Schnitzer setzt Tradition fort
Wieder einmal ein Neuzugang von TWU: Mittelblocker aus Kanada komplettiert Kader als 5. Neuzugang
Mit Spielern, die an der Western Trinity University (TWU) in Kanada studiert und für die dortigen „Spartans“ Volleyball gespielt haben, hat die SVG Lüneburg bisher beste Erfahrungen gemacht. Ein Mittelblocker von TWU will nun diese Tradition fortsetzen und vervollständigt den Kader für die näher rückende Saison 2022/23: Jordan Schnitzer ist der fünfte Neuzugang dieses Sommers.
Die Reihe ehemaliger, bei den Spartans ausgebildeter Spieler im SVG-Trikot ist lang: Steven Marshall, Nick del Bianco, Tyler Koslowsky, Ryan Sclater, Adam Schriemer, Blake Scheerhorn, Pearson Eshenko – nun wird sie durch Schnitzer also noch länger. Der demnächst 23-Jährige, geboren in Surrey/British Columbia, einer 520.00-Einwohner-Stadt südöstlich von Vancouver, wurde mit seinem Team jüngst kanadischer Vizemeister (1:3 gegen Alberta) und war dabei einer der Besten mit 14 Punkten.
Auf dem Sprung ins Nationalteam
Die Empfehlung kam vom langjährigen TWU-Coach Ben Josephson, der inzwischen Kanadas Nationalteam unter seinen Fittichen hat und in der Vorbereitung auf die Nations League sowie in der 1. Turnierwoche von SVG-Chefcoach als Assistent unterstützt wurde. Mit dabei: Schnitzer, der es dann beim umfangreichen Casting in den 25-Mann-Kader schaffte. Schon vor Beginn der Zusammenarbeit Josephson/Hübner waren aber die Würfel für den Wechsel zur SVG gefallen. Hübner hatte dann zusätzlich ausgiebig Gelegenheit, Schnitzer live vor Ort zu begutachten. Für das erste Turnier daheim in Ottawa musste der Mittelblocker noch Konkurrenten den Vortritt lassen, hat aber weiterhin die Chance, als A-Nationalspieler nach Lüneburg zu kommen. Spiele im B-Team hat er 2021 bereits absolviert, wurde mit der Mannschaft Zweiter bei PanAm-Cup in der Dominikanischen Republik (0:3 gegen Mexiko).
„Ich hatte ihn gar nicht so auf dem Zettel, weil mir nicht klar war, dass er schon seinen College-Abschluss hat“, denkt Hübner zurück. „Normalerweise dauert das ja vier Jahre – wegen Corona hat Jordan aber ein Jahr kein Volleyball gespielt, nur trainiert, und ist dadurch in seinem Studium schneller voran gekommen und jetzt fertig – statt erst 2023.“ Nach Ansicht des Video-Materials war Hübner überzeugt, schnell wurden Nägel mit Köpfen gemacht. „Ein super spannender Spieler, fast zwei Meter groß, und er springt zusätzlich sehr, sehr gut,“ beschreibt er den Neuen.
Nur Gutes über die SVG Lüneburg gehört
Schnitzer selbst, der Betriebswirtschaftslehre studiert hat, kannte natürlich die spezielle, lang anhaltende Verbindung zwischen der SVG und TWU und holte nach der Kontaktaufnahme von Hübner noch zusätzlich Erkundigungen ein: bei Pearce Eshenko, mit dem er 2019/20 bei den Spartans zusammen gespielt hatte, und bei Ex-LüneHüne Adam Schriemer, Co-Trainer bei TWU seit 2019, und jetzt dort der Nachfolger von Josephson. „Pearce und Adam hatten nur Gutes über den Verein und das Trainerteam zu berichten. Und Stefan lässt ein ähnliches System spielen wie bei Trinity. Das wird mir den Übergang in den Profi-Volleyball etwas erleichtern“, glaubt er und freut sich auch, dabei wieder an den Seite von Eshenko spielen zu können.
Vor allem aber erwartet sich der Rechtshänder einen weiteren Schub in seiner Karriere: „Als Mittelblocker bin ich froh, einen früheren Weltklasse-Mittelblocker mit Olympia-Erfahrung als Trainer zu bekommen. Das wird meiner Entwicklung guttun. Ohnehin ist die deutsche Bundesliga eine großartige Liga auf hohem Niveau – eine Herausforderung, die mich auf ein anderes Level bringen wird“, glaubt Schnitzer. Der hält sich zwar schon für einen recht guten Angreifer und schnellen Blocker, schränkt aber selbstkritisch ein: „Sowohl in meinem Aufschlag- als auch Blockspiel ist noch einige Luft nach oben.“ Deshalb sei es sein Ziel, im Saisonverlauf dazu zu lernen und sich zu verbessern, vor allem aber: „Ich möchte möglichst viel dazu beitragen, dass die SVG eine großartige Saison spielen kann.“