Da werden Träume wahr…
Welt-Hochschulspiele in China mit drei SVG-Spielern
In der Volleyball Nations League (VNL) war die SVG Lüneburg mit aktuellen und ehemaligen Spielern gut vertreten. Und auch beim zweiten Großereignis dieses Sommers sind LüneHünen am Ball: bei den „FISU World University Games“, bis 2020 offiziell – und auch heute noch zur Abkürzung – Universiade genannt, vom 28. Juli bis 8. August im chinesischen Chengdu. Ein Trio im 12-köpfigen Kader spielt für die SVG.
Multisportveranstaltung in 20-Millionen-Metropole
Die World University Games (Welt-Hochschulspiele) sind eine internationale Multisportveranstaltung, die seit 1959 im zweijährlichen Rhythmus in ungeraden Jahren stattfindet und von der Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU, Internationaler Hochschulsportverband) organisiert wird. Es gibt sie im Sommer und Winter, im Sommer ist sie mit etwa 10.000 Teilnehmenden aus 170 Nationen die größte Multisportveranstaltung nach Olympischen und Paralympischen Spielen.
Startberechtigt sind Studierende, die maximal 25 Jahre alt sind. In Deutschland werden sie vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) auf Vorschlag des jeweiligen Sport-Fachverbands benannt. Die letzte Universiade fand 2019 in Neapel statt. 2021 fiel die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie aus, Chengdu wollte sie ein Jahr später nachholen, doch die damals weiter unsichere Lage in China führte auch 2022 zur Absage. Nun aber ist die 20-Millionen-Einwohner-Stadt im Südwesten (Provinz Sichuan) bereit. 2025 ist dann die Metropolregion Rhein-Ruhr dran.
Auf dem Programm stehen 269 Medaillen-Wettbewerbe in 18 Sportarten von Badminton über Geräteturnen, Leichtathletik oder Schwimmen bis eben zu Volleyball. Das komplette deutsche Team umfasst 160 Athleten. Die Universiade steht übrigens unter dem Slogan „Chengdu makes dreams comes true“. Und für die drei LüneHünen und ihre Mitspieler werden da tatsächlich Träume wahr, wenn man sich allein die Trailer zu jeder Sportart auf der offiziellen Homepage anschaut – Sportstätten vom Feinsten.
Böhme, Röhrs und Kunstmann dabei
Im Volleyball nehmen ein deutsches Männer- und Frauenteam teil. Für die Männer, eine B-/U23-Nationalmannschaft mit Spielern aus dem A-Team und Perspektivspielern, stehen auch Yann Böhme, Erik Röhrs und Youngster Joscha Kunstmann auf der Liste. Sie haben sich zuletzt in Kienbaum mit 16 weiteren Kandidaten unter Trainer Patrick Steuerwald, sonst Chefcoach des ASV Dachau, vorbereitet. Der frühere, vielfache Nationalspieler (Zuspieler) hat neben Böhme und Röhrs weitere Spieler mit Einsätzen in der A-Nationalmannschaft aber auch gestandene Bundesliga-Akteure und Spieler, denen vielleicht die Zukunft gehört, nominiert.
Ziel ist zunächst Platz 1 oder 2 in der Gruppe, um in die k.o.-Phase zu kommen. „Die Vorbereitung in Kienbaum lief gut, wir haben ein schlagkräftiges Team“, ist Steuerwald überzeugt. Übergeordnetes Ziel ist, die Lücke zur A-Nationalmannschaft zu verkleinern, den Talenten Spielpraxis auf hohem Niveau zu geben. Und: „So ein Turnier ist ein absolutes Highlight, daran erinnert man sich immer gerne zurück“, weiß der 37-Jährige, der als Student selbst an einer Universiade teilnahm.
Für folgende Volleyballer neben Böhme (Diagonal), Kunstmann (Mittelblock) und Röhrs (Außen) war am vergangenen Sonntag früh Abflug von Berlin via Frankfurt: Außenangriff: Tim Peter (Friedrichshafen), Lorenz Karlitzek (Giesen), Diagonal: Filip John (Herrsching), Mitte: Yannick Goralik (Achel/Belgien)), Simon Torwie (Long Beach University), Zuspiel: Eric Burggräf (Herrsching), Leon Dervisaj (Berlin), Libero: Leonard Graven (Herrsching), Universal (Außen, Libero): Egor Bogachev (Aalst/Belgien). Nach der Akklimatisierung steigt der erste Spieltag an diesem Sonnabend, 29. Juli. Als Vorrunden-Gegner (4 Gruppen) waren dem DVV-Team Italien, Taiwan und Brasilien zugelost worden.
Für die Deutschen beginnt das Turnier um 20 Uhr Ortszeit (Deutschland: 14 Uhr) gegen Brasilien. Zwei Tage später, am 31. Juli, folgt das Match gegen Italien (20.00) und am 2. August (17.30) der Vorrundenabschluss gegen Taiwan. Die beiden Ersten jeder Gruppe kommen ins Viertelfinale, für den DVV ist hier dann beim Quervergleich 1. gegen 2. bzw. 2. gegen 1. die Gruppe mit Tschechien, Iran, Argentinien und Indien maßgebend. Die Viertelfinals laufen ab 4. August. Reicht es dafür nicht, ist aber nach den Gruppenspielen noch nicht Schluss, denn die Teams, die 3. und 4. werden, spielen alle Platzierungen aus. Übertragen wird im Streaming auf FISU.tv, teilweise auch auf Sport1, dort Volleyball aber erst nach der Vorrunde. (hre)
NEWS aus der Liga
Noch ein Neuzugang beim VfB Friedrichshafen für den Außenangriff: Jan Fornal (28), älterer Bruder des polnischen Stars Tomasz Fornal, kommt von Gwardia Wrozlaw aus der 1. Liga, in der Relegation gescheitert am Aufstieg in die PlusLiga.
Severin Brandt (19) hat bei den WWK Volleys Herrsching als zweiter Zuspieler verlängert.
Mit einer schweren Hypothek gehen die ohnehin gebeutelten Netzhoppers KW-Bestensee in die Spielzeit: „Wegen Verstößen im wirtschaftlichen Lizenzierungsverfahren in der abgelaufenen Saison 2022/23“, so der Lizenzierungsausschuss der Volleyball-Bundesliga (VBL) werden den Brandenburgern für 2023/24 vorab 6 Punkte abgezogen. Zudem gab es eine Geldstrafe „im unteren fünfstelligen Bereich“. KW hatte im April Insolvenz angemeldet aber auch eine umfangreiche Konsilidierung eingeleitet, sodass der Bundesliga-Spielbetrieb weiter gesichert wurde.