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Der Block steht: Pearson Eshenko (links vorne) macht gegen KW-Diagonalangreifer Brandon Rattray den Deckel drauf. Insgesamt 7 direkte Blockpunkte sammelte der SVG-Mittelblocker. Foto: VBL

2:3 – LüneHünen gewinnen nach 0:2 Rückstand fast noch

Unter dem Strich konnte die SVG nur einen Punkt und damit erneut weniger als erhofft aufs Konto buchen, doch die 2:3 (24:26, 13:25, 28:26, 25:22, 14:16)-Niederlage in Brandenburg bei den Netzhoppers KW-Bestensee hinterließ letztlich die zarte Hoffnung, dass die Entwicklung langsam vorangeht. Denn die LüneHünen hätten fast noch einen Sieg mitgebracht, nachdem sie einen 0:2-Rückstand ausgeglichen hatten. Dass es dazu nach 127 hoch spannenden Minuten nicht reichte, lag nicht zuletzt daran, dass ihnen 12 Asse um die Ohren gehauen wurden, allein 8 durch Theo Timmermann, den Außenangreifer, der mit 24 Punkten auch bester Scorer und MVP der Gastgeber war.

Die Mannschaft um Kapitän Tyler Koslowsky, weiterhin ohne den verletzten Richard Peemüller, fand gut ins Match. Vor allem Auke van de Kamp und Pearson Eshenko waren sofort voll da. Und als Eshenko drei Blocks in Serie setzte und es 6:2 für die Gäste stand, schien alles den gewünschten Verlauf zu nehmen. Über 8:5 ging es auf 13:9, doch der Gegner arbeitete sich wieder heran (13:12). Die SVG verteidigte die knappe Führung, weil auch Jannik Pörner trotz Rückenproblemen zuverlässig punktete, ebenso auf 5 Zähler in diesem Eingangssatz kam wie van de Kamp, Eshenko und Jordan Ewert. Beim 19:18 hatte sich KW dennoch erstmals die Führung erkämpft, in der Crunchtime führte zunächst wieder die SVG (21:20), hatte beim 24:23 auch Satzball, schluckte dann aber drei Punkte der Hausherren in Serie.

Hübner: „Der zweite Satz war Chaos pur“

„Schade, ein guter Satz mit einem unglücklichen Ende – das kann passieren. Was aber nicht passieren darf, ist der zweite Satz“, grauste es Chefcoach Stefan Hübner noch lange nach dem Abpfiff. „Da sind wir komplett weggebrochen, haben alles über den Haufen geworfen, was wir uns vorgenommen hatten. Das war Chaos pur und ganz bitter.“ Beim Gegner drehte vor allem Timmermann auf (9 Punkte, darunter 4 Asse), die SVG hatte nur ratloses Staunen entgegen zu setzen. Zudem musste van de Kamp mit Kreislaufproblemen passen, immerhin fügte sich der für ihn gekommene Arthur Nath gut ein. Dennoch war das Unheil auch nach weiteren Personalwechseln nicht aufzuhalten, wuchs der zwischenzeitlich verkürzte Rückstand (11:13) wieder desaströs an.

Beim 2:0 nach Sätzen für die Netzhoppers drohte eine böse Pleite. „Aber wir haben irgendwie einen Weg gefunden, wieder ins Spiel zu kommen. Das war extrem wichtig“, sah Hübner nun die kämpferischen Qualitäten, die die SVG schon so oft ausgezeichnet haben. So ließen seine Mannen, obwohl lange Zeit und teils klar im Rückstand (2:6, 6:10, 9:13, 14:18) nie abreißen und schafften mit zwei Punkten in Folge von Nath endlich den Gleichstand (21:21). Der Brasilianer sammelte in diesem Satz die meisten Punkte (7), und Mittelblocker Eshenko drehte auch wieder auf – nun mit Schnellangriffen (4 von 6 Punkten). Der vierte verwandelte Satzball ließ dann alle Chancen offen.

In Durchgang vier mussten die LüneHünen erneut lange einem Rückstand hinterherlaufen, doch neben den weiterhin starken Nath (auch in der Annahme) und Eshenko taute nun Ewert immer mehr auf und wurde letztlich mit 25 Punkten sogar noch bester Scorer und SVG-MVP. Zur zweiten technischen Auszeit hatten die LüneHünen das Momentum auf ihre Seite gezogen (16:14 nach 13:14), gerieten zwar beim 20:19 durch einen Monsterblock gegen Nath noch einmal ins Hintertreffen, konterten aber u.a. mit Blocks von Eshenko und Pörner und hatten mit dem 25:22 von Ewert schließlich den Gleichstand hergestellt.

Arthur Nath trägt viel zum Umschwung bei

Tiebreak also, und das spielerische Niveau wurde immer höher. Ewert und Nath punkteten bei der SVG nun auch mit Pipes, bei den Netzhoppers Timmermann und Blake Leeson mit insgesamt drei Assen. Die Führung wechselte mehrmals, beim 13:12 schien die SVG auf Siegkurs, bekam dann aber von Ersatz-Zuspieler Mario Schmidgall einen zweiten Ball per Rückhand ins Feld gelegt und einen Angriff von Ewert abgepfiffen (technischer Fehler). Den ersten Matchball wehrte Ewerts Punkt dann noch ab, Matchball zwei brachte das 16:14 und den glücklichen Sieg der Brandenburger.

„Über das gesamte Spiel gesehen war das aber ein Aufwärtstrend, der zweite Satz ärgert uns natürlich. Aber Satz 3, 4 und 5 waren danach dann sehr anständig, den fünften kann man ebenso gut gewinnen, dann wären es zwei Punkte gewesen,“ bilanzierte Hübner, der sich auch über den starken Auftritt von Nath und für die Zukunft eine Option mehr freute. Am Ende 20 Punkte bei einer Quote von 53 Prozent zeigten erstmals das Potenzial des Brasilianers.

SVG: Schlien, Worsley, van de Kamp, Eshenko, Pörner, Ewert, Koslowsky; eingewechselt: Solbrig, Nath, Stöhr, Gerken, Mohwinkel.

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