Ein Volleyball-Erlebnis wie in alten Zeiten
1050 Fans machen 3:0 gegen VCO Berlin zur Party
Was für eine Atmosphäre, was für eine Stimmung in der LKH Arena: 1050 Zuschauer wollten das erste Match der SVG Lüneburg in der Bundesligasaison 2022/23 gegen den VC Olympia Berlin sehen, wollten aber vor allem auch feiern und unbeschwert einen schönen Abend genießen. Und den bekamen sie geboten von ihren LüneHünen, die locker mit 3:0 (25:9, 25:15, 25:18) gegen den Talentschuppen aus der Hauptstadt gewannen.
Lang, lang ist’s her, dass bei einem Match der SVG keinerlei Beschränkungen bestanden, weder durch Corona noch durch nicht abgeschlossene Bautätigkeiten. In der neuen Heimat LKH Arena gab es das noch gar nicht. Beispiel: Abklatschen der Spieler mit den Fans an der Bande nach dem Spiel. Das gab es zuletzt im Februar 2019 in der Gellersenhalle. Alle genossen diese wiedergewonnene Freiheit, die Fans waren schon weit vor dem ersten Aufschlag gut drauf. Was wird erst abgehen, wenn die nun etwa zu einen Drittel besetzte Halle mal richtig gefüllt ist?
Bittere Lehrstunde für die Talente
Mehr als 1000 Fans – dabei war der Gegner aus Berlin nicht der amtierende Meister Recycling Volleys mit seinen vielen Stars, sondern das Internatsteam VC Olympia mit seinen Nobodys. Und die standen komplett auf verlorenem Posten, wurden im 1. Satz geradezu überrannt. Nur 9 Punkte – die 17- bis 19-Jährigen konnten einem zeitweise schon leidtun. Zumal Jordan Ewert, am Ende mit 14 Punkten bester Scorer, auch noch 3 Asse per Netzroller beisteuerte, was ihm schon fast peinlich schien. Nach nur 21 Minuten war dieser Spuk vorbei.
In Satz 2 fanden die Gäste langsam ins Spiel, jetzt kam es auch mal zu längeren Ballwechseln, die von den Berliner Youngstern – zumal bei einem eigenen Punktgewinn – gefeiert wurden wie ein Sieg. Jedoch ließen die LüneHünen auch in der Konzentration nach, zu leicht war es ihnen im Eingangssatz gefallen. Zwischendurch machte VCO sogar mal 4 Punkte in Serie, konnte aber die in den Schongang verfallene SVG nie erschüttern.
Auch die Tatsache, dass Hübner munter durchwechselte, wirkte sich nicht negativ aus, auch wenn Satz 3 knapper als die beiden davor war und VCO noch vier Matchbälle abwehrte, ehe die Pflicht erfüllt war. „Wir haben solide gespielt und sind froh über die drei Punkte, wobei es uns der Gegner mit vielen Fehlern auch oft leicht gemacht hat. Die Jungs waren zudem etwas müde, denn wir haben im Hinblick auf den Europacup am Mittwoch das Training in der Woche noch einmal angezogen. Gut ist, dass alle noch einmal Spielzeit hatten und nun im Rhythmus sind“, bilanzierte der Coach und fügte an: „Mindestens ebenso schön ist aber, dass es wieder Kontakt zwischen Spielern und Fans geben und man das Gemeinschaftsgefühl pflegen kann.“ Damit sprach er wohl allen aus der Seele.
SVG: Cowell, Schnitzer, Maase, Ewert, Eshenko, J. Worsley – G. Worsley; eingewechselt: Gerken, Böhme, Mohwinkel, Ketrzynski, van de Kamp.
Der Spielbericht wird präsentiert von der Sparkasse Lüneburg.