und Libero Worsley. Eingewechselt wurden Slivinski, Kunstmann, Böhme und Gerken, der den ganzen 3. Satz zuspielte.

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Der Höhepunkt des 2. Spieltags fand zum Abschluss am Donnerstag statt: In einem heiß umkämpften Match behielt Düren mit 3:2 gegen Giesen die Oberhand. Die optimale Ausbeute von 6 Punkten fuhren aber Friedrichshafen, Berlin und Herrsching ein. Berlin reichte dabei zum zweiten Sieg die zweite Garnitur – Schott, Krick und Sotola wurden ganz geschont, ab Mitte des 3. Satzes auch Tille.

Bevor es schon am Montag in der Bundesliga weitergeht, heißt es nun im Pokal-Achtelfinale viermal Zweite Liga gegen Erste Liga, und in den bundesliga-internen Duellen sticht die Paarung Friedrichshafen – Berlin heraus.

2. Bundesliga-Spieltag im Stenogramm:

WWK Volleys Herrsching – SVG Lüneburg 3:0

(25:23, 25:22, 25:22)

83 Min., 1500 Zuschauer

MVP: Ketrzynski (SVG)

Scorer: John (13), Mayaula (10), Gruvaeus (9), Timmermann (7), Ilic (6), Burggräf (2), Schneidmiller (1) – Ketrzynski (13), Elser (8), Leeson, Knigge (je 6), Röhrs (3), Böhme (2), Kunstmann (1)

VC Bitterfeld-Wolfen – FT 1844 Freiburg 3:0

(25:22, 25:18, 25:22)

86 Min., 354 Zuschauer

MVP: Hoyer (Bitterfeld)

Beste Scorer: Frohberg (13), Hoyer (10), House (8) – Hein (19), Harms (12), Hartmann (8)

Netzhoppers KW – Berlin Recycling Volleys 0:3

(10:25, 20:25, 15:25)

73 Min., 918 Zuschauer

MVP: Tammemaa (Verlin)

Beste Scorer: Peters (7), Künitz (5) – Malescha (12), Täht (11), Carle, Stalekar (je 9)

TSV Haching München – ASV Dachau 0:3

(20:25, 14:25, 21:25)

76 Min., 1500 Zuschauer

MVP: Gallas (Dachau)

Beste Scorer: Matautia (13), Petrusic, Lopez Garcia (je 6) – Gallas, Rupprecht (je 13), Suck (8)

VfB Friedrichshafen – Baden Volleys Karlsruhe 3:0

(25:21, 25:23, 25:20)

75 Min., 1000 Zuschauer

MVP: Superlak (VfB)

Beste Scorer: Superlak (23), Böhme, Fornal (je 11) – Schumann (14, Brentel (8), J. Sandmeier (7)

powervolleys Düren – Helios Giesen Grizzlys 3:2

(25:22, 20:25, 25:22, 18:25, 16:14)

125 Min., 800 Zuschauer

MVP: Ernastowicz (Düren)

Beste Scorer: Gevert (20), Ernastowicz (15), Baghdady (11), Andrei (10) – Ahyi (26), Karlitzek (15), Günthör (11), Goldrin (9)

NEWS AUS DER SZENE

Sir Safety Perugia hat den Supercup in Italien durch ein dramatisches 3:2 (22:25, 23:25, 25:21, 34:32, 15:12) gegen Cucine Lube Civitanova gewonnen.

Den Supercup der Türkei holte Ziraat Bankkart Ankara mit 3:1 (22:25, 31:29, 25:19, 25:23) im Stadtduell gegen Halkbank Ankara.

Europacup-NEWS

Nach der 1. Qualifikations-Runde zur Gruppenphase in der Champions League steht auch fest, gegen wen die powervolleys Düren im CEV Cup antreten müssen. Nachdem sie in der 1. Runde spielfrei waren, treffen sie im 16tel-Finale auf OK Strumica (Mazedonien), das in der CL-Quali ausschied. Am 23. November geht es zunächst nach Strumica, sieben Tage später steht das Heimspiel an.

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