Stars im serbischen Nationalteam stammen auch aus Kraljevo
Titel für den Verein selbst sind aber überschaubar
OK Ribnica Kraljevo hat zwar erst wenige Titel in seiner Chronik stehen, ist aber im Land hoch geachtet als kleiner Club mit wenig Geld, der in der Liga oft im oberen Drittel mitgemischt hat, mehrfach 3. oder 4. wurde. Da gibt es also durchaus einige Parallelen zur SVG Lüneburg, dem Gegner in der 1. Runde des diesjährigen CEV-Cups am 10. und 17. November, der hier in Teil 2 vorgestellt wird.
Serbischer bzw. jugoslawischer Pokalsieger 1979 und 2020, Vizemeister 2007 – das waren bisher die herausragenden Highlights neben diversen Starts in europäischen Vereins-Wettbewerben. Aber der Club hat viele bekannte Spieler und Trainer, die früher in Kraljevo selbst aktiv waren, hervorgebracht. Kein Wunder, dass die Fans in der Stadt und im Umland als Volleyball verrückt gelten, als Fans, die die Halle in einen Hexenkessel verwandeln können.
Ohnehin genießt diese Sportart in Serbien ein hohes Ansehen. Erst recht, nachdem sich die Nationalmannschaft als Nachfolgeteam des ehemaligen Jugoslawien zu einer der besten in Europa entwickelt hat (derzeit 9. der Weltrangliste). Jugoslawiens Männer holten 2000 in Sydney Olympiagold, bevor der Vielvölkerstaat nach und nach zerfiel. Serbien nahm 2007 erstmals seit der Selbständigkeit an einer EM teil und holte Bronze wie auch 2013 und 2017. Sogar der EM-Titel sprang 2011 und 2019 heraus – eine „goldene Generation“.
Zwei EM-Titel der „goldenen Generation“
Beste Ergebnisse bei einer Weltmeisterschaft waren 2010 Platz 3 und 2018 Platz 4. Beim bisher einzigen Olympia-Start des selbständigen Serbien sprang immerhin das Viertelfinale heraus. Das Finale in der Weltliga (heutige Nations League) gegen Brasilien verfolgten in der Hauptstadt Belgrad mehr als 22.000 Zuschauer. Bei der Nations League 2018 fand eins der europäischen Turniere in der „Hale Sportova“ in Kraljevo statt – dabei der 3:1-Sieg gegen Deutschland z.B. vor 3900 Fans.
Zu diesen Erfolgen der vergangenen knapp 15 Jahre trugen auch eine Reihe von Spielern bei, die in Kraljevo groß geworden sind. Der hierzulande bekannteste ist sicher Srecko Lisinac, 2013/14 Mittelblocker bei den Berlin Volleys, bevor er in Polen und Italien Titel sammelte. Große Namen sind auch die Brüder Nikola und Uros Kovacevic, beide Außenangreifer. Sie haben Stationen wie Russland, Polen, Italien, Frankreich, China und Iran in ihrer Vita.
Und ebenfalls noch aktiv, und zwar seit dieser Saison 2011/22 neu in Kraljevo, ist Nikola Pekovic. Der 31-jährige Libero, zuletzt in Rumänien, war in diesem Sommer einer der Leistungsträger Serbiens bei EM-Platz 6 und bei der Nations League (6.). folgt 3. und letzter Teil über das aktuelle Team
Bundesliga-Spieltag zusammengefasst
Hat es das jemals gegeben? Der VfB Friedrichshafen verlor mit dem 1:3 in Düren sein drittes Match in Folge und hat nach vier Spieltagen erst drei Punkte auf dem Konto. Düren dagegen fand nach zuvor nur zwei Punkten aus zwei Spielen mit diesem Erfolg wieder in die Spur – nicht zuletzt dank des unverwüstlichen Oldies Björn Andrae (40), der durchspielte, 14 Punkte beisteuerte und MVP wurde.
Erster Verfolger der wieder im Schnelldurchgang siegreichen Berliner bleibt aber Frankfurt. Der nächste (Auswärts-)Gegner der SVG ist noch ungeschlagen und hat im Diagonalen Daniel Malescha den derzeit offenbar kaum zu stoppenden Topscorer der Liga.
Die Spiele im Stenogramm:
Netzhoppers KW-Bestensee – SVG Lüneburg 3:2
(26:24, 25:13, 26:28, 22:25, 16:14)
127 Min., 237 Zuschauer
MVP: Timmermann – Ewert
Scorer: Timmermann (24), Rattray (19), Leeson (13), Kaibald (10), Chamberlain (9), Westphal (4), Schmidgall (3), Jardim (1) – Ewert (25), Nath (20), Eshenko (17), Pörner (10), van de Kamp (7), Schlien (2), Solbrig (1)
Berlin Recycling Volleys – WWK Volleys Herrsching 3:0
(25:14, 25:17, 25:19)
71 Min., 1648 Zuschauer
MVP: Jendryk – Jeanlys
Beste Scorer: Sotola (13), Schott, Kessel (je 12), Jendryk (9) – Jeanlys (12), Mantha (7), Ilic, Ferragut, Ferch (je 4)
TSV Giesen Grizzlyes – United Volleys Frankfurt 1:3
(20:25, 20:25, 25:21, 22:25)
119 Min., 888 Zuschauer
MVP: Mayaula – Malescha
Beste Scorer: Colito (21), Mayaula (15), van Tilburg (11), Sauss (8) – Malescha (21), Lindberg (15), Staples, Weir (je 11), Baxpöhler (9)
powervolleys Düren – VfB Friedrichshafen 3:1
(21:25, 25:19, 25:20, 25:17)
110 Min., 1700 Zuschauer
MVP: B. Andrae – Hirsch
Beste Scorer: Gevert (20), Brand (15), B. Andrae (14), Pettersson (11) – Hirsch (13), Muniz (11), Cacic, van Berkel (je 7)
NEWS aus der Liga
Jung-Nationalspieler Yannick Goralik (Mittelblock) von den Netzhoppers KW-Bestensee hat sich eine Schnittwunde an der Hand zugezogen und fällt vorerst aus.
Jetzt stehen auch die letzten beiden Teilnehmer für das Achtelfinale im DVV-Pokal fest. Süd-Zweitligist VC Gotha qualifizierte sich mit einem 3:2 beim Liga-Rivalen TSV Mühldorf und erwartet damit am 6. November nun die WWK Volleys Herrsching. Die Giesen Grizzlys müssen zum Nord-Zweitligisten SV Lindow-Gransee, der sich beim Liga-Konkurrenten VC Bitterfeld 3:0 durchsetzte.
SVG intern
Die SVG hat einen weiteren Unterstützer an Bord: Die Firma „Rad am Bahnhof“ ist neuer Mobilitätspartner der Bundesliga-Mannschaft. Im Beisein von SVG-Geschäftsführer
Beach-NEWS
Erfolgsduo Thole/Wickler geplatzt
Diese Nachricht schlug in der Beachvolleyball-Szene ein wie eine Bombe: Julius Thole beendet seine Laufbahn. Der frühere LüneHüne, der 2014 am Bundesliga-Aufstieg beteiligt war, sich dann aber auf seine Karriere im Sand konzentrierte, hat völlig überraschend bekanntgegeben, dass er „einen neuen Schwerpunkt in seinem Leben setzen möchte“ und sich künftig mehr auf sein berufliches Fortkommen konzentrieren will. Der Hamburger hat beschlossen, sein bisher „nebenbei“ laufendes Jurastudium zu intensivieren.
Größter sportliche Erfolg des 24-Jährigen war zusammen mit seinem Partner Clemens Wickler die Vize-Weltmeisterschaft 2019 vor heimischen Fan am Hamburger Rothenbaum. Bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr in Tokio wurde das Duo Fünfte, für Olympia 2024 in Paris galten sie als große deutsche Medaillenhoffnung.
Wickler will künftig mit dem Berliner Nils Ehlers, der ebenfalls schon World-Tour-Turniere gespielt hat (zuletzt mit Lars Flüggen), weitermachen.