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Die Mannschaft schwört sich ein

0:3 Auftakt im ersten Halbfinalspiel

Zwei Sätze lang auf Augenhöhe, aber nicht clever genug

Ausgeruhter Favorit Friedrichshafen schlägt im 3. Satz gnadenlos zu

Zwei starke Sätze reichten lediglich, um den Favoriten ins Schwitzen zu bringen, am Ende aber stand das befürchtete Resultat: 0:3 (22:25, 23:25, 11:25) verloren die LüneHünen zum Auftakt der Halbfinal-Playoffs beim VfB Friedrichshafen und gehen so mit einem Rückstand ins erste Heimspiel der best-of-5-Serie, zu dem die SVG am kommenden Sonnabend um 20 Uhr das Team vom Bodensee in der Hamburger CU Arena erwartet. Im anderen Halbfinale setzte sich Haching mit 3:1 gegen Berlin durch.

Chefcoach Stefan Hübner schickte wieder die Starting Six aufs Feld, die in den Playoffs bisher stets begann. Der drei Tage zuvor nach seiner Einwechselung für Noah Baxpöhler so starke Mittelblocker Florian Krage musste also wieder auf die Bank. Stattdessen legte nun Baxpöhler einen guten Auftritt hin, verwandelte 7 seiner 9 Angriffe (70%), steuerte noch je ein Ass und einen Defensiv-Block bei und wurde am Ende MVP der Gäste. Mehr als seine insgesamt 9 Punkte schaffte – mal wieder – Ryan Sclater (14), doch mit 38% verwandelter Angriffe war der Diagonale bei weitem nicht so effektiv wie zuletzt.

 

Sossenheimer von SVG nie zu kontrollieren

Da standen auf der anderen Seite des Netzes ganz andere Kaliber. Zum Beispiel Außenangreifer David Sossenheimer (18 Punkte) und der Diagonale Bartlomiej Boladz (15). Und die Häfler spielten immer wieder erfolgreich das erste Tempo, die Mittelblocker Philipp Collin (9) und Andreas Takvam (8) kamen so ein ums andere Mal zum Zuge. Alle brauchten allerdings Anlaufzeit, den besseren Start hatte die SVG, die ein 11:8 vorlegte und bis zur Crunchtime führte (20:19). Dann drehte der VfB mit seiner ganzen Coolness das Ergebnis auf 23:20 um. Jakub Janouch mit dem Zuspieler-Trick und der gerade eingewechselte Daniel Malescha machten den Deckel drauf.

Doch das Hübner-Team zeigte sich wenig beeindruckt, spielte einen noch stärkeren zweiten Durchgang. Immer öfter packte jetzt der Block zu – so gleich am Anfang Sclater und Baxpöhler zweimal gegen Sossenheimer – oder war zumindest dran. Und immer besser kam nun auch Cody Kessel zur Geltung, machte in diesem Satz 5 seiner 8 Punkte. 5 Punkte gingen auch auf Baxpöhlers Konto. Zeitweise wurde es recht still in der mit 1375 Zuschauern nur sehr mäßig gefüllten großen Halle. 10:8 führten die Gäste, der VfB drehte auf 11:10, die SVG konterte (14:17). Als Kessel einen Monsterblock gegen Boladz zum 21:17 setzte, schien es dem Satzausgleich entgegen zu gehen.

 

Boladz packt die Asse zur Wende aus

Schien – der Gegner ist aber eben der große, in vielen engen „Schlachten“ erfahrene VfB Friedrichshafen. Boladz, mit dessen Serien die SVG schon zuvor Mühe gehabt hatte, kam wieder an den Aufschlag – und prügelte bis zum 24:21 drei Asse über das Netz. Kein Wunder, dass er am Ende MVP der Häfler wurde. Auch der wieder eingewechselte Malescha punktete erneut. Die LüneHünen kamen noch einmal auf 24:23 heran, dann wurde Kessel von Sossenheimer geblockt, 25:23.

Wie würden die LüneHünen diesen zweiten moralischen Rückschlag in der Crunchtime verdauen? Zumal sich nun sicher auch auswirkte, dass der Gegner seit seinem letzten Spiel vier Tage länger Pause hatte? Die Antwort gaben die Süddeutschen, nun richtig auf Touren, schnell. Nach der ersten technischen Auszeit schon 8:3 führend, stellte Sossenheimer mit zwei Assen in Folge gleich auf 10:3. Bei der SVG kam nur noch Sclater wirklich durch (4 von 8 Angriffen), zu viel lief aber über ihn, was dem VfB die Arbeit erleichterte. Der Vorsprung wuchs und wuchs, auch Wechsel bei der SVG konnten das Unheil nicht mehr aufhalten. So sammelte Youngster Konrad Thole nach der zweiten technischen Auszeit (16:8) noch seine ersten Playoff-Erfahrung – auch die einer weiteren Aufschlagserie von Boladz. Nach nur 22 Minuten war das Thema erledigt, nach insgesamt 78 Minuten machte Athanasios Protopsaltis das Match zu.

 

Dennoch: Die LüneHünen boten lange auf Augenhöhe Paroli und wollen nun am Sonnabend in Hamburg mit der Unterstützung ihrer Fans noch eine Schippe draufpacken.

 

Die SVG spielte mit: Sclater, Baxpöhler, Schlien, Schriemer, Szeto, Kessel, Koslowsky; eingewechselt: Pompe, Thole.