Die SVG Lüneburg ist bereit für die 1. Bundesliga
Am kommenden Samstag um 20 Uhr beginnt eine neue Zeitrechnung in der Sportgeschichte der Stadt Lüneburg. Erstmals überhaupt tritt ein Verein der Region in einer Mannschaftssportart in der 1. Bundesliga an. Auftaktgegner ist mit dem CV Mitteldeutschland ein etablierter Erstligist. Die SVG Lüneburg hat in den vergangenen Monaten intensiv an der Umsetzung und Professionalisierung gearbeitet, um für den Start der Volleyball Bundesliga bereit zu sein.
Alle Spieler von Cheftrainer Stefan Hübner haben die Vorbereitung nahezu verletzungsfrei überstanden. Somit werden im Spiel gegen Mitteldeutschland 12 Spieler aus 6 Nationen im Kader der SVG stehen. Zu einer Aufstellung wollte SVG Trainer Hübner sich noch nicht äußern. Und auch im Training wurden viele taktische Varianten ausprobiert, die noch keine Schlüsse auf die erste Sechs zuließen.
Hübner selbst sieht seine Mannschaft für das erste Bundesligaspiel gut vorbereitet: „Ich bin mit der Mannschaft absolut zufrieden. Wir müssen unser Niveau aus den vergangenen 2 Wochen in das Spiel rüberbringen und dann werden wir schauen, wofür das ausreicht. Wenn es dann zu einem Sieg, reicht wäre das klasse.“
Um über alle Leistungswerte der Spieler im Bilde zu sein, wurde vor dieser Saison erstmals auch mit ausführlichen statistischen Analysen gearbeitet: „In jedem Balltraining erfassen wir Daten, beispielsweise Aufschlag- u. Annahmewerte oder Rotationspunkte. Diese halten wir anschließend in einer großen Datenbank fest. Dadurch schaffen wir es, die Argumentationslücke zwischen Trainerteam und Spielern zu schließen, falls etwas bei taktischen Entscheidungen nicht ganz eindeutig scheint“, erklärt SVG Co-Trainer und Scout Malte Stolley die intensive Arbeit mit den Trainingsdaten.
Mitteldeutschland muss improvisieren
Peter Trolle Bonnesen hieß bis vor kurzem die Hoffnung des CV Mitteldeutschland. Der Diagonalangreifer aus Dänemark sollte die Qualität im Team von Trainer Ulf Quell deutlich steigern und bestätigte diese Hoffnung zunächst mit hervorragenden Leistungen in den Testspielen. Doch dann einigten sich der CV Mitteldeutschland und Bonnesen in der vergangenen Woche kurzfristig auf eine Vertragsauflösung. Der Däne habe sich angeblich in Mitteldeutschland nicht heimisch gefühlt und wurde vom Team nicht integriert. Der CVM wiederum sagt, man habe versucht, den in Fachkreisen als sensibel geltenden Dänen zu integrieren, dieser habe jedoch die Angebote des Teams abgelehnt.
Der Abgang stellt den CVM, der als Saisonziel das Erreichen der Playoffs ausgerufen hat, vor ein großes Problem. Denn mit Marcin Brezinski steht nur noch ein weiterer etatmäßiger Diagonalangreifer im Kader. Der junge Pole war zunächst nur als Ersatz geplant und sollte langsam an das Niveau herangeführt werden, muss nun aber gleich zu Beginn seine Leistung bringen.
„Dennoch verfügt der CVM in der Breite über einen gut besetzten Kader und es wäre leichtsinnig von einem Vorteil für die SVG zu sprechen“, sieht SVG Geschäftsführer Andreas Bahlburg die Favoritenrolle weiterhin bei den Gästen aus Sachsen-Anhalt. Ähnlich sieht dieses auch der SVG Trainer Stefan Hübner: „Für Bonnesen wird nun ein anderer Spieler spielen und vielleicht wird er seine Aufgabe an diesem Tag besonders gut erledigen. Wir werden auf uns schauen und versuchen, unser Spiel zu spielen.“
Festtagsstimmung in der Gellersenhalle
Die kleine, ja an diesem ersten Spieltag sogar viel zu kleine Gellersenhalle ist für den kommenden Samstag mit 800 Zuschauern bereits restlos ausverkauft. Ein kleiner Teil des Gästekontingents an Stehplätzen kann noch im Online Shop erworben werden, eine Abendkasse wird es jedoch nicht geben. „Wir empfehlen deshalb bereits jetzt sich Karten für die kommenden Spiele zu sichern. Die Nachfrage ist immens und man merkt, dass Lüneburg sich lange Zeit nach einem Erstligisten gesehnt hat“, so SVG Sprecher Henrik Morgenstern. Alle Fans die sich Tickets sichern konnten, erwartet ein ereignisreicher Abend und einem Spiel, dass es so in der Geschichte nur einmal geben wird: Das erste Spiel der SVG Lüneburg in der 1. Bundesliga.