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SVG gleicht aus und erzwingt Entscheidungsspiel!

 

Der Traum vom Halbfinale lebt, die „Gellersenhölle“ glüht schon mal vor: Mit einem 3:2 (25:21,19:25, 25:21, 21:25, 15:5)-Triumph beim TV Bühl machten die Bundesliga-Volleyballer der SVG Lüneburg die Niederlage im ersten Pkayoff-Viertelfinale wieder wett und erzwangen einen dritten Vergleich in der Best-of-3-Serie am kommenden Mittwoch – dann wieder mit Heimvorteil in Reppenstedt. Tickets gibt es seit heute online und morgen zwischen 12.00 und 18.00 Uhr in der SVG-Geschäftsstelle, Neuetorstraße.
So leicht geben sich die Mannen um Kapitän Scott Kevorken nicht geschlagen – das machten sie am Sonnabend vom ersten Ball an in der mit 1700 Zuschauern ausverkauften „Großsporthalle“ im badischen Bühl deutlich. Sofort brachten sie die „Bisons“ – so wird Bühls Team gerufen – ins Laufen. Das Fehlen des noch verletzten Stamm-Zuspielers Carlos Mora Sabaté machte sich nicht so stark bemerkbar wie im ersten Vergleich vor einer Woche, Vertreter Eugenio Dolfo lieferte eine sehr gute Leistung ab. „Ein Riesen-Lob an ihn, er hatte den größten Druck. Alle schauen doch jetzt auf ihn, er hat das toll gemacht“, lobte Trainer Stefan Hübner zurecht. Der Italiener setzte aber nicht nur die Angreifer gut ein, er machte auch drei ganz wichtige Punkte im Block.
Stark verbessert zeigte sich auch René Bahlburg, zehn Punkte standen am Ende in seiner Bilanz. Zudem war er wieder die gewohnte Stütze in der Annahme neben dem souveränen Libero Erik Mattson. Bester Scorer (und MVP) wurde aber der dieses Mal wieder von Beginn an spielende Falko Steinke. 22 Punkte sammelte er schließlich noch, obwohl er schwer ins Match fand, vor allem eine hohe Fehlerquote im Aufschlag hatte. Nicht ganz so gut kam Tijmen Laane zum Zug (13), dafür punkteten die Mittelblocker Kevorken (13) und Michel Schlien (12) überragend.
Entscheidend für den Erfolg im packenden Duell zweier absolut gleichwertiger Teams war aber auch, dass Bühls Diagonalangreifer Lubos Kostolani, im ersten Spiel noch mit 28 Punkten, dieses Mal recht gut unter Kontrolle war (17), später sogar völlig frustriert ausgewechselt wurde.
Satz eins lief wie gewünscht. Die SVG führte vor einer Handvoll eigener Fans sofort klar (4:1), erst beim 18:17 wurde es erstmals eng, dann wuchs der Vorsprung wieder. In Durchgang zwei war Bühl besser im Rhythmus, weil nun die Aufschlag-Sicherheit zurückkehrte – und die Gäste einige Male Pech hatten, dass ihre Aufschläge an der Netzkante hängenblieben und geblockte Bälle knapp ins Aus prallten.
Abschnitt drei war völlig ausgeglichen, beide Mannschaften gaben mit enormem Kampfgeist keinen Ball verloren. Bis zum 19:19 lieb alles offen, Bühl glänzte in dieser Phase mit vielen Schnellangriffen über die Mitte, besonders über den sprunggewaltigen Kongolsen Mayaula Magloire (16 Punkte), der später zum MVP gewählt wurde. Dann setzte sich die SVG langsam ab, 1:2.
Die Spannung hielt an. In Satz vier kam Bühl zurück, zumal nun auch strittige Schiedsrichter-Entscheidungen halfen  Oder das Quantchen Glück: Nehemiah Mote rettete gerade noch per Fußabwehr, Schlien versemmelte die klare Chance, im Fußball ein Elfmeter. Bühl zog auf 11:6 davon. Die Vorentscheidung zum 2:2 und den nötigen Tiebreak.
Und da machten die Gäste dann kurzen Prozess, schmetterten die Bühler geradezu aus ihrer Halle. Immer ruhiger wurde das  geschockte Publikum, 8:2 hieß es beim Seitenwechsel, 15:5 am Schluss nach 114 Minuten Netto-Spelzeit,
„Anfangs hatten wir eine zu hohe Fehlerquote von fast 30 Prozent, haben denen auch oft zu viele Punkte am Stück gegönnt – und dann kommen sie immer locker ins Rollen. Bei engen Spielständen aber bekommen sie ihre Probleme, das haben wir gut genutzt. In der Annahme waren wir viel besser als zuletzt, haben Bühl auch nicht wieder so viele Vorlagen gegeben. Der fünfte Satz war dann natürlich exzellent“, bilanzierte Hübner zufrieden.