Talente auf dem Prüfstand
LüneHünen in der Favoritenrolle gegen VCO Berlin
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Es ist das einzige Spiel der Volleyball-Bundesliga an diesem Wochenende und zieht schon deshalb die Blicke auf sich: Die SVG Lüneburg prüft am Sonnabend (19 Uhr) Deutschlands derzeit verheißungsvollste Talente auf Herz und Nieren, wenn das Internatsteam vom VC Olympia Berlin in der besonderen Atmosphäre der „Gellersenhölle“ einer besonderen Nervenprobe unterzogen wird.
Das Gros der Junioren-Nationalmannschaft, bei der U20-Europameisterschaft in diesem Sommer Fünfte geworden, gibt da seine Visitenkarte ab, einige dieser Spieler können zu den Stars von morgen reifen und vielleicht einmal in die Fußstapfen von Größen wie Christian Fromm, Denys Kaliberda oder Marcus Böhme treten. Sie alle kamen wie auch die im Nationalteam langsam in führende Rollen hineinwachsenden Jan Zimmermann, Ruben Schott oder Julian Zenger aus dem Talentschuppen. Das aktuelle Internatsteam hat schon wieder zwei A-Nationalspieler hervorgebracht: Außen- und Diagonalangreifer Linus Weber und Mittelblocker Anton Brehme haben von Bundestrainer Andrea Giani bereits Einsatzzeiten bekommen, weitere Talente schaute der sich bereits in Lehrgängen näher an.
Weber und Brehme schon mit A-Länderspielen
„Da sind schon interessante Spieler in beiden Jahrgangsstufen dabei, keine Frage“, hat auch SVG-Chefcoach Stefan Hübner eine hohe Meinung von diesen Youngstern, die überwiegend 1999 und 2000 als Geburtsjahr im Pass stehen haben. Übrigens zählt ja auch LüneHüne Konrad Thole wie auch der Frankfurter Lorenz Karlitzek oder Rottenburgs Jan Röling zum Kader der deutschen U20-Junioren. Und auf VCO-Seite spielt auch Ole Schwarmann, Zuspieler unserer zweiten Mannschaft in der vergangenen Saison.
Die Talente aus der Hauptstadt unterstrichen gleich zu Saisonbeginn beim 2:3 in Bestensee (nach 2:0-Führung), dass sie durchaus für Überraschungen gut sind. „Da ist viel Potenzial drin, vor allem im Angriff und im Aufschlag“, nennt Hübner die Stärken des Gegners, „wenn die richtig ins Rollen kommen, kann es gefährlich werden.“ Die Gefahr einer Unterschätzung wegen der Unerfahrenheit der Gäste sieht er ohnehin nicht: „Das war bei uns noch nie ein Problem und wird auch jetzt nicht so sein.“
Das junge Team ist allerdings noch großen Leistungsschwankungen unterworfen, so dass es beim Doppel-Auftritt am letzten Wochenende nach dem erwarteten 0:3 in Friedrichshafen auch beim 0:3 in Herrsching nichts zu holen gab. Gegen Herrsching unterliefen den Talenten viele Fehler, allein 17 im Aufschlag.
Mit dem Thema Service machten die LüneHünen zuletzt ihre ganz eigenen Erfahrungen, bekamen von den Alpenvolleys Haching 17 Asse um die Ohren gehauen und verloren nicht zuletzt deshalb nach starkem Beginn etwas ihre Linie. „Man muss das so hinnehmen und abhaken, darf darüber nicht ins Grübeln geraten und muss seine Marschroute beibehalten. Bei uns ist leider irgendwann das Chaos ausgebrochen. In dieser Woche haben wir den Fokus darauf gelegt, dass so etwas nicht wieder passiert“, erzählt Hübner, worauf er einen Schwerpunkt in der Analyse und im Training gelegt hat.