Skip to main content
Freude über den Triumph (v.l.): Topscorer Lukasz Kaczmarek, Alexander Sliwka, Libero Pawel Zatorski (zum MVP gewählt) und der für Wilfredo Leon eingewechselte Tomasz Fornal, der in der Champions League mit Wegiel nach Lüneburg kommen wird. Foto: FIVB

Weltspitze ist enger zusammengerückt

Polen trumpft in der VNL auch im Finale gegen USA auf

Schlicht und einfach Weltklasse-Volleyball: Die Endrunde der Nations League (VNL) im polnischen Danzig war fünf Tage lang eine Werbung für die Sportart. Und sie zeigte, dass frische Triumphe wie ein Olympiasieg oder ein WM- und EM-Titel keine Garantie für weitere Erfolge sind – auch nicht im kommenden Olympiajahr 2024. Denn die Weltspitze ist enger zusammengerückt.

Den Gesamtsieg holte sich Polen und das nicht nur wegen des Heimvorteils vor stets mehr als 10.000 enthusiastischen Zuschauern. Und beteiligt waren an dem 3:1 (25:23, 24:26, 25:18, 25:18) gegen die USA drei Spieler, die im Dezember mit Jastrzebski Wegiel in der Champions League gegen die SVG Lüneburg in der LKH Arena antreten werden. Zwei von ihnen spielten wichtige Rollen:

Trio von SVG-Gegner Wegiel mit dabei

Außenangreifer Tomasz Fornal, der in vielen anderen Nationalteams wohl Stammspieler wäre, hat ein schweres Los als Backup zu Wilfredo Leon, einem der weltbesten Spieler auf dieser Position. Leon aber performte nicht wie gewünscht und machte Mitte des zweiten Satzes Platz für Fornal. Der steuerte noch 8, teils sehr wichtige Punkte, mal mit Wucht, mal mit Raffinesse bei. Mittelblocker Norbert Huber kam ebenfalls im zweiten Durchgang für den verletzten Weltklasse-Mann Mateusz Bieniek und sammelte mit einer gleichfalls starken Vorstellung noch 7 Punkte. Als zweiter Libero stand ferner Jakub Popiwczak im polnischen Kader.

Die Gastgeber, im letzten Jahr Dritte, haben wieder eine bärenstarke Mannschaft, die im Finale der USA letztlich deutlich das Nachsehen gab. Und das ganz ohne den eigentlichen Stamm-Diagonalen und Kapitän Bartosz Kurek und dann ja auch ohne Leon. Kurek-Vertreter Lukasz Kacmarek war Mann des Abends (25 Punkte). Zu den besten Scorern gehörte auch wieder Außen und Ersatz-Kapitän Sliwka (14). Bei den USA punkteten Defalco (14), Russell (11) und Anderson (10) am besten.

Die USA hatten zuvor Welt- und Europameister Italien mit 3:0 (25:19, 25:18, 25:19) entzaubert, nachdem sie im Viertelfinale schon Olympiasieger und Vorjahres-VNL-Gewinner Frankreich bezwungen hatten (3:2). Beste Scorer, USA: Anderson (17), Jaeschke (16), Defalco (11), Italien: Michieletto, Galassi, Lavia (je 9). Polen hatte Japan mit 3:1 (19:25, 28:26, 25:17, 25:17) nach anfänglich großer Mühe bezwungen. Beste Scorer, Polen: Leon (23), Karczmarek (19), Sliwka (14), Japan: Ishikawa (22), Ran (16), Miyaura (13).

Selbst das Spiel um Platz 3 war hochklassig und dramatisch, keineswegs ein Spiel der Enttäuschten. Die Japaner belohnten sich für ihre guten Leistungen über all die Wochen inklusive Vorrundenturnieren mit einem 3:2 (25:18, 25:23, 17:25, 17:25, 15:9) gegen Italien – ihr erster Podiumsplatz in diesem Wettbewerb. Beste Scorer: Ishikawa (21), Miyaura (20, davon 7 Asse !), Ran (12), Italien: Michieletto (16), Romano (15), Lavia (14). Ishikawa wurde mit Abstand auch bester Scorer und bester Angreifer der VNL-Saison.

Zur engen Weltspitze muss man außer diesen 4 natürlich auch weiterhin Frankreich (8.) und Brasilien (6.) und die erst am Ende nachlassenden Argentinier (5.) zählen. Allenfalls Slowenien (7.) scheint derzeit aus den Top 8 erreichbar- aber leider wohl kaum von Deutschland, das doch meilenweit entfernt wirkte.   (hre)

NEWS aus der Szene

René Hecht, seit 5 Jahren Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) und seit Monaten heftigst in der Kritik, ist ebenso zurückgetreten wie drei Vize-Präsidenten und Julia Frauendorf, seit Anfang 2022 Vorstand Sport des DVV. Sie war ebenso umstritten. Beiden wurde vor allem ihr Führungsstil und eine mangelhafte Kommunikation vorgeworfen, was in den vergangenen Monaten zu großer Personal-Fluktuation im DVV führte. Nachdem sich zuletzt die Krise immer weiter zuspitzte und Hecht ein Amtsenthebungsverfahren angedroht wurde, führte ein Gipfel mit Vertretern der Landesverbände und der Volleyball-Bundesliga (VBL) nun zu den Rücktritten wegen des Vertrauensentzuges.

Beach-NEWS 

Ihr bisher bestes Ergebnis erreichte das neue Beach-Duo Louisa Lippmann/Laura Ludwig mit Platz 5 beim „Pro-Tour“-Turnier der zweithöchsten Kategorie „Challenge“ in Edmonton/Kanada. Lippmann/Ludwig unterlagen im Viertelfinale den späteren Dritten Barbora Hermannova/Marie-Sara Stochlova (Tschiechien) knapp mit 1:2 (26:24, 15:21, 10:15). Lukas Pfretzschner/Sven Winter wurden 9. Drei andere Duos schieden in der Qualifikation aus.

Das 7. Turnier der German Beach Tour, wie in der Vorwoche Nummer 6 wieder in München, gewannen die Duos Anna Behlen/Sarah Schulz und Philipp Huster/David Poniewaz.

Volleyball-Bundesliga, Volleyball-News

Schreibe einen Kommentar