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Im Bundesleistungszentrum Kienbaum halten die Volleyballer wieder ihre Lehrgänge vor den anstehenden Aufgaben ab

Zunächst Talentsichtung

Nur kurz Zeit zum Füße hochlegen

Nationalteam-Kandidaten schon wieder im Lehrgang am Ball

Die Füße hochlegen wollte Anton Brehme nach der gewonnenen Meisterschaft mit den Berlin Volleys, doch viel Zeit bleibt dafür nicht. Für die Nationalspieler, potenzielle und aktuelle, beginnt nun nach und nach das Sommerprogramm – zunächst mit Lehrgängen, bevor dann die ersten Bewährungsproben warten.

Beim ersten Lehrgang, der an diesem Montag im Trainingszentrum Kienbaum begonnen hat, steht die Sichtung einiger Talente im Mittelpunkt, ein paar von ihnen zum wiederholten Mal wie Zuspieler Johannes Tille (Herrsching) oder der Dürener Libero Ivan Batanov. Eingeladen sind weitere Dürener: Eric Burggräf (Zuspiel) und Tobias Brand (Außenangriff) sowie ihre künftigen Mannschaftskameraden Erik Röhrs (Außen) und Filip John (Diagonal). Hinzu kommen Talente wie Benedikt Sagstetter (Zuspiel, Unterhaching) oder der Bühler Simon Gallas (Diagonal), der in der Rückrunde nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Und auch die Etablierten Noah Baxpöhler (Frankfurt) sowie Ruben Schott (Olsztyn/Polen) tummeln sich bereits im Übungsbetrieb.

Lehrgang 2 mit Krage und allen Etablierten

Ab dem 27. April bis 24. Mai steht dann Lehrgang 2 im Bundesleistungszentrum an, zu dem sich der Kern der Nationalmannschaft und auch Bundestrainer Andrea Giani einfindet. Wie Giani, der gerade noch mit Modena in der italienischen Liga beschäftigt war, waren auch einige Spieler noch lange mit ihrem Verein im Einsatz und dürfen nun noch ein wenig verschnaufen. In diesem Kern-Kader des DVV-Teams ist auch der bisherige LüneHüne Florian Krage gelistet, der ja, wie berichtet, den Verein wechseln wird.

Außer ihm sind nominiert:

Mittelblock: Anton Brehme (Berlin), Marcus Böhme (Friedrichshafen) und Tobias Krick (Cisterna/Italien), ferner stößt Baxpöhler dazu; Zuspiel: Lukas Kampa (Wegiel/Polen), Jan Zimmermann (Perugia/Italien); Diagonal: Simon Hirsch (Narbonne/Frankreich), Linus Weber, Lukas Maase (beide Friedrichshafen); Außen: Christian Fromm (Piräus), Denys Kaliberda (Berlin), Moritz Karlitzek (Modena), Moritz Reichert (Gdansk/Polen), David Sossenheimer (Perugia); Libero: Julian Zenger (Berlin).

Dazu stößt noch der ein oder andere Akteur aus Lehrgang 1. Aus dessen Pool sollte ursprünglich eine U23/B-Nationalmannschaft für die Teilnahme der der Universiade in China gebildet werden, doch dieses Turnier wurde inzwischen auf 2022 verlegt. Für die am 28. Mai beginnende Nations League werden letztlich maximal 17 Spieler nominiert.

Das Programm der Frauen sieht ähnlich aus. Die „Schmetterlinge“ bereiten sich zunächst in Heidelberg, ab Anfang Mai dann in Kienbaum auf die Nations League (25. Mai bis 20. Juni in Rimini) vor. Bei der letzten Austragung 2019 sprang da Platz 10 nach 7 Siegen in 15 Spielen heraus. Die Europameisterschaft steht dann vom 18. August bis 4. September in Serbien, Bulgarien, Kroatien und Rumänien an. Auch Frauen-Bundestrainer Felix Koslowski hat nach verpasster Olympia-Qualifikation den Neuaufbau begonnen und viele Neulinge eingeladen.

NEWS AUS DER LIGA

Nach den Feierlichkeiten der Meisterschaft haben die Berlin Volleys personell weitere Nägel mit Köpfen gemacht. Mit Ben Patch und Sergey Grankin wurde ja bereits langfristig verlängert, mit Cody Kessel, Denys Kaliberda und Ersatz-Libero Adam Kowalski soll verlängert werden. Die drei Brasilianer gehen: Eder zurück in die Heimat (Sesi Sao Paulo?), der Diagonale Davy Moraes (Nantes?) und Renan Michelucci (Verein noch unbekannt) nach Frankreich. Libero Julian Zenger wird mit Friedrichshafen in Verbindung gebracht (Nachfolger von Markus Steuerwald), der zweite Zuspieler Pierre Puyol geht nach Piacenza/Italien. Talent Robin Baghdady soll verliehen werden, um mehr Spielpraxis zu bekommen. Noch laufende Verträge haben Anton Brehme, Samuel Tuia und Timothée Carle.

Beim Vizemeister VfB Friedrichshafen wird es nach zwei Jahren einen Wechsel auf dem Posten des Chefcoaches geben. Der auslaufende Vertrag von Michael Warm wird nicht verlängert.

Bei den Giesen Grizzlys ist der Mittelblock wieder komplett. Für den zur SVG gewechselten Pearson Eshenko kommt der Franzose Jean-Philippe Sol, zuletzt in Israel am Netz (Hapoel Mate-Asher Ako) und noch bestens bekannt von seiner Station davor bei den United Volleys Frankfurt. Der Routinier (35) spielte in seiner Heimat zudem höchst erfolgreich bei verschiedenen Top-Clubs und wurde 2009 Vize-Europameister. Der österreichische Außenangreifer der Grizzlys, Anton Menner, geht nach einem Jahr wieder.

Der Kader der powervolleys Düren nimmt immer mehr Form an – jetzt steht fest, dass die beiden Kanadier Craig Ireland (Außenangriff) und Jordan Deshane (Mittelblock) nach einer Saison und wenig Einsatzzeiten wieder gehen.

NEWS AUS DER SZENE

In der neuen Saison sind Earvin Ngapeth und Brasiliens Zuspieler Bruno wieder vereint/ Foto: WoV

Einer der vielleicht besten Volleyballer der Welt, sicher aber einer der exzentrischten, der französische Außenangreifer Earvin Ngapeth, kehrt nach drei Jahren bei Zenit Kazan/Russland zum italienischen Spitzenclub Leo Shoes Modena zurück, wo er schon bis 2018 spielte. Der 30-Jährige unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag. Nach Modena geht auch der brasilianische Ausnahme-Zuspieler Bruno Rezende (34), Olympiasieger 2016, nach einem Jahr in der heimischen Liga mit dem Meistertitel bei Taubaté.

Mitten in der Finalserie um die italienische Meisterschaft hat sich Sir Safety Conad Perugia von Chefcoach Vital Heynen getrennt – ein Grund wurde nicht bekanntgegeben. Das erste Match der Best-of-3-Serie hatte Hauptrundensieger Perugia daheim 1:3 gegen Lube Civitanova verloren. Im zweiten Spiel glich Perugia mit einem 3:2-Erfolg aus.

Jastrzebski Wegiel, Verein des deutschen Nationalteam-Kapitäns Lukas Kampa, ist nach 17 Jahren wieder polnischer Meister. In der Best-of-3-Finalserie setzte sich das Team mit 2:0 Siegen gegen Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle durch.

Im Kampf um die deutsche Meisterschaft der Frauen hat der Dresdner SC im Gesamtergebnis der Best-of-5-Serie auf 1:2 verkürzt und Titelverteidiger MTV Allianz Stuttgart in einem spannenden Match 3:2 bezwungen. Duell Nummer 4 steigt an diesem Mittwoch, 18 Uhr, live im Free-TV auf Sport1.

Nachdem 3. Ligen und Regionalligen mit den Planungen für die neue Saison begonnen haben, laufen nun auch die Vorbereitungen des Nordwestdeutschen Volleyball-Verbandes (NWVV). Laut erstelltem Rahmenspielplan ist der Saisonstart 2011/22 für die Mehrzahl der Teams von der Oberliga abwärts für das erste Wochenende nach den Herbstferien, also Anfang November, terminiert.

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