2:3 Niederlage in Frankfurt nach Führung
LüneHünen vor letztem Schritt ins Halbfinale noch gestolpert
Drittes Playoff-Viertelfinale am Sonntag in Hamburg
Entscheidung vertagt, das Viertelfinale in den Playoffs der Volleyball-Bundesliga geht für die SVG Lüneburg in die Verlängerung. Dabei stolperten die LüneHünen, die schon mit einem Bein im Halbfinale standen, gestern Abend vor dem letzten Schritt. 2:0 führten sie nach Sätzen in Frankfurt gegen die United Volleys, die sie im ersten Match bezwungen hatten. Dann aber gaben sie in Hessen das Heft noch aus der Hand und verloren mit 2:3 (25:22, 25:23, 19:25, 21:25, 13:15). Damit kommt es nun am kommenden Sonntag, 7. April, um 19 Uhr in der CU Arena Hamburg-Neugraben in der Best-of-3-Serie zum alles entscheidenden Match.
Der Vorverkauf dafür läuft schon an diesem Donnerstag ab 10 Uhr, sowohl online bei Ticketmaster als auch über die SVG-Geschäftsstelle.
SVG-Chefcoach Stefan Hübner vertraute – natürlich – der Starting Six, die im ersten Match so aufgetrumpft hatte. Bei den Hausherren gab es überraschend nur eine Änderung, das Zuspiel übernahm von Beginn an der Ex-Lüneburger Adam Kocian. Dessen frühere Kollegen schlossen da an, wo sie am Sonnabend aufgehört hatten, waren sofort gut im Spiel und machten nur wenig Fehler. Aus einer sicheren Annahme von Libero Tyler Koslowsky (62%) heraus servierte Adam Schriemer wieder gut für seinen kanadischen Freund Ryan Sclater, der erneut sicher verwandelte: 7 Punkte allein in diesem ersten Satz (30 gesamt). Und da auch der Block – vor allem Michel Schlien – gut stand (10 Punkte, davon 3 Defensiv-Blocks), war der erste Satz über eine 8:5- und 16:12-Führung zu den technischen Auszeiten und später 21:16 bald recht souverän eingetütet.
Erster Satz wie die Fortsetzung von Sonnabend
In Durchgang zwei kam United, auf eine schnelle 7:4-Führung bauend, besser ins Spiel. Der diesmal starke Moritz Karlitzek (19 Punkte) zeigte bei seinen Angriffen sein ganzes Repertoire. Doch auf der Gegenseite hielt Sclater mit nun 8 Zählern dagegen. Und nach der zweiten technischen Auszeit (13:16) drehte Cody Kessel auf, war mit 5 seiner insgesamt 10 Punkte in diesem Satz maßgeblich daran beteiligt, dass die SVG das Spiel in der Crunchtime noch kippte. Bei 17:17 gelang erstmals der Ausgleich, beim 20:19 die erste Führung, die die Gäste dann in die 10-Minuten-Pause brachten.
Frankfurts Trainer Stelio deRocco hatte am Schluss schon versucht, gegenzusteuern, brachte mit Maksim Buculjevic einen neuen Zuspieler und mit Milija Mrdak einen neuen Diagonalen. Der blasse Ex-Nationalspieler Sebastian Schwarz hatte im Außenangriff schon frühzeitig Platz gemacht für den Griechen Andreas Fragkos. Diese drei Wechsel waren für United letztlich entscheidend, diese drei rissen ab den dritten Satz das Spiel aus dem Feuer. Bujulcevic wurde gar noch MVP, Fragkos bester Scorer (23 Punkte). Mrdak kam noch auf 15 Punkte.
Frankfurts Trainer wechselt den Sieg ein
Dieses Trio legte in Abschnitt drei gleich mal ein 5:1 vor, und die Hessen lagen danach stets mit 3 bis 5 Punkten in Front. Vor 1128 zunächst geschockten, nun aufwachenden Zuschauern fand die SVG kein Gegenmittel, obwohl sie sich immer wieder herankämpfte. Also ging es in den vierten Satz, doch die Karlitzek & Co waren nun in einem Flow, waren immer öfter auch über die schnelle Mitte mit Lucas van Berkel (10 Punkte gesamt) erfolgreich. Vor allem aber verwandelten Fragkos und Mrdak ihre Bälle fast wie sie wollten – 2:2, Tiebreak.
In diesem Nervenspiel schien die SVG dem Happyend zuzusteuern, als Schlien mit zwei Assen hintereinander für eine 6:4-Führung sorgte. Doch Frankfurt kam zurück und machte aus einem 7:8 zum Seitenwechsel ein 9:8 und legte dann jeweils nach dem Ausgleich stets wieder vor. In diesem dramatischen Schlagabtausch setzte Schlien ausgerechnet beim 13:13 sein Service ins Netz und Mrdak verwandelte gleich den ersten Matchball genau hinten ins Eck.
Spannender Tiebreak mit bitterem Ende
Trainer Stefan Hübner urteilte: „Wir haben sehr gut gespielt, der Gegner hat aber im Vergleich zum ersten Match einiges draufgesetzt. So waren die Sätze eng, wobei wir im vierten etwas unsere Linie verloren haben. Frankfurt hat gut gewechselt und ist danach richtig ins Rollen gekommen. Aber weiter geht‘s, Sonntag ist ein neues Spiel.“
Die SVG spielte mit: Sclater, Baxpöhler, Schlien, Schriemer, Szeto, Kessel, Koslowsky; eingewechselt: van Solkema, Pompe.