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Diagonalangreifer Aleksandar Gmitrovic, Mittelblocker Blazo Milic und Libero Urban Toman (v.l.), die hier mit Redi Bakiri (r.) jubeln, sind drei herausragende Spieler bei SVG-Gegner OK Budva. Foto: CEV

Vorsicht vor Aleksandar Gmitrović

Kapitän ist der herausragende Mann beim SVG-Gegner Budva

Im eigenen Land ein Schwergewicht, international ein kleines Licht – das ist OK Budva aus Montenegro, Gegner der SVG Lüneburg zum Auftakt im CEV Volleyball Pokal 2022/23. Einige Erfahrung hat dieser Club aber den Lüneburgern voraus, startete – teils als Vorgängerverein OK Budvanska Rivijera Budva (bis 2017) – schon mehrmals in diesem Wettbewerb sowie dem Challenge Cup oder gar in der Champions League. Aktuell kam das Aus in der Qualifikation zur Gruppenphase der Königsklasse, was immerhin zum Weitermachen im CEV Cup berechtigte. Da soll nun nicht auch gleich das Aus folgen – Teil 2 unserer Vorstellung des SVG-Kontrahenten.

Nur knapp 14 Stunden nach dem Matchball gegen VC Olympia Berlin saßen die LüneHünen am Montag im Zug zum Bahnhof Frankfurt-Flughafen, von dort ging es nach Dubrovnik (Kroatien). Direktflüge nach Budva gibt es nicht. Die Rückreise am Donnerstag ist sogar noch mit einem Zwischenstopp in Wien nötig. Ab Dubrovnik ging es per Bus weiter, eine etwa dreistündige Tour südlich die Adriaküste entlang, Ankunft am Abend. Am Dienstag ist Zeit zur Erholung und zum Training im „Mediteranski Sportski Centar“, auch Mittwochvormittag absolviert die SVG in der Spielstätte noch eine Übungseinheit, um 18 Uhr ist dann Anpfiff.

Viele sind auf dem Balkan Nationalspieler

Budva ist ein Team der Namenlosen, zumindest in Mitteleuropa. Bekanntester Spieler ist Libero Urban Toman, 25-jähriger Libero, der in der Saison 2018/19 für die Giesen Grizzlys spielte – und das so gut, dass ihn ein Jahr später die United Volleys Frankfurt verpflichteten. In dieser Zeit war der Slowene auch Nationalspieler mit EM- und WM-Teilnahme. Bei der letzten Auflage beider Wettbewerbe war er nicht dabei. Ein Serbe, ein Kroate und drei Bosnier stehen darüber hinaus noch im Kader des serbischen Chefcoaches Milos Markovic, der seit 2020 im Amt ist und davor zwei Jahre Co-Trainer war.

Die meisten Spieler sind aber Einheimische – und dann fast alle auch Nationalspieler Montenegros, das sich in diesem Sommer für die EM 2023 qualifiziert hat. Davon sind die meisten junge, aufstrebende Talente mit noch überschaubarer Einsatzzeit für ihr Land wie Zuspieler Rastko Milenkovic (erst 18 Jahre alt), Außenangreifer Benjamin Hadzisalihovic (22) oder die Mittelblocker Miodrag Jelic (23) und Matija Cincur (19). Einzig Budvas Mannschafts-Routinier Blazo Milic (34, ebenfalls Mittelblock) ist seit Jahren eine feste Größe im Nationalteam. Für ihr Land gespielt haben aber auch schon die Bosnier Belmin Begic (Zuspiel), ein routinierter Neuzugang, der auch einige Jahre in Katar sein Geld verdiente, und Adin Fazlic (Außenangriff) sowie der Kroate Ante Giljanovic (Außenangriff).

Star im Team ist der 2021 gekommene serbische Nationalspieler Aleksandar Gmitrovic, auch Kapitän in Budva. Der Diagonalangreifer trägt die Hauptlast im Angriff. Ein Beispiel war gerade der Vergleich gegen Aich/Dob (Österreich) in der Champions-League-Qualifikation. Dabei sammelte der 28-Jährige im Hinspiel (0:3) 19 Punkte, im Rückspiel (1:3) sogar 30. In der Heimat Serbien wurde Gmitrovic u.a. fünfmal Meister mit Zvezda Belgrad, war dabei auch einmal Topscorer der Liga. Der 2-Meter-Mann, der auch schon in Griechenland spielte, ist also auf jeden Fall zu beachten.

Nun kommen diese Spieler – bis auf Gmitrovic und Toman – alle aus Ländern, die in der Weltrangliste weit hinten stehen und keine Angst einflößen müssen. Doch zu was Mannschaften vom Balkan fähig sind, musste die SVG Lüneburg vor einem Jahr schmerzhaft erfahren, als sie das Hinspiel gegen Kraljevo in der LKH Arena 3:0 gewann, in Serbien dann aber 1:3 verlor und im Golden Set den Kürzeren zog (10:15). Budva zu unterschätzen wäre also töricht. Schon allein die Anreise zum Hinspiel jetzt ist ja eine Herausforderung.

Die neue Ligasaison in Montenegro läuft noch nicht, beginnt erst am kommenden Sonnabend. In der vergangenen Serie holte OK Budva das Double – wie schon in den drei Jahren zuvor. Im Pokal gab es ein heiß umkämpftes 3:2 nach 0:2-Rückstand gegen den ewigen Rivalen Buducnost Podgorica, in der Finalserie der Meisterschaft ein 3:2 im dritten Spiel (zuvor 3:1 und 3:1), ebenfalls gegen den Club aus der Hauptstadt. Überragender Mann dabei stets: Budva-Kapitän Aleksandar Gmitrović. Vorsicht also, SVG!          

SVG-NEWS in Kürze

Seit dem Wochenende steht nun auch fest, wohin die SVG in der 1. Runde des DVV-Pokals am 5. oder 6. November reisen muss. Der Gegner und Gastgeber heißt SV Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt, derzeit Spitzenreiter der 2. Liga Nord, der sich im 4er-Finalturnier des Regionalpokals Nordost im Finale mit 3:1 (32:30, 23:25, 25:22, 25:21) gegen den Klassengefährten SV Lindow-Gransee durchsetzte (Halbfinals: Bitterfeld – SV Preußen Berlin 3:0, Lindow-Gransee – SC Potsdam 3:0).

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

Am Anfang einer Saison läuft noch vieles holprig, auch bei Gewinnern. So war auch bei der SVG gegen VCO noch nicht alles perfekt. Auffällig aber, dass sich alle Spieler – bis auf Libero Gage Worsley natürlich – in die Scorer-Liste eintragen konnten. Auch die Berlin Recycling Volleys taten sich beim 3:0 in Haching zeitweise schwer, ließen aber auch einige Stützen auf der Bank. Und noch komplett auf Formsuche ist Düren, das schon beim Bounce House Cup enttäuschte und nun den Bundesliga-Auftakt gegen Herrsching verpatzte. Genau gegensätzlich lief es für Cup-Gastgeber Giesen, der nun einen Auswärtssieg landete.

Noch eine Erklärung: Die MVP-Wahl wird seit dieser Saison von der Wahl im „Bouncehouse“, online durchgeführt von den Streaming-Zuschauern, übernommen. Daher dauert es nach Spielschluss ein paar Minuten, bis das in der Halle bekannt und die Ehrung durchgeführt wird. So gibt es auch nur noch Gold, wobei der MVP auch ein herausragender Spieler des Verlierers sein kann. Eine Besonderheit sind Spiele mit Beteiligung des VC Olympia, da darf der gegnerische Trainer zusätzlich ein Berliner Talent vorschlagen wie nun im Spiel gegen die SVG Libero Tim Türpe.

Die Spiele im Stenogramm:

SVG Lüneburg – VC Olympia Berlin 3:0

(25:9, 25:15, 25:18)

68 Min., 1050 Zuschauer

MVP: G. Worsley (SVG)

Scorer: Ewert (14), Cowell (6), Maase, Schnitzer (je 5), J. Worsley, Eshenko, Böhme (je 3), van de Kamp, Mohwinkel, Ketrzynski (je 2), Gerken (1) – Baumann (6), Welsch (5), A. Jung, Klehm, Kunstmann (je 4), Nissen (3), König, F. Jung (je 1)

Netzhoppers KW-Bestensee – Giesen Grizzlys 2:3

(26:28, 25:18, 23:25, 25:20, 10:15)

134 Min., 415 Zuschauer

MVP: Günthör (Giesen)

Beste Scorer: Timmermann (18), Deweese (17), Westphal (16) – Colito (17), Günthör, Karlitzek (je 15)

WWK Volleys Herrsching – powervolleys Düren 3:1

(17:25, 25:17, 25:20, 25:20)

112 Min., 900 Zuschauer

MVP: Shaw (Herrsching)

Beste Scorer: Hurt (18), van Tilburg (15), Borris (8) – Brand (17), Gevert (11), van der Ent, Ernastowicz (je 10)

TSV Haching München – Berlin Recycling Volleys 0:3

(21:25, 15:25, 26:28)

82 Min., 150 Zuschauer

MVP: Brehme (Berlin)

Beste Scorer: Schumann (14), Zeller (12), Rösler (7) – Brehme (14), Ronkainen (13), Kessel (11)

NEWS aus der Liga

Bei den TSV Giesen Grizzlys fällt Mittelblocker Magloire Mayaula derzeit mit Rückenbeschwerden aus.

Bei den Netzkoppers KW-Bestensee fehlte wie schon im Bounce House Cup Jung-Nationalspieler Max Schulz und ebenso der 2. Diagonale Raymond Barsemian, der sich in dem Turnier verletzt hatte.

Drei Verletzte beklagte zum Saisonauftakt der TSV Haching München, darunter Zuspieler Eric Paduretu mit einer Bauchmuskelzerrung.

NEWS aus der Szene

Mit zwei Niederlagen hat Deutschland die Zwischenrunde bei der Frauen-WM als Achter und Letzter seiner Gruppe beendet. Nach einem 1:3 (25:19, 18:25, 22:25, 18:25) gegen die Dominikanische Republik war die letzte Chance aufs Viertelfinale verspielt, danach zeigte die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen aber noch einmal eine starke Leistung beim 2:3 (24:26, 25:20, 18:25, 28:26, 10:15) gegen Co-Gastgeber Polen.

weitere Ergebnisse: Pool F (mit DVV): USA – Türkei 3:1, Polen – Kanada 3:2, USA – Thailand 3:2, Serbien – Türkei 3:0, Dominik. Republik – Kanada 2:3

Pool E: Italien – Argentinien 3:0, Brasilien – Niederlande 3:0, Italien – China 3:0, Brasilien – Belgien 3:1, China – Belgien 3:0, Japan – Niederlande 3:0, Puerto Rico – Argentinien 3:1

damit Viertelfinale ab 11. Oktober: Italien – China, USA – Türkei, Brasilien – Japan, Serbien – Polen

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